Urlaub Genthiner erkunden die Schwaanhavel in Mecklenburg mit dem Boot
Vier Genthiner Paddelfreunde erkunden im Sommer Urlaubsregionen. In diesem Jahr präsentieren sie die Schönheiten der Natur in Mecklenburg-Vorpommern.

Genthin/Mirow - Die Mecklenburgische Seenplatte und ein dort gelegner Kanal, waren in diesem Jahr das Ziel der Genthiner Speepaddler. Das Quartett bestehend aus Andre Zelmanski, Hans-Joachim Fuchs, Hans-Jürgen Bartsch und Helmut Höhne arbeitete einst im Waschmittelwerk Genthin und ist verbunden durch die Leidenschaft für Kanutouren.
Und die machen im Sommer besonderen Spaß. „Wir wollen mit unserem Bericht ein wenig Lust auf das Verreisen machen und zeigen, dass dies ohne ganz großen Aufwand möglich und trotzdem eindrucksvoll ist“, sagt Helmut Höhne.
Mit der Kleinbahn nach Mirow

In diesem Jahr ging es mit leichtem Gepäck auf die Reise mit der Bahn nach Berlin und Neustrelitz. Dort ging es mit der Kleinseenbahn auf der Nebenstrecke über Quassower Teerofen, Weißen See nach Mirow. Die Kleinseenbahn funktioniert ein wenig nach dem Prinzip „Ferkeltaxi“, also der Kleinbahn, die es einst im Jerichower Land und der Region gab.
Besuch in Schloss Mirow

Erster Höhepunkt nach der Ankunft war der Besuch des Schloss Mirow auf die idyllische Schlossinsel. „Wir erfuhren, dass hier der Geburtsort der Prinzessin Sophie-Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz war, die als 17-Jährige den späteren englischen König Georg III. (1738-1820) heiratete. Damit ist Mirow die einzige deutsche Stadt, die eine englische Königin hervorbrachte.“
Mit geliehenen Booten auf Tour
Mit dieser Erkenntnis ging es zum Paddelbootverleih „Paddel Paul“, wo sich die Genthiner ausstatteten. Mit zwei Booten ging es in Ziedlitz, südlich der Müritz über die „Alte Fahrt“ durch den Leppinsees. „Am Seerosenparadies entdeckten wir gut getarnte Fischreiher auf Beutezug.“ Die Fahrt führte vorbei am Schillersdorfer Teerofen und dem FKK Camp am Mossensee zur ersten Umtragestation.
„Das bedeutet für uns, Boote raus aus dem Wasser und 400 Meter auf dem Landweg zur Einsatzstelle Labussee weiter.“ Nach einer Übernachtung in Canow, schauten die Reisenden in der Wustrower Backsteinkirche vorbei, in der es bis Mitte September ein abwechslungsreiches Sommer-Konzertprogramm gibt.

„Wir passierten danach Hühnenwerder als Rastplatz für seltene Wat -und Wasservögel bis zu einem im Schilf verdeckten Einstich.“ Hier war sie nun erreicht: Die Schwaanhavel. Und dieser sehr natürliche Kanal sei wunderschön, meinten die Genthiner übereinstimmend. „Die lange Flachwasserstrecke der Schwaanhavel zwang uns zum Verlassen der Boote und zum Treideln.“
Wenn die Boote getragen werden müssen
Nach einigen Hundert Metern war von verlassener Landschaft nicht mehr viel zu bemerken und es wurde äußerst lebendig: Hausboote mit Ihren Freizeitkapitänen drängten sich um einen Platz in der Schleuse Wesenberg. „Wir waren froh, das uns der Schleusenwärter noch Einfahrt gewährte, somit ersparten wir uns das umständliche Übersetzen mit der Lore.“
Tipps für die Reise an die Schwaanhavel
- Kanutour auf der Schwaanhavel von Wesenberg nach Wustrow. Länge: 9,3 Kilometer. Geeignet für Familien mit Kindern ab 8 Jahren.
- Anreise: Von Genthin mit dem RE1 nach Berlin – von dort mit dem RE5 oder dem IC 2170 nach Neustrelitz.
- Von dort ist die Weiterfahrt nach Wesenberg an der Schwaanhavel mit der Kleinseenbahn möglich.
- Die Burg Wesenberg beherbergt die Touristeninformation, ein Museum mit Fotoausstellung, eine Fischereiausstellung und ein Fangelturm mit Aussichtsplattform.
- Vor Ort gibt es den Bootsverleih, bei dem ein 2er Wanderkajak für 125 Euro oder ein 4er Canadier für 130 Euro für eine Woche geliehen werden kann.
- Unterwegs gibt es kleine Kneipen und Gaststätten.
- Weitere Informationen: Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte Turnplatz 2 · 17207 Röbel/Müritz · Tel: 039931/5380 E-Mail:
Übernachtungshütten und urige Gaststätte
Der Rastplatz „Kanumühle“, beherbergte die Besucher in Übernachtungshütten. Die Genthiner empfehlen eine Stärkung in der urige Kneipe „Bodinka“, in der es vom deftigen Sauerfleisch über Aal in Gelee bis zum handgeklopften Schnitzel alles gibt, was hungrige Reisende erfreue. „Dazu ein frisch gezapftes Lübzer Bierchen.“ Die Wesenberger Burg und die gotische Kirche seien einen Ausflug wert. Für Oldtimerfreunde ist eine Werkstatt die viele DDR Fahrzeuge, wie Wartburg, Framo, Trabant anbietet sehr interessant.

Weiter führte die Genthiner der Weg auf der „Havelquelltour“ über den Woblitzsee und Großen Labussee zum Campingplatz Zwenzow der direkt an den Müritz Nationalpark grenzt, wo übernachtet wurde. „Auf unserer letzten Etappe der Havelquelltour überquerten wir den Useriner See zum idyllischen Abschnitt der Havel bis zum Wehr Babke, das mit einer Kanulore zu überwinden war.“ Auch hier gibt es einen kulinarischen Geheimtipp, denn die Rast beim dortigen Fischer sei sehr zu empfehlen, besonders lecker Räucheraalbrötchen, Brathering und das kühle Bier dazu.
Der angrenzende Ort Babke war von den Besuchern nur durch einen dichten Kiefernwald zu erreichen. Aber dafür wartete ein sehr gutes Ferienhaus mit freundlicher Betreuung. Und da es auf dem Weg lag, besuchten die Genthiner Kratzeburg. Nördlich von diesem Örtchen entspringt die Havel.
Und die gibt es ja auch unweit der Genthiner Heimat, in der die Besucher mittlerweile zurückgekehrt sind. Fazit: „Auch unweit von zu Hause gibt es noch ein Stück heile Natur, die es zu bewahren gilt.“ Die sehr gastfreundlichen Menschen dieser Region seien eine weitere Werbung für den Landstrich.