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Agrargenossenschaft mit Spargelgeschäft zufrieden Hohenseeden: Selbstpflücker in den Startlöchern- Blaubeeren sind fast reif

Die Spargelzeit ist auch im Jerichower Land vorbei. Landwirt Patrick Wolter hat in diesem Jahr das Gemüse wieder außerhalb der Supermärkte erfolgreich angeboten. Ein Fazit mit Ausblick auf die nahe Heidelbeersaison.

Von Melvin Thum 30.06.2025, 06:00
Bald  können auch von Kindern wieder die ersten Blaubeeren gepflückt werden.
Bald können auch von Kindern wieder die ersten Blaubeeren gepflückt werden. FOTO: Kita „Lindenstrolche“ Hohenseeden

Hohenseeden - Mit dem 24. Juni endete offiziell die Spargelzeit. Der Johannistag, der gerne mal „Spargelsilvester“ genannt wird, markiert damit das Saisonende des beliebten Stängelgemüses. Für Patrick Wolter, Vorsitzender der Agrargenossenschaft Hohenseeden/Parchen, Zeit für ein Fazit.

Patrick Wolter bewertet die Saison als durchschnittlich. Die Qualität des Spargels war gut, jedoch machte dem Stängelgemüse die Kälte am Anfang des Jahres zu schaffen. Besonders der April sei zu kalt gewesen, das schade dem Wachstum, erklärt er. Während es andernorts auch Probleme mit anhaltender Trockenheit gab, hatte das Stängelgemüse in der Genthiner Region wohl keine Probleme mit fehlendem Wasser. Insgesamt hat Wolter 130 Tonnen Bruttomenge an Spargel auf seinen Feldern geerntet.

Hohenseedener Landwirt blickt auf eine durchschnittliche Spargelsaison zurück

Auch in diesem Jahr hat Wolter seine Anbaufläche wieder etwas verkleinert, auch wenn der Rückgang nicht ansatzweise so stark ausfiel wie in den letzten Jahren. Den Schritt begründet er mit steigenden Lohnkosten und Spritpreisen. Vor allem übt der weltweite Markt Druck auf die regionalen Bauern aus. Mit den günstigen Preisen aus Griechenland und Co. könne man schlicht nicht mithalten, erklärt Wolter. Deswegen hatte er sich bereits vor ein paar Jahren aus dem Verkauf in Supermärkten zurückgezogen und bietet seine Ware an kleinen Ständen von Burg bis nach Genthin und Gommern oder in der Bauernscheune in Hohenseeden an.

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Trotz dem eher mäßigen Jahr war die Kaufkraft hoch. So konnte Patrick Wolter seinen gesamten Spargel an den hungrigen Mann bringen. Gerade an den Wochenenden waren seine kleinen Verkaufsstellen und die Bauernscheune gut besucht. Unter der Woche war der Verkauf dafür jedoch etwas ruhiger.

Während der Saison hat sich der Landwirt bewusst dazu entschieden, einen einheitlichen Preis anzubieten. Je nach Sortierung lag der Kilopreis zwischen sechs und 15,50 Euro. In seinem Sortiment bot der Landwirt verschiedene weiße und grüne Spargelsorten an, auch vorgeschälter Spargel war erhältlich.

Trockenheit war großes Problem für viele Spargelanbauer

Nun ist der Blick auf den nächsten Monat gerichtet. Bei Patrick Wolter wird der Saisonstart der Blaubeere in den nächsten ein bis zwei Wochen erwartet, je nachdem mit wie vielen Sonnenstunden zu rechnen sind. Wie auch im letzten Jahr liegt der Selbstpflückerpreis auf dem Feld in Hohenseeden bei 6.50 Euro pro Kilo.

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Wie der Ertrag in dieser Saison ausfallen wird, ließe sich jetzt noch schlecht abschätzen. Denn gerade die Beeren haben unter der starken Trockenheit im März gelitten, erklärt Wolter. Zwar versucht er bereits seit dem Frühling mit eigenem Bewässerungsaufwand Abhilfe zu schaffen. An die Menge eines klassischen Regenfalls komme man damit aber nicht ran. Trotzdem ist der Landwirt optimistisch, dass es dieses Jahr wieder einiges zu ernten gibt. So bleibt der Kilopreis zum Selbstpflücken bei seinem Feld in Hohenseeden auf Vorjahresniveau. Liebhaber der Blaubeere können sich also freuen.