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Feuerübung Rettungsaktion statt Unterricht

Feueralarm in der Genthiner Uhland-Grundschule. Rund 200 Kinder und Erwachsene mussten das Gebäude verlassen.

Von Mike Fleske 25.10.2018, 01:01

Genthin l Mit lautem Getöse trötete gegen 10.30 Uhr der Feuermelder in der Ludwig-Uhland-Grundschule und unterbrach die Unterrichtsstunde. Denn Lehrerin Doreen Kühnl hatte ein Feuer in der ersten Etage bemerkt und den Alarm ausgelöst. Schnell setzte in den Gängen Fußgetrappel ein. Rund 180 Kinder, ihre Lehrer und Erzieher mussten das Gebäude auf schnellstem Wege verlassen. Ganze Schulklassen liefen über den Hof zum Sammelplatz vor der Turnhalle. Dort kontrollierte Schulleiterin Angelika Wiegmann, ob auch wirklich alle Kinder und Lehrer anwesend waren.

Kurze Zeit später kam noch mehr Bewegung auf den schulhof: Dem Polizeiauto mit den Regionalbereichbeamten Heiko Möhring und Michael Kliemann folgte das Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr mit Stadtwehrleiter Achim Schmechtig und dem Tanklöschfahrzeug mit sechs Genthiner Feuerwehrleuten. Schnell war die Truppe im Einsatz, rollte Schläuche aus, machten sich die Atemschutzgeräteträger bereit.

Aber ebenso schnell konnte der Einsatz abgebrochen und der Probealarm allgemein aufgeklärt werden. „Es ging heute darum, dass wir sehen, wie schnell das Schulgebäude geräumt werden kann“, erklärte die Schulleiterin. Wie geordnet läuft eine solche Evakuierung ab? Wie schnell sind alle im Freien?

Das Verlassen des Gebäudes klappte bestens, sodass sich Stadtwehrleiter Achim Schmechtig äußerst zufrieden zeigte. „Ich muss allen Beteiligten ein großes Lob aussprechen“, sagte er. „Es sind alle Personen in Olympia-verdächtiger Zeit aus dem Gebäude herausgekommen und haben sich im Freien versammelt.“ Es sei gar nicht so aufregend gewesen, fanden die Kinder. „Nur zum Warten im Freien war es etwas kalt.“

Besonders erfreulich sei, dass niemand noch etwas übergezogen oder Sachen mitgenommen habe. „Wenn es tatsächlich brenntt, kommt es auf jede Sekunde an, ihr habt sehr gut reagiert“, lobte Schmechtig die Kinder. Auch dass die Lehrer vom Auslösen des Alarms bis zum Führen der Kinder auf den Hof umsichtig reagiert hätten, sei erfreulich.

Mit von der Partie bei der übung war auch der Rettungswagen des Roten Kreuzes. „Im Notfall würden wir zum Einsatz kommen, wenn etwa verletzte Personen von der Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet würden“, erklärte Sanitäter Tom Hannemann. Sowohl für Feuerwehr als auch für Rettungswagen war es zudem eine Probe, ob das Schulgebäude über bestimmte Fahrstrecken in kurzer Zeit zu erreichen ist. Auch das klappte. Die Kinder durften nach der Übung einen Blick in die Einsatzfahrzeuge werfen.

Der Feueralarm wurde auch im Unterricht thematisiert. „Die Kinder haben noch Fragen, die wir beantworten wollen“, bestätigte die Schulleiterin. Derartige Rettungsübungen werden in der Uhland-Grundschule in regelmäßigen Abständen durch geführt.