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Graffiti  Tierischer Zug statt grauer Mauer

Die Mauer auf dem Avacon-Parkplatz in Genthin bekommt am 22. Juni ein tierisches Motiv. Entworfen haben es vier Brettiner Schüler.

Von Kristin Schulze 19.05.2017, 07:00

Genthin l Ein Zug gesteuert von einem Alpaka mit Elefanten und Fischen als Passagieren. Das ist das Siegermotiv des Workshops, den die Firma Avacon vor Kurzem veranstaltet hat. Im Blick hat man zwei Ziele, einmal natürlich die Verschönerung der Mauer auf dem Parkplatz des Geländes in Genthin, aber auch die Gewinnung von Auszubildenden, erklärt Klaus Schmekies, Kommunalreferent der Avacon.

Die Klasse 8b der Brettiner Sekundarschule ist ins Genthiner Avacon-Gebäude gekommen. In vier Gruppen entwerfen die Schüler Motive für die mit Schmierereien verunstaltete Mauer. Die Entwürfe sind vielseitig. Eine Gruppe zeichnet einen Kobold mit Goldtöpfen, eine andere setzt mit einer Landschaft aus Windrädern auf „Avacon-Style“. Nach der Präsentation fällt die Wahl auf das zugfahrende Alpaka von Moritz Krause, Giovanni Kohls, Niklas Hytych und Francis Genrich. Verstärkt wurde das Schülerteam vom Avacon-Azubi Robert Bethge.

„In jeder Gruppe war ein Auszubildender von uns vertreten“, erklärt Klaus Schmekies. „Denn Avacon hat großen Bedarf an Nachwuchs“, so der Kommunalreferent. Mit der Aktion wolle man die vielseitigen Möglichkeiten im Unternehmen aufzeigen. So gibt es Ausbildungen sowohl im kaufmännischen als auch im technischen Bereich, ein duales Studium ist ebenfalls möglich. 120 Auszubildende stellt Avacon pro Jahr zwischen Bremen und Frankfurt ein. „Besonders sind wir auf der Suche nach jungen Leuten, die hier am Standort bleiben wollen“, sagt Klaus Schmekies.

Antje Wagner, die Klassen- und Kunstlehrerin der Brettiner 8b, ist zuversichtlich, dass einige Schüler ihrer Truppe es bei Avacon versuchen werden. „Es sind hier sehr schöne Gespräche mit den Auszubildenden zustande gekommen. Das ist eine gute Möglichkeit für ein Unternehmen, in Kontakt mit den Schülern zu treten.“

Gesprochen wurde nicht nur über Ausbildungsmöglichkeiten, sondern auch über Graffiti. Schließlich soll das Alpaka mit der Dose in den Zug und an die Wand gesprüht werden. Ronny Bellovics, Geschäftsführer der Firma artefx, steht den Schülern dabei zur Seite. Er zeigte sich beeindruckt von den Motiven, die die Achtklässler in der Kürze der Zeit aufs Papier gebracht haben. „Sehr gelungen finde ich vor allem der Entwurf mit den Windrädern, das wäre in der Umsetzung aber schwer geworden. Der Zug mit den Tieren ist daher ein schöner Kompromiss.“

Moritz Krause erklärt, dass der Zug wegen der Nähe der Mauer zum Bahnhof gewählt wurde. Die Tiere fungieren als Blickfänge. Bevor es an die Sprühdosen geht, werden die Schüler mit Lehrerin Antje Wagner aus dem Motiv nun einen Entwurf machen.

Dabei wird geklärt, welche Farben verwendet werden und wie der Hintergrund aussehen soll. Eines steht bereits fest, es wird farbenfroh. Der Termin, an dem Schüler, Azubis und Artefx-Mitarbeiter die Wand besprühen werden, steht bereits fest: Am 22. Juni wird aus der unansehnlichen Mauer ein tierischer Hingucker.

Artfx ist übrigens auch verantwortlich für die meisten Motive auf den Trafohäuschen in der Region, vor Kurzem gestaltete Ronny Bellovics mit Kollegen eines in Mützel, auf dem jetzt Bockwindmühle, Zernausee und Dorfkirche zu sehen sind. „Neben diesen Häuschen besprühen wir für unsere Auftraggeber alles vom Hausgiebel bis zum Partykeller.“

Bürgermeister Thomas Barz, der ebenfalls am Workshop teilnahm, lobte die Schüler für das gelungene Motiv. „Bahnhof und Züge stehen für Kommen und Gehen. Das passt gut an diesen Standort.“ Wenn Alpaka und Co. auf die Mauer gesprüht sind, stellte er „Eis für alle“ in Aussicht.