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Voodoo Verrücktes Huhn erobert Genthin

Plakate und Flyer für ein Voodoohuhn haben neulich sehr überrascht. Dahinter steckt eine Spaßaktion des Genthiners Christian Greuel.

Von Mike Fleske 31.07.2019, 06:00

Genthin l Werden neuerdings in er Kanalstadt schwarze Messen gefeiert, sind gar einige Genthiner dem Okkultismus verfallen? In den vergangenen Tagen tauchten an verschiedenen Stellen Flyer für den erwerb eines Voodoo-Huhnes auf. Auch auf Litfaßsäulen und als Kinowerbung ist Reklame für das besondere Geflügel geschaltet.

Auf einer eigens eingerichteten Internetseite heiß es: „Unser Voodoo-Huhn ist aus feinstem Latex, artgerecht bei Vollmond geschlachtet und mit geheimen Zauberformeln besprochen, so dass es mystisch-magische Kräfte besitzt. Denn es erfüllt Wünsche! Jeden Wunsch!“

Auch die entsprechende Anwendung wird gleich mitgeliefert: „Schlage dir einfach das Huhn um Mitternacht mehrmals auf deinen nackten Rücken und wünsche dir dabei was du willst. Es geht in Erfüllung!“ Allerdings gibt es auch einen Warnhinweis: „Denke bei diesem Voodoo-Ritual niemals, nie, nie nicht an ein Nilpferd! Der Zauber geht dann sofort verloren!“ kein Wunder, dass das Huhn satte 495 Euro kosten soll.

„Die Seite ist als Satire gekennzeichnet, wir liefern auch keine Gummihühner für 500 Euro“, beschwichtigt Christian Greuel. Der Genthiner Werbetechniker steckt hinter der sommerlichen „Wirrwarraktion“, wie er es nennt. „Diese Sache soll den Leuten einfach nur Spaß machen und vielleicht ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagt Greuel.

Ihm liege es auch fern, Leute mit der Aktion zu verletzen. „Wir wollen damit keine Religionen beleidigende oder jemanden zu schwarzen Messen verführen.“ Vielmehr wolle er für Erheitung sorgen: „Es ist Sommer, wir sollten einfach ein wenig miteinander Lachen“, ruft er auf. Angefangen habe alles mit dem Anruf eines guten Freundes: „Wir können ein spaßiges Sponsor-Banner aufhängen.“

Die Internet-Domain www.voodoo-huhn.de sei noch frei gewesen. Und so entstand eine Scherzaktion, die in der Stadt ausgebreitet wurde. Auch DJ Jürgen Werner hat bei seiner Sommerparty am Wochenende immer wieder auf das Voodoo-Huhn hingewisen. „Es ist eine lustige Idee und wir hatten Platz für das Banner“, erläuterte werner am Rande der Veranstaltung.

Der Genthiner Renè Uhde, der mit Christian Greuels Hilfe eine Fotoaustellung in Leitzkau gestaltet hat, machte den spaß ebenfalls mit. „Ich war der erste Voodoo-Huhn-Kunde und werde mir natürlich etwas wünschen.“ Angst vor Nilpferden habe er ohnehin nicht.

Mittlerweile gibt es Werbung für das „Trixi“ getaufte Gummihuhn auch auf Facebook und Instagram. „Wir haben die Flyer mit glänzendem Relief des Logos und die Werbeanner mit Digitaldruck auf Neonmaterial umgesetzt“, erläutert Greuel ein weiteres Experiment.

Allerdings habe die Nonsensaktion auch einen zweckmäßigen Sinn. „Nur Quatsch ist es letztlich auch nicht, da wir auch sehen wollen, ob es überhaupt Reaktionen gibt.“ Greuel stellt die Frage, welche medien würden wahrgenommen, was von dieser Aktion bleibe in den Köpfen hängen? Das Youtube-Video mit dem Kinospot hat seit seiner Freischaltung Mitte Juli mehr als 80 Zugriffe gehabt.

Welche Reaktionen sich aus den sozialen Medien ergeben, werde sich noch zeigen. Das wird am Ende der Aktion in einigen Wochen ausgewertet. „Es ist keine Sache, die wir bis ins Unendliche ausdehnen wollen, sondern irgendwann wird das Huhn auch wieder verschwinden, kann Greue, alle die beruhigen, die mit der Aktion nicht viel anfangen können.