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Investitionen Zukunftsschub für Stromtransporte

Ende September wird die Avacon AG beginnen, die Hochspannungsleitung vom Genthiner Umspannwerk bis zur Landesgrenze zu erneuern.

Von Simone Pötschke 05.09.2016, 07:00

Genthin l Noch in diesem Jahr nimmt die Avacon AG die Erneuerung der 110 kV-Freileitung von Genthin bis zur Landesgrenze in Angriff. Dazu werden 47 alte Masten demontiert und 39 Masten von zirka 30 Metern Höhe neu gesetzt. Darüber informierte Standortleiter Clemens Hilling am Freitag in einem Pressegespräch.

Es sei die Aufgabe der Avacon AG als Netzbetreiber, ein effizientes Strom- und Erdgasnetz und damit die nötige Transportinfrastruktur für die in der Region erzeugte Energie bereitzustellen. Dafür investiere die Avacon AG in intelligente Technik und den bedarfsorientierten Netzausbau. Dazu gehörten Maßnahmen wie die Erneuerung der Hochspannungsleitung von Genthin bis zur Landesgrenze zu Brandenburg, erklärte Clemens Hilling. „Durch die Ertüchtigung wird die Übertragungskapazität der Hochspannungsleitung nahezu verdreifacht“, betonte der Standortleiter die Bedeutung der Maßnahme.

Die Hochspannungsleitung dient der Versorgung der Ortschaften Demsin, Kleinwusterwitz, Schlagenthin, Vehlen, Neuenklitsche, Altenklitsche, Kade, Belicke und Karow. Sie transportiert den dezentral erzeugten Strom und ermöglicht die Vorhaltung zusätzlicher Kapazitäten. Wie Hilling gegenüber Volksstimme sagte, speisen derzeit Anlagen mit einer Gesamtleistung von 50 MW (Megawatt), überwiegend aus der Winderzeugung, in diese Leitung ein.

Schon jetzt ist im Avacon-Netzgebiet im Verlaufe eines Jahres die Stromerzeugung durch Wind, Sonne und Biomasse um ein Drittel höher als der Stromverbrauch, so dass das überschüssige Drittel über ein leistungsfähiges Stromnetz in andere Netze exportiert werden muss.

Mit dem Bau der 110 kV-Freileitung stellt sich das Unternehmen auf die Zukunft ein: So sei laut Hilling der Anschluss an die Hochspannungsleitung von weiteren 55 MW aus Anlagen der erneuerbaren Energien angefragt. Die Avacon geht derzeit davon aus, dass die installierten Leistungen von Windkraft- und Photovoltaikanlagen im Landkreis in den kommenden Jahren um rund 50 Prozent ansteigen werden.

Die erneuerte Hochspannungsleitung zwischen Genthin und Landesgrenze ist zudem als Netzverknüpfungspunkt zur E.DIS, einem öffentlichen Versorgungsunternehmen mit Sitz in Fürstenwalde (Brandenburg), und stützt die Netzsicherheit.

Die Erneuerung der 13 Kilometer langen Freileitung vom Genthiner Umspannwerk bis zur Landesgrenze ist in zwei Bauabschnitten geplant, der erste von Genthin bis Demsin soll vom September bis März nächsten Jahres in Angriff genommen werden, der zweite von Demsin bis Landesgrenze von September bis Dezember nächsten Jahres. Aufgrund der Brutzeit des Fischadlers, Rotmilans und des Wanderfalken werde es zwischen April bis August 2017 keine Bautätigkeit geben, sagte Pressesprecherin Corinna Hinkel.

Auf den neuen Masten werden übrigens zwölf Nisthilfen für streng geschützte Fischadler angebracht.