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Einigkeit Nachtruhe ab 21 Uhr soll bleiben

Diskutiert wurde in Redekin die Gefahrenabwehrverordnung. Der Tenor: "Es soll alles beim Alten bleiben."

Von Thomas Skiba 13.02.2020, 23:01

Redekin l „Es soll nach Möglichkeit alles so bleiben, wie es ist“, sagte Volker Bolle zum Entwurf der neuen Gefahrenabwehrverordnung bei der Ortschaftsratssitzung in Redekin in der ehemaligen Parkgaststätte. Damit fasste der Redekiner die Meinungen der Bürger zusammen. Der Ortschaftsrat setzte die Diskussion um die neue Verordnung noch rechtzeitig vor der Stadtratssitzung am kommenden Dienstag auf die Tagesordnung. Ortsbürgermeister Detlef Lucht dazu: „Ich will die Meinung der Redekiner wissen, um unser Diskussionsergebnis dann bei der Stadt zu vertreten.“

Den Bürgern schienen Themen wie Lärmschutz, Verkehrsbehinderung und offenes Feuer unter den Nägeln zu brennen – denn es waren viele Redekiner anwesend und diskutierten mit. Ein Stein des Anstoßes war das eventuelle Vorverlegen der Abendruhe auf 20 oder gar 19 Uhr. „Das hieße ja, wenn die Leute von der Arbeit kommen, können sie im Sommer nicht mal mehr Rasen mähen“, so Thomas Schuster aus Redekin. Viele arbeiten auswärts und seien erst am frühen Abend wieder zu Hause. „Die dürften dann weder etwas am Haus reparieren, noch dürften sie Holz sägen.“ Selbst das Einwerfen von Flaschen in Glascontainer sei dann eine unerlaubte Handlung, warf Ortschaftsrätin Christine Graf ein.

Bolle kann die Begründung nicht nachvollziehen, „dass dann die Mittagsruhe gestrichen wird“. Die habe, zu mindestens für Redekin, noch nie eine Rolle gespielt, da der Ort als Mischgebiet mit Wohnhäusern und Gewerbe ausgewiesen sei, und da sehe der Gesetzgeber eben keine Mittagsruhe vor.

Eine frühere Abendruhe berge die Gefahr, „dass dann das Telefon im Ordnungsamt nicht mehr still steht“.

Ortschef Lucht nahm die Argumente der Bürger auf und will sich dafür einsetzen, dass die Abendruhe weiterhin erst ab 21 Uhr gilt. „Ich kann aber nicht sagen“, so Lucht zum Abschluss, „wie es in den anderen Ortschaften aussieht.“

Unsicherheit in der Verfahrensweise gab es auch beim Thema Abstellen und Parken von Fahrzeugen. So verteilte das Ordnungsamt „Knöllchen“, weil Autos auf Grünstreifen standen.

Für Unmut sorgte, dass auf diesen Flächen schon immer Autos standen, da das angesprochene Stück Land „weder Wiese noch Parkplatz“ sei. Diese für die Anwohner nicht konkret definierte Fläche sei auch noch nie gepflegt worden, so dass sie zum Abstellen der Autos regelrecht einlade. „Dazu kommt“, so Anwohner Thomas Schuster, „dass sich dort eine Zufahrt zu mehreren Häusern befindet.“ Wenn diese Bürger ihr Auto vor dem Grundstück stehen lassen, parken sie schon falsch!

Lucht versprach, sich um das Problem zu kümmern und will dazu mit der Stadt sprechen, denn der gehöre die Fläche.In der Diskussion um die Parksituation sprachen mehrere Bürger noch die schlechte Sicht an, wenn man von der Parkstraße auf die Karl-Liebknecht-Straße will. Hier versperrt eine Heckenrose die Sicht – und das schon seit Jahren.

„Könnte man da nicht einen Spiegel anbringen“, schlug Schuster vor. So könne der Busch stehen bleiben, und die Verkehrssicherheit wäre dennoch gegeben.

Ortschaftsrätin Julia Bolle versprach, diese Problematik in der Stadtverwaltung zu besprechen.

Zur Frage, ob der Bauhof von Jerichow Schlaglöcher in der Parkstraße verfüllen könnte, wies Bolle darauf hin, dass die Mitarbeiter des Bauhofes aktuell Baumschnittarbeiten durchführen, da nur noch bis 29. Februar dafür Zeit bleibe: „Dann sei im Sinne des Naturschutzgesetzes das Schneiden von Bäumen verboten.“

Senior Alfred Magnus mahnte an: „Dann denkt an den trockenen Ast in der Friedenseiche.“ Der rage weit in die Straße und könnte Schaden anrichten.