Gymnasium  Wirbel um Abitur-Ball

Der Abi-Ball im Stadtkulturhaus steht auf der Kippe. Gymnasium und QSG geben jetzt Entwarnung, der Gastronom schweigt.

Von Simone Pötschke 28.05.2018, 17:29

Genthin l Unter den Abiturienten des Genthin Bismarck-Gymnasiums herrscht Aufregung. Denn Gastwirt Sebastian Haas sagte die Ausrichtung des Abi-Balls, der am 23. Juni im Stadtkulturhaus stattfinden soll, vor einigen Tagen ab.

Als Grund wird über Zerwürfnisse zwischen Sebastian Haas und QGS-Geschäftsführer Lars Bonitz spekuliert. Beide wollen sich öffentlich dazu nicht äußern. Lars Bonitz räumte lediglich ein, dass es Differenzen zwischen ihm sowie der QSG (Qualifizierungs- und Strukturförderungsgesellschaft) einerseits und dem Gastwirt andererseits gegeben habe. Die QSG betreibt das Stadtkulturhaus. Welcher Art die Differenzen waren, darüber kann gegenwärtig nur gemutmaßt werden. Fest steht, dass das Vertrauensverhältnis zwischen QSG und Haas tief erschüttert wurde. Lars Bonitz bestätigte zumindest, dass die QSG den Vertrag mit Sebastian Haas „als erstem Gastronom“ gekündigt hat.

Dieser Vertrag sicherte dem Gastronomen den ersten Zugriff auf die Ausrichtung von Feierlichkeiten im Haus der QSG. Mit der Kündigung dieses Vertrages zum 3. Juni war Sebastian Haas gezwungen, den Abi-Ball im Stadtkulturhaus abzusagen. Abiturienten und Eltern hat die Absage des Gastronoms knapp drei Wochen vor dem großen Ereignis in Panik versetzt. Wie ein Lauffeuer machte die schlechte Nachricht in den vergangenen Tagen die Runde.

Um aus dem Schlamassel herauszukommen, nahm Jördis Koch als ein Elternteil Kontakt zu Jerichows Bürgermeister Harald Bothe (parteilos) auf. In seiner Funktion als 2. Vorsitzender des Tourismusvereins Genthin-Jerichow-Elbe-Parey, der Alleingesellschafter der QSG ist, bat sie ihn, sich im Sinne der Abiturienten der Sache anzunehmen.

„Es liegt mir fern, mich in irgendeiner Weise in die Streitigkeiten zwischen der QSG und Herrn Haas einzumischen. Es geht mir allein darum, dass diese Meinungsverschiedenheiten nicht auf den Rücken der Kinder ausgetragen werden sollen, sagte sie gegenüber der Volksstimme.

Schüler-Sprecherin Sarah Eckold zeigte das Dilemma auf, in dem sich das Abi-Ball-Organisationskommitee befindet: „Wir haben bei Herrn Haas die komplette Organisation bestellt, sprich Location-Anmietung, Catering, Ordner, Dekoration und alles Drum und Dran.“

Die Absage bedeute für die Schüler, sich entweder eine neue Location zu suchen und dort auf die Unterstützung von Sebastian Haas zu zählen, oder die Abiturienten blieben in der QSG und müssten sich um alles Weitere selber kümmern.

Am Wochenende machte deshalb wohl auch unter den Gymnasiasten das Gerücht die Runde, dass der Abi-Ball in der Parchener Klapperhalle stattfinden würde.

Mitnichten. Denn zurzeit scheint das Stadtkulturhaus als Austragungsort und Sebastian Haas als verantwortlicher Gastronom wieder im Rennen zu sein.

Zu vermuten ist, dass sich der Gesellschafter eingeschaltet hat. Wie QSG-Geschäftsführer Bonitz auf Volksstimme-Nachfrage informierte, habe man dem Gastronomen für die Ausrichtung des Abi-Balles einen Mietvertrag angeboten.

Der Vertrag ist von Sebastian Haas bisher nicht unterzeichnet worden. Der gute Wille sei da, aber es müsse noch nachverhandelt werden, um zu einem Ergebnis zu kommen, teilte Haas‘ Rechtsbeistand mit.

Derweil greift zumindest im Gymnasium das Prinzip Hoffnung. Die Schulleitung des Gymnasiums zeigte sich auf Nachfrage der Volksstimme zunächst zugeknöpft. Diese Angelegenheit sei kein Fall für die Presse, ließ Schulleiter Dr. Volker Schütte wissen. Er fügte allerdings an: „Die Veranstaltung wird nach meinem Wissen wie geplant stattfinden.“ Da eine Lösung gefunden wurde, sei das Ganze für ihn erledigt.

Der Abi-Ball wird für 150 bis 200 Personen ausgerichtet.