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Landesforstbetrieb ist bereit, die Bäume zur Schwelle ins ehemalige Außenlager zu fällen Genthiner Forstamtsleiter bringt Wegebau im Stadtwald wieder ins Gespräch

Von Manuela Langner 24.02.2012, 05:20

Als Landtagsabgeordneter und Genthiner Stadtrat war Harry Czeke (Die Linke) am Mittwoch zum Antrittsbesuch bei Peter Sültmann, dem neuen Leiter des Betreuungsforstamtes in Genthin. Stadtwald und Forstbetriebsgemeinschaften standen im Mittelpunkt.

Genthin l Dass die Einwerbung von Fördermitteln für den Genthiner Stadtwald stets geklappt habe, sah Harry Czeke (Die Linke) als ein Zeichen der "Qualität des Hauses" und verteilte damit gleich zu Beginn des Gesprächs mit Peter Sültmann, der das Betreuungsforstamt Elbe-Havel-Winkel in Genthin kommissarisch leitet, ein Lob. Als Vorsitzender des Wirtschafts- und Umweltausschusses des Stadtrates ist der Genthiner Wald für Harry Czeke von besonderem Interesse.

Peter Sültmann wies wie schon sein Vorgänger Detlef Radtke, der die Leitung über ein halbes Jahr kommissarisch inne hatte, auf die Dringlichkeit hin, im Stadtwald die Wege auszubauen. Er regte ein Gespräch zwischen der Stadt, der Bewilligungsbehörde und ihm an. Dass der Stadtwald durch Elbe-Havel-Kanal und ICE-Trasse teilweise abgeschnitten ist, sprach der Forstamtsleiter ebenfalls an. Peter Sültmann bezeichnete die Zusammenarbeit mit der Stadt als gut. Mit Harry Czeke war er sich darin einig, dass die Betreuung durch das Forstamt der Stadt das fachliche Wissen liefern solle.

Eine völlig andere Situation als westlich der Elbe findet Peter Sültmann im Elb-Havel-Winkel bei den Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) vor. Elf Zusammenschlüsse von Waldbesitzern gibt es im Forstamt. Problematisch sei es beispielsweise, wenn die Änderung der Eigentumsverhältnisse der FBG nicht angezeigt werde.

"Einige Vorstände sind sich ihrer Verantwortung nicht bewusst", sagte Peter Sültmann. Für das zweite Halbjahr hat er die nächste Informationsveranstaltung für Forstbetriebsgemeinschaften geplant. Dann soll es um die Grundsätze des Steuerrechts gehen.

Den Rhythmus von jährlich zwei FBG-Infoabenden will er beibehalten. Immerhin aus acht FBG-en hatten Vertreter am jüngsten Termin teilgenommen.

Schwierigkeiten bereitet auch die Überalterung der Vorstände. "Jüngere wollen nicht nachrücken, wenn einer ausscheidet: Viele arbeiten auswärts und wollen kein Ehrenamt übernehmen", schilderte Peter Sültmann seine Erfahrung.

"Welche Institution könnte die Vorstände fit machen?", formulierte Harry Czeke die nächste Frage. Sich seiner Verantwortung im Ehrenamt bewusst zu sein, diene auch dem eigenen Schutz. "Das Forstamt kann diese Institution nicht sein. Das kann nur Hinweise geben." Aber im Sinne der Berufsgenossenschaft sollte es sein, die Mitglieder über ihre Rechte und Pflichten zu informieren.

Aufmerksam machte Peter Sültmann zudem auf die angespannte personelle Situation im Genthiner Betreuungsforstamt. Für sechs Reviere sind im Moment wegen Krankheit und Ausscheiden nur vier Förster vorhanden. Nicht nur deshalb sei es wichtig, dass das Forstamt genau die Aufgaben erledigt, für die es von den Waldbesitzern beauftragt worden ist, setzte der Forstamtsleiter hinzu.

Mit Peter Wenzel vom Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt ließ sich beim anschließenden Vor-Ort-Termin in Genthin-Wald schnell eine Lösung finden: Stellt die Stadt einen Antrag, lässt der Landesforstbetrieb die vier bis fünf Kiefern fällen, die auf der Sichtachse stehen. Von der B 107 und dem parallel verlaufenden Radweg hätten Passanten einen direkten Blick auf die vom Genthiner Historiker Klaus Börner freigelegte Schwelle des ehemaligen Lagerstandortes Genthin-Wald. Am Weg könnte zudem eine Informationstafel aufgestellt werden.