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Hüttermühle Doppeltes Jubiläum rund ums Pferd

Mit einem Vereinsreiter­tag hat der Reit- und Fahrverein Mützel, Genthin und Umgebung sein 50-jähriges Bestehen gefeiert.

Von Sigrun Tausche 30.09.2017, 01:01

Hüttermühle l Zugleich wurde das 20-jährige Bestehen des Reiterhofs Hüttermühle begangen. Während sich der Reiternachwuchs im Sattel präsentierte, wurden die Senioren mit einer Ehrenrunde in der Kutsche gewürdigt.

Kinder im schicken Reiterdress und in farbenfrohen Kostümen, junge Mädchen, die im Springparcours bereits sicher im Sattel sitzen, aufgeregte und stolze Eltern und Großeltern, viele Helfer und Gäste und dazu bestes Wetter – der Vereinsreitertag zum zweifachen Jubiläum war rundum gelungen und ein Höhepunkt für alle Beteiligten.

Die Kinder hatten die meisten ihrer Wettbewerbe und damit die größte Aufregung bereits hinter sich, als Vereinsvorsitzender Peter Dietert zunächst die Senioren des Vereins begrüßte, ihnen für ihre langjährige Unterstützung dankte und anschließend auch noch einiges zur Vereinsgeschichte und zur Geschichte des Reiterhofs sagte.

Die Vereins-Senioren wurden in der geschmückten Kutsche auf den Platz gefahren, auf dem Kutschbock Wilfried Wolle und Ralf Zimmermann.

Von den Gründungsmitgliedern des Vereins lebt nur noch Paul Walter, bedauerte Peter Dietert. Paul Walter ist dem Verein bis heute treu geblieben und saß natürlich auch in der Kutsche. Eingeladen war zudem Jürgen Dobbrikow, dessen Vater ebenfalls eines der Gründungsmitglieder war. Einer, der den Verein immer unterstützt hat – beim Kremserfahren, Schwein grillen und so weiter – ist Walter Wolle.

Stellvertretend für die vielen Vereinsvorsitzenden in der Geschichte des Vereins saß Hans-Jürgen Sens in der Kutsche. Er habe in der Wendezeit sehr um den Erhalt des Vereins gekämpft, betonte Peter Dietert.

Bei der Gründung vor 50 Jahren hieß der heutige Reit- und Fahrverein Mützel, Genthin und Umgebung noch „BSG Traktor Mützel“. BSG steht für Betriebssportgemeinschaft. Die Initiative zur Gründung ergriffen damals Paul Walter, Hans-Joachim Dietert, Karl Königstedt, Herbert Dobbrikow und Ludwig Quenstedt. Etwa 15 bis 20 Mitglieder waren anfangs im Verein, berichtete Peter Dietert. Der Verein hatte seinen Reitplatz damals in Mützel „Unter den Eichen“.

Erfolgreiche Reiter der 70er und 80er Jahre waren Hans-Joachim Dietert, Klaus Wolf, Jürgen Dobbrikow, Hans Domenik, Wilfried Wolle, Christian Quenstedt und andere mehr. Damals wie heute sei die Unterstützung von Betrieben unerlässlich gewesen, betonte Peter Dietert. Trägerbetriebe damals waren die LPG Genthiner Gartenbau und die LPG Mützel.

Dietert berichtete weiter über die verschiedenen Etappen der Vereinsgeschichte, über hervorragende Reiter in der jeweiligen Zeit sowie weitere Unterstützer des Vereins. Eine Zeitlang gab es auch eine Voltigiergruppe im Verein.

Erster Vorsitzender des Vereins war Hans-Joachim Dietert. Ihm zur Seite gestanden habe damals Ludwig Quenstedt vom Genthiner Gartenbau. Sehr engagiert und ein guter Organisator sei Hans Domenik gewesen. Großer Dank gelte auch Christian Quenstedt für seine große Unterstützung, und Dietert nannte noch viele weitere, die im Laufe der Jahre den Verein prägten und Turniererfolge erritten. Als einen ganz großen Unterstützer vor der Wende würdigte Dietert zudem Wolfgang Fließ, den damaligen Vorsitzenden der LPG „Genthiner Gartenbau“.

Nach der Wende habe es viele Erfolge für den Verein gegeben, etliche Kreismeistertitel bis hin zu Landesmeistertiteln im Springreiten.

1999/2000 gab es eine entscheidende Wende für den Verein. Aufgrund der Eigentumsverhältnisse für den Reitplatz „Unter den Eichen“ war dessen Zukunft ungewiss, deshalb entschloss sich der Verein, nach dem Bau der Reitanlage in Hüttermühle den Vereinssitz hierher zu verlegen. Seitdem gab es zahlreiche Turniere und Veranstaltungen hier. Für die Mitglieder verbesserten sich die Trainingsbedingungen inzwischen deutlich, vor allem dank der Reithalle.

Neben Turnieren wurden regelmäßig Hubertusjagden und Reiterferien vom Verein veranstaltet, und es gab ein vielseitiges Trainingsprogramm. Unter anderen Ralf Deutschmann und Rainer Dreusicke führten Lehrgänge durch.

Heute gehe der Trend immer mehr zum Freizeit- und Wanderreiten, einige besuchen aber nach wie vor regelmäßig Turniere. Viele, die einst als Kinder hier geritten sind, kommen heute mit ihren Kindern.

Der Verein habe heute etwa 50 Mitglieder, darunter sechs bis zehn Turnierreiter.

Ganz im Vordergrund bei Training und Betreuung der Kinder und der Organisation von Ausritten stehe Simona Griep. Darüber hinaus helfen viele mit, den Verein mit Leben zu erfüllen, und haben auch diese Veranstaltung mit organisiert und betreut.

Ein paar Worte sagte Peter Dietert auch zur 20-jährigen Geschichte der Reiterhof Hüttermühle GbR. 1997 haben er und Simona Griep die GbR als Nebenerwerbsbetrieb gegründet. Es sei schwierig gewesen in der ersten Zeit, „jetzt kann ich sagen: Wir haben es geschafft!“ 1999 fiel die Entscheidung für den Bau der Reithalle samt angegliedertem Stall – eine richtige Entscheidung, wie sich zeigte, denn ohne diese guten Bedingungen wäre der Zuspruch über die Jahre nicht so groß gewesen. Führkarussell, Paddocks, Weiden und die gesamte weitere Außenanlage ergänzen das Angebot, wobei die stetige Unterstützung eines guten Teams, insbesondere aus dem Verein, nicht wegzudenken sei.