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Stadtverwaltung Genthin senkt Gebühren

Genthin kann die Friedhofsgebühren um durchschnittlich 30 Prozent senken.

Von Simone Pötschke 10.11.2017, 05:00

Genthin l „Endlich einmal eine gute Nachricht“, kommentierte Parchens Ortschaftsratsmitglied Hermann Meyer bei der Ortschaftsratssitzung am Dienstag die Information des Genthiner Bürgermeisters Thomas Barz über die Senkung der Gebühren für die kommunalen Friedhöfe.

Wer Angehörige auf den Friedhöfen in Genthin, Altenplathow, Fienerode, Parchen, Wiechenberg, Mützel, Tucheim, Gladau, Dretzel und Paplitz bestattet, wird vom 1. Januar an nicht mehr ganz so tief in die Tasche greifen müssen wie bisher. Eine Ausnahme macht allerdings Schopsdorf. Die Friedhofsgebührensatzung der Gemeinde endet nach der Gebietsänderungsvereinbarung mit der Stadt Genthin zum 31. Dezember und der dortige Friedhof wird damit in den Genthiner Geltungsbereich aufgenommen.

Für die Schopsdorfer schnellen die Gebühren damit in die Höhe, was freilich in der Ortschaftsratssitzung in dieser Woche durchaus nicht freudig aufgenommen wurde.

Die bisherige Friedhofsgebührensatzung war im Zuge der Haushaltskonsolidierung zu 100 Prozent, also kostendeckend, kalkuliert worden. Das bliebe auch bei der neuen Satzung so, erklärte Genthins Bürgermeister Thomas Barz, die turnusgemäß wieder von der Verwaltung überarbeitet werden musste.

Hinter der neuen Satzung steckt eine Portion handwerkliches Geschick der städtischen Kämmerei. Bei der alten Satzung musste auf der Grundlage der kameralen Haushaltsführung, Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, eine vorgegebene Pauschale in Ansatz gebracht werden. Mit der Umstellung auf die Doppik, doppelte Buchführung in Konten, konnte man beispielsweise wesentlich genauer die Personalkosten, die bei der Bewirtschaftung des Friedhofes anfallen, zuordnen, erklärt Kämmerin Janett Zaumseil.

Allerdings kommen noch weitere Umstände einem günstigeren Kalkulationsergebnis zugute. Ein Senken der Gebühren sei ein erstes positives Ergebnis der Zentralisierung des Bauhofes, betonte der Bürgermeister. Weniger Personal könnte mit neuer Technik, etwa einer laubaufnehmenden Kehrmaschine und einem Großflächenmäher, die anfallenden Arbeiten effektiver erledigen. Auch der Umstand, dass in Genthin mehr Sterbefälle registriert werden mussten, drückt letztlich die Höhe der bisherigen, hoch angesetzten Gebühren.

Aktuell betreut die Stadt Genthin auf den elf Friedhöfen zirka 4200 Gräber. Die Stadt Genthin konnte bis ins Jahr 2014 für den Friedhof nur 70 Prozent der Bewirtschaftungskosten, darunter Personal- und Sachkosten, über Gebühren abdecken. Den Rest, in der Regel waren das etwa 30.000 Euro im Jahr, zahlte sie drauf. Als Teil der neuen Satzung werden wiederum die Gebühren für die Benutzung der Trauerhallen neu geregelt.

Für die Trauerhallen in Genthin und Altenplathow schlagen für eine einstündige Nutzung 198 Euro zu Buche, mit 60 Euro je Stunde ist die Trauerhalle in Fienerode am preiswertesten.