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Festival  Filmkunst mit Humor und Musik

Vier Kinotage gibt es in Genthin. Vom 19. bis zum 22. Oktober laufen sieben aktuelle Filme im Rahmen der Filmkunsttage.

Von Mike Fleske 14.10.2017, 01:01

Genthin l „Nach sieben Jahren haben sich die Filmkunstage Sachsen-Anhalt als dezentrales Festival etabliert“, sagt Leiter Frank Salender. Es sei gelungen, eine unterhaltsame Mischung aus Filmen zusammenzustellen, die Anspruch und Unterhaltung vereinen. Von Anfang an war das Union Kino in Genthin Teil der Veranstaltungsreihe.

„Wir haben in der Stadt ein interessiertes Publikum für das wir diese Filme zeigen und das dieses Angebot auch gern wahrnimmt“, meint Lars Hoffmann, Betreiber des Union Kinos. Die Aufmerksamkeit sei in den vergangenen Jahren nach und nach gestiegen, hat er festgestellt. Letzlich ist die größte Besonderheit der Veranstaltungsreihe, dass viele der Filme vielleicht nur dieses eine Mal auf der großen Genthiner Kino-Leinwand laufen.

Das Festival findet vom 18. bis 22. Oktober in zehn Städten Sachsen-Anhalts statt. Gezeigt werden dabei Produktionen, die zum Teil in Mitteldeutschland produziert wurden und auf nationalen wie internationalen Filmfestivals Preise bekommen haben. Drei der Filme, die in Genthin laufen, sind auch Teil des Wettbewerbs „Langfilm“ bei den Filmkunsttagen.

Darunter „Licht“ mit Devid Striesow, der vor drei Jahren den Ehrenpreis des Festivals in Genthin erhalten hat. „Striesows neuer Film ist ein packendes Historiendrama, das den Zuschauer kammerspielartig auf eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert mitnimmt“, meint Salender und rät, das Augenmerk besonders auf das Spiel der Hauptdarstellerin Maria Dragus zu lenken. „Die vergessen Sie nach dem Film nicht.“

Auch der Streifen „Fikkefuchs“ sei spannend. Ein alternder Frauenheld soll seinen unbeholfenen Sohn in Liebesdinge einführen. „Das ist durchaus hier und da frivol, aber in seiner Erzählweise oft von einer großen Lebensklugheit geprägt“, meint Salender.

Filmemacher, Hauptdarsteller und Autor Jan Henrik Stahlberg meint über den Film: „Das Wichtigste ist, glaube ich, dass der Saal voll ist. Egal wie groß. Denn gerade beim Fikkefuchs ist dieses Ansteckende, über etwas zu lachen, was wir eigentlich alle kennen und unter dem wir doch auch leiden, etwas sehr Erleichterndes.“

Durchaus humorvoll geht es auch in der Dokumentation „Silly - frei von Angst“ zu. Es zeigt die seit gut 40 Jahren bestehende Band einmal auf eine andere Weise. Der Film blicke hinter die Kulissen der Band Silly und zeige ihre Charaktere in einer privaten Schattierung, die das Publikum so nicht kennt, meinen die Bandmitglieder. „Die Zuschauer nehmen Einblick in die ganz private Gedanken- und Gefühlswelt des Mikrokosmos Silly.“ Die Beteiligten hätten das dezent agierende Filmteam oft gar nicht mehr wahrgenommen. „Wir haben uns während der Dreharbeiten so gegeben wie wir sind, ungeschminkt und ehrlich.

Das war für uns spannend.“ Regisseur Sven Halfer habe auch einen für die Gruppe hochinteressanten Blick hinter die Kulissen eingefangen. „Die Dokumentation ist wunderbar geworden“, stellen die Bandmitglieder in einem Statement für die Volksstimme fest.

Eine weitere Dokumentation in der Reihe ist „Sie nannten ihn Spencer“. Sie zeigt das bewegte Leben des 2016 verstorbenen Schauspielers Bud Spencer. „Das Besondere an dieser Produktion ist, dass sie stark von der großen Fan-Community des Schauspielers getragen wurde und sozusagen aus einem Fanprojekt entstanden ist“, erläutert Frank Salender. Auch vom Label „Dokumentation“ sollte man sich nicht abschrecken lassen. „Der Film ist inszeniert wie ein Road-Movie zweier Fans, dabei lernen wir die vielen Facetten des Bud Spencers kennen, als Olympia-Schwimmer, als Unternehmer oder als Erfinder, aber eben nicht nur als Haudrauf.“

Gezeigt wird im Genthiner Kino auch der Film „Timm Thaler - oder das verkaufte Lachen“. In der Rolle des bösen Barons Lefuet ist Justus von Dohnányi zu sehen, er wird in diesem Jahr den Ehrenpreis der Filmkunsttage erhalten. Mit den Spielfilmen „Paula - Mein Leben soll ein Fest sein“ über das kurze wilde Leben der Paula Modersohn-Becker und „Die Nile Hilton Affäre“ um Politik und Wirtschaft, Macht, Gier und Korruption, wird die Reihe in Genthin auf hohen Niveau komplettiert.

„Wir sind gespannt, welche Reaktionen die Filme beim Publikum auslösen“, meint Claudia Kaßler mit Blick auf den Spielplan. Denn das Gemeinschaftserlebnis, auch der Austausch über das Gesehene nach der Vorführung sei eine große Stärke, die das Kino auch heute noch habe. Karten und Infos gibt es im Union-Theater unter 039 33/82 22 55 oder im Internet unter http://www.kinogenthin.de/.