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Freies WLAN An mehr als 100 Stationen ins Netz

An der Straße der Romanik soll öffentliches WLAN eingerichtet werden. In der Region Genthin haben die Vorarbeiten begonnen.

Von Mike Fleske 13.08.2019, 01:01

Altenplathow/Redekin/Jerichow l Es ist ein ambitioniertes Unterfangen, dass sich das Wirtschaftsministerium in Magdeburg auf die Fahnen geschrieben hat. An mehr als 100 Stationen der Straße der Romanik und des Tourismus-Netzwerk „Gartenträume“ sollen für 2,5 Millionen Euro freie WLAN-Zugänge eingerichtet werden.

„Mit dem WLAN-Angebot wollen wir die Standorte aufwerten und noch besser vermarkten“, hatte Wirtschaftsminister Armin Willingmann den Ausbau begründet. In der unmittelbaren Umgebung von Genthin sind dabei die Kirchen Altenplathow, Redekin sowie die Stadtkirche und das Kloster Jerichow eingeschlossen, die an der Straße der Romanik liegen.

Hier sind erste Vorarbeiten bereits gelaufen. „Dabei sind einige Dinge zu bedenken, es lässt sich nicht einfach ein WLAN-Sender anbauen“, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. So müsse die Denkmalschutzbehörde einbezogen und die Standorte einzeln begutachtet werden.

Eine solche Begehung hat im Genthiner Raum bereits stattgefunden, bestätigt Achim Möhrlein, Geschäftsführer der Firma „The Cloud Networks Germany“, die mit der technischen Ausführung beauftragt ist. Etwa im September oder Oktober werde es eine Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde geben, die die Standorte freigeben muss. „Etwa vier bis acht Wochen danach kann die Installation der Standorte beginnen.“

Was bedeutet, dass in Altenplathow, Redekin und Jerichow zum Jahresende freie WLAN-Zugänge vorhanden sein sollen. Eine Zugangsbeschränkung durch digitale Anmeldefenster werde es nicht geben. „Das WLAN steht frei und kostenlos zur Verfügung.“

Aus touristischer Sicht ein Gewinn für die Besucher: Diese könnten sich über den Ort, das Netzwerk Straße der Romanik und umliegende Bauwerke informieren, sagt Bärbel Schön, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt (LTV). Dafür habe der LTV seit 2013 die Informationen digital abrufbar ins Netz gestellt und über www.strassederromanik.de abrufbar gestaltet. „WLAN Verfügbarkeit ist die Voraussetzung dafür, dass die Information auch nutzbar ist und der Besucher an der Straße der Romanik und von etlichen Gartenträume-Objekten diese für seine weitere Reiseplanung verwerten kann.“

62 der 88 Standorte an der Straße der Romanik werden dann versorgt. „Viele Zusatzfunktionen, wie Kartenmaterial, 360-Panoramen und virtuelle Rundgänge ergänzen die Bauwerksinformationen, auch wenn man außerhalb der Öffnungszeit an einem Objekt eintrifft.“ Daneben gäbe es Veranstaltungstipps und historische Hintergrundinformationen

Dort setzt ein weiteres Projekt von Landkreis Jerichower Land und Stadt Genthin ein. Denn das Kloster Jerichow ist Teil der Online-Entdeckertour durch das Jerichower Land, die historische Bauwerke und Denkmäler des Landkreises zusammenfasst.

Mit dem Smartphone können QR-Codes von blauen Schildern vor den Bauwerken gescannt werden, um Informationen in Deutsch, Englisch und Russisch zu erhalten. Erläutert wird etwa, dass das romanische Kloster eines der frühesten Backsteingroßbauten in Norddeutschland ist und die „Stiftung Kloster Jerichow“ vor 15 Jahren gegründet wurde.

Er begrüße den technischen Ausbau, sagt Bernd Witt, Geschäftsführer der Stiftung. Witt selbst sieht die Informationsgewinnung im Internet als eine Generationenfrage, bei der man am Ball bleiben müsse, wie er sagt. „Wenn wir die jungen Leute in unsere Region ziehen wollen, dann darf es in der Netzabdeckung keine weißen Flecken geben.“ Er hofft, dass die Hot-Spots 2020 in vollem Umfang zur Verfügung stehen.

Denn schließlich unterstütze eine solche Technik die Attraktivität der Standorte und böte einen Service für Tagesgäste des Klosters, aber auch für die zahlreichen Radtouristen. Gefördert wird der WLAN-Ausbau aus Mitteln der Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO-Mittel).

Die Straße der Romanik ist trotz ihrer zumeist ländlich gelegenen Stationen dennoch geschaffen für den technischen Ausbau. Zählt sie doch mit jährlich 1,6 Millionen Besuchern zu den beliebtesten Tourismusrouten Deutschlands. Auf dem über 1000 Kilometer langen Rundkurs in Form einer Acht mit Magdeburg als Routenschnittpunkt, führt die „Straße der Romanik“ im Grunde quer durch Sachsen-Anhalt. Klöster, Dome, Dorfkirchen, Burgen und Schlösser zeigen die Baukunst einer Epoche deutscher und europäischer Geschichte des Mittelalters.