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Weihnachten Exotik Südamerikas zieht ins Genthiner Kreismuseum ein

Im Kreismuseum ist die Ausstellung über 850 Jahre Genthiner Stadtgeschichte beendet. Die nächste Schau zeigt besondere Exponate zur Weihnachtszeit.

Von Oliver Gierens 14.11.2022, 20:00
Museumsleiterin Antonia Beran (l.) zeigt den Stadtsenioren die Sonderausstellung zu 850 Jahren Genthin.
Museumsleiterin Antonia Beran (l.) zeigt den Stadtsenioren die Sonderausstellung zu 850 Jahren Genthin. Foto: Oliver Gierens

Genthin - Nach dem Ende der Ausstellung zu 850 Jahren Genthin, wird es im Kreismuseum in den kommenden Wochen exotisch. Denn die neue Sonderausstellung, die am 27. November eröffnet wird, zeigt ganz besonderen Weihnachtsschmuck.

Doch während wir bei Weihnachtsschmuck gleich an schneebedeckte Krippen, Sterne oder Rauschgoldengel denken, präsentiert die Schau Dekoration ganz anderer Art: Zu sehen ist eine große Auswahl an Sammlerstücken aus Lateinamerika.

Und dort sieht Weihnachten ganz anders aus als bei uns. Das fängt schon bei den Temperaturen an: Denn selbst in Zeiten des Klimawandels feiern wir die Festtage der Geburt Christi nicht in T-Shirts und kurzen Hosen unterm Christbaum. Auch die Bräuche, die in Südamerika rund um das Weihnachtsfest bekannt sind, werden Thema der Ausstellung sein, die bis zum 23. Januar zu sehen sein wird.

Gesammelt wurden die rund 250 Exponate von einer Professorin, die häufig in Lateinamerika unterwegs ist, berichtet Museumsleiterin Antonia Beran im Gespräch mit der Volksstimme. Auf ihren Reisen unter anderem durch Peru, Mexiko oder Guatemala hat sie unter anderem Engel, Krippen oder Sterne aus Glas, Kork, Keramik oder Stroh mitgebracht - und da ist vieles anders, als wir es üblicherweise kennen.

Am 27. November eröffnet im Museum eine Ausstellung mit weihnachtlichen Exponaten aus Lateinamerika.
Am 27. November eröffnet im Museum eine Ausstellung mit weihnachtlichen Exponaten aus Lateinamerika.
Foto: Oliver Gierens

1000 Besucher sahen Stadtgeschichtschau

Zurzeit baut die Museumsleiterin die Räume im ersten Stock des Kreismuseums gerade um. Denn die bisherige Sonderausstellung zur 850-Jahr-Feier Genthins ist zu Ende. Und da zeigt sich Antonia Beran weitgehend zufrieden mit den Ergebnissen: Mehr als 1000 Besucher seien in den sechs Monaten ins Kreismuseum gekommen - deutlich mehr als sonst. „Und nach Corona ist man ja ohnehin froh über jeden Besucher“, sagt die Museumsleiterin.

Auch im Besucherbuch hätten sich manche von ihnen verewigt - und dabei die zahlreichen Exponate, die die Alltagsgeschichte Genthins vor allem zu DDR-Zeiten zeigten, sehr gelobt. „Vielen Dank für die ausführliche und interessante Führung durch die Geschichte“ ist da beispielsweise zu lesen. „Eine sehr interessante Ausstellung, die bei uns wieder längst Vergessenes in Erinnerung gebracht hat“, heißt es an anderer Stelle. Auch zahlreiche ehemalige Genthiner, die hier aufgewachsen sind, seien unter den Besuchern gewesen, erzählt Beran.

Wenig Resonanz bei privaten Sammelstücken

Zu sehen waren etwa mehrere „Spee“-Waschmittelkartons aus heimischer Produktion, eine Original-Tüte mit Zucker aus Genthin, ein Propeller von der Werft oder eine Uniform des früheren Männergesangsvereins Liedertafel. Auch aus der ehemaligen Genthiner Brauerei sowie vom Stahl- und Apparatebauer STAG schlummerten noch manche Gläser in privaten Schränken, die von ihren Besitzern ans Museum abgegeben wurden. Viele der Ausstellungsstücke stammten aus den Eigenbeständen des Museums, rund 30 Leihgaben seien von insgesamt zehn Leihgebern gestiftet worden - eine recht geringe Zahl angesichts mehrfacher öffentlicher Aufrufe. „Ich hätte mir hier mehr Resonanz gewünscht“, meint Antonia Beran.

Einige der Exponate, wie beispielsweise die Biergläser, werden im Museum bleiben. Dazu gehört auch ein Stadtmodell von Genthin, das während der Sonderausstellung zu sehen war. Auch das ABC, bei dem jeweils ein Stichwort auf einen Aspekt der Stadtgeschichte hinweist, soll eventuell weiter vervollständigt werden.

„Da sind wir aber noch in Planung, ob das digital oder in Papierform erfolgen wird, sagt Antonia Beran. Die Bilder lägen zwar digital vor, aber die Ausstellungstexte müssten dafür ergänzt werden.Rund um den Advent sind noch weitere Veranstaltungen im Kreismuseum geplant.

Im Dezember werden Modellbahnen in der unteren Etage des Kreishauses gezeigt.
Im Dezember werden Modellbahnen in der unteren Etage des Kreishauses gezeigt.
Foto: Mike Fleske

Bastelnachmittage und Modellbahnschau

Am 18. November sowie am 2. Dezember gibt es jeweils um 14 Uhr ein Adventsbasteln. Beim ersten Termin soll ein Adventskranz aus Naturmaterialien entstehen, am 2. Dezember sollen kleine Geschenke und Weihnachtsdeko mit Filz oder Wolle gebastelt werden. Vom 9. bis 11. Dezember, dem dritten Adventswochenende, wird es zudem wieder die Modellbahnausstellung zur Geschichte der Genthiner Kleinbahn geben.

Die Modelleisenbahner aus Brandenburg werden dann ihre Exponate wieder in der unteren Etage im Genthiner Kreishaus ausstellen. Diese Gemeinschaftsaktion war durch Corona unterbrochen worden und soll nun fortgesetzt werden.