Interview mit Bürgermeister Wolfgang Bernicke (parteilos) Gelungenes Kartoffelfest – Blick zum Weihnachtsmarkt
Das 18. Kartoffelfest ist mittlerweile Geschichte. Im Gespräch mit Volksstimme-Redakteurin Simone Pötschke zieht Bürgermeister Bernicke eine Bilanz und gibt eine Vorschau auf weitere Veranstaltungen des Jahres. Der Bürgermeister unterbreitet dabei den Vorschlag, den Weihnachtsmarkt zukünftig in den Volkspark zu verlagern.
Volksstimme: Herr Bernicke, als Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins sind Sie mehr oder weniger "Hauptverantwortlicher" für das Genthiner Kartoffelfest, das am vergangenen Wochenende durchgeführt wurde. Sind Sie zufrieden?
Wolfgang Bernicke: Das kann man bei derartigen Veranstaltungen wohl nie sein, aber insgesamt war es doch ein gelungenes Wochenende, wofür auch die recht große öffentliche Resonanz, vor allem am Sonnabend, spricht. Dazu beigetragen haben wie in jedem Jahr die vielen Akteure auf und hinter der Bühne, die Einzelhändler, Gastronomen und Gewerbetreibenden, die Unternehmer unserer Stadt und der Region, die nicht nur die Gewerbeschau unterstützten oder wie mit der Modenschau einen eigenen Beitrag geleistet haben, sondern von denen sich auch viele durch Sach- oder Geldspenden eingebracht haben. Und wie immer hat sich das Team der Touristinformation unter der Leitung von Marina Conradi, unterstützt von vielen weiteren, zumeist ehrenamtlichen Kräften, als qualifizierter Organisator dargestellt. All denen sagen wir als Fremdenverkehrsverein, aber auch als Stadt Genthin ein herzliches Dankeschön.
Volksstimme: Weil wir beim Danken sind. Die scheidende Kartoffelkönigin Ivonne hat aus Marina Conradi eine "Queen Mum" gemacht und sich auf diese Art bei ihr für die vierjährige Unterstützung bedankt…
Bernicke: … und diesem Dank kann man sich nur anschließen, denn Frau Conradi hat sich um alle drei bisherigen Kartoffelköniginnen "mutterhaft" bemüht, so dass wir keine Sorge um Caroline I. haben müssen, die sich sicherlich schnell und mit Unterstützung von Frau Conradi und ihren Vorgängerinnen im Amt in diese Repräsentationsaufgabe für unsere Stadt einleben wird. Frau Renner als scheidende Königin wurde würdevoll aus ihrem Amt entlassen und der vielfache Dank, der ihr entgegengebracht wurde, war ehrlich und verdient. Und ebenso ehrlich waren die guten Wünsche, die unsere frisch gekrönte Königin Caroline entgegennehmen konnte.
Volksstimme: Nach dem Fest ist vor dem Fest – gibt es schon Ideen für das 19. Kartoffelfest, nachdem mit Hubschrauberrundflug und Dampferfahrt wiederum Neues angeboten wurde?
Bernicke: Ideen haben wir durchaus und wir werden uns im Vorstand gründlich mit dem 19. Genthiner Kartoffelfest befassen, denn immerhin haben wir im Jahr 2013 mit dem 20. Fest einen Höhepunkt zu gestalten und der soll und muss, wenn er es denn werden soll, schon organisiert werden. Aber zuvor werden wir gemeinsam mit der Touristinformation den Weihnachtsmarkt 2011 vorbereiten, der dann nach den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 2. und 3. Oktober und dem Programm des GCC am 11.11. das Veranstaltungsjahr in unserer Stadt endgültig beschließt. Wie immer wollen wir möglichst viele engagierte Genthiner in die Vorbereitung und Durchführung dieses Weihnachtsmarktes einbeziehen und hier sind vor allem unsere Vereine, Händler und Gewerbetreibende, Schulen und Kindergärten gebeten, sich mit einem eigenen Beitrag einzubringen – so wie es uns in den Vorjahren durchaus gut gelungen ist.
Volksstimme: Stimmt es, dass es Überlegungen gibt, den Weihnachtsmarkt vom angestammten Marktplatz in den Volkspark zu verlagern?
Bernicke: Eine solche Diskussion ist nicht neu und nicht wenige in die Vorbereitung der bisherigen Weihnachtsmärkte einbezogenen "Insider" ziehen Vergleiche mit dem Weihnachtsmarkt in Klein-Briesen und meinen, dass das natürliche Umfeld im Volkspark diese Idee geradezu aufdrängt. Am Sonntag, bei teilweise strömendem Regen, haben wir diese Idee gedanklich vertieft. Ja, man kann es sich gut vorstellen – lichtgeschmückte Bäume, entlang der Radrennbahn Stand an Stand und Bude an Bude. Dazwischen viel Platz für Karussells, Aktionszelte. Das "Ambiente" dürfte durchaus stimmig sein und lässt sich im Zweifelsfall selbst durch den Einsatz einer in unserer Stadt ja glücklicherweise vorhandenen Schneekanone weihnachtlich aufbessern. Die Frage allerdings stellt sich, was dann noch von der ursprünglichen Weihnachtsstraße bleibt, aus der wir in Ermanglung von Ständen schon ganz allmählich zum Weihnachtsmarkt gelangt sind und der ursprünglich gute Gedanke, den Einzelhandel in der Brandenburger Straße unmittelbar einzubeziehen, nach und nach in Vergessenheit geraten ist.
Volksstimme: Wie realistisch ist nun der Umzug in den Volkpark. Wer setzt sich dafür den Hut auf?
Bernicke: Eine solche Entscheidung kann nicht einer Hand voll "Entscheidern" überlassen werden, sondern muss viele kluge, wie auch kritische Gedanken berücksichtigen. In diesem Sinne setze ich auf eine öffentliche Diskussion zu der Frage "Weihnachtsmarkt im Volkspark".