Genthiner Narren eröffnen Session

Genthin l „Helden und Legenden“, so das Motto der fünften Jahreszeit. Moderator, Büttenredner und Urgestein Bernhard Horn: „Wir dürfen die Geschäfte im Rathaus nur übernehmen, wenn wir keine Witze über den neuen Bürgermeister machen“, erklärte Horn dem rund 400-köpfigen Publikum. „Da haben wir dann erstmal Punkt eins vom Programm gestrichen, dann noch Punkt zwei und drei ... und alle anderen dann auch.“ Er nennt Bürgermeister Matthias Günther den „Helden von Altenplathow“ und weiß, dass Genthiner über ihre Nachbarn auf der anderen Seite des Elbe-Havel-Kanals gern Witze machen: „Und doch gibt es einen Unterschied: die Scherze über die Altenplathower sind lustig und die über Burger sind alle wahr.“ Mit solchen Kalauern heizten die Mitglieder des Genthiner Carneval Clubs (GCC) am Sonntag die Stimmung auf dem Genthiner Marktplatz an und machten neugierig auf die Festveranstaltung am kommenden Sonnabend.

Schunkeln und Mitträllern war angesagt, als bekannte Helden die Bühne enterten. Manfred Göbel mit seinen „Kopfschüssen“ sang die GCC-Hymne „Wir tanzen bis die Füße qualmen“. Das Publikum stimmte mit ein und glich ein wenig den Fischerchören.

Helden sind ja oft Experten für irgendetwas, und so manch Genthiner versteht dabei die Welt nicht mehr: „Früher gab es noch normale Berufe wie etwa Sportreporter“, so Horn. „Heute steht neben dem Reporter ein Experte für Sport.“ Überall Expertenrunden, „die jedes Problem mühelos lösen – doch die Probleme der Welt bleiben kurioserweise.“

Nach seiner humoristisch-philosophischen Reise durch die Experten-Laien-Thematik holte Bernhard Horn GCC-Präsident Wolfgang Fleischer und Bürgermeister Matthias Günther zur Schlüsselübergabe auf die Bühne. „Ich dachte, er ist gar nicht da und habe schon einen Schreck bekommen“, merkte Horn an und mahnte, dass der Genthiner Carneval Club (GCC) „inzwischen ganz locker sieben Bürgermeister überlebt hat“.