Jeden Tag werden für den Druck bei der Volksstimme 60 Tonnen Papier verbraucht
Während der Aktion Schüler machen Zeitung (SchmaZ) haben sich die Klassen 8a und 8b der Sekundarschule Brettin mit dem Aufbau und den Inhalten einer Tageszeitung beschäftigt. Bei einem Besuch im Druckzentrum Barleben erfuhren sie zusätzlich, wie die Zeitung entsteht.
Brettin/Barleben l Einen Blick hinter die Kulissen des Zeitungsdrucks warfen 40 Achtklässler in Begleitung ihrer Lehrerinnen in Barleben. Dabei stand vor der eigentlichen Führung zunächst ein theoretischer Teil an, bei dem Gerd Frischbier einige interessante Fakten parat hatte. Die jungen Besucher erfuhren so, dass die Volksstimme in 18 Lokalausgaben erscheint.
Täglich werden 1600 Druckplatten verarbeitet
"Täglich werden 400 Seiten im redaktionellen und Anzeigenteil produziert", so Frischbier. Nur 15 Sekunden benötigen die Daten der Zeitungsseite vom PC des Redakteurs bis auf die Druckplatte.
"Täglich werden deshalb 1600 Platten benötigt", machte Frischbier deutlich. Denn für jede Farbseite werden vier Druckplatten gebraucht. "Aus Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb lässt sich jede Farbe im Druckprozess darstellen", so Frischbier.
Diese Farbbezeichnungen würden überall auf der Welt genau so verwendet. Ab 21.30 Uhr wird es in der Druckerei dann ernst. Nach dem Andruck laufen die modernen Offset-Druckmaschinen an und bis zum Ausdruck um 3 Uhr früh, werden täglich 195000 Volksstimme-Exemplare auf den Weg zum Leser gebracht.
An jedem Tag legen die 90 Transportfahrzeuge rund 8750 Kilometer durch den Norden Sachsen-Anhalts zurück. Das sei so, als würde man eine Tour nach München achtmal in jeder Nacht fahren, so Frischbier. Erste Station der Führung war das Papierlager.
Hier werden rund 500 Rollen eingelagert. "Von der Entladung der Transportfahrzeuge, der Vorbereitung der Rollen für den Druck bis zum Transport an die vier gut 14 Meter hohen Druckmaschinen läuft alles computergesteuert und vollautomatisch ab", erläutert der Experte. 60 Tonnen Papier werden jeden Tag zum Drucken der Volksstimme und des Generalanzeigers benötigt.
Jede Rolle bringt übrigens 1,5 Tonnen auf die Waage. 23 Kilometer Papier befindet sich darauf. "Das finde ich interessant", meinte Alexander aus der Klasse 8b. Er beobachtete gemeinsam mit seinen Klassenkameraden, wie die Maschine eine Rolle aus dem Lager griff und diese auf eine Förderschiene setzte, von wo die Rolle automatisch weitertransportiert wurde. Die nächste Station war das Herzstück des Druckzentrums: der Leitstand für die vier Offset-Druckmaschinen.
1700 Zusteller sorgen für die pünktliche Auslieferung
Auch den Druckern konnten die Jugendlichen bei ihrem Besuch über die Schulter schauen, als sie die fertig ausgeworfenen Zeitungsexemplare auf ihre Qualität kontrollierten. Da die Gruppe einen Vormittag für den Besuch in Barleben wählte, liefen zwar keine Volksstimme-Ausgaben vom Band, dafür aber Anzeigen-Einleger und auch der Generalanzeiger.
"Das hat mir besonders gut gefallen", meinte Michelle aus der 8b. Sie habe nicht gedacht, dass die Zeitungen so schnell über den Köpfen hinwegrauschen würden. Per Förderband gehen die Zeitungsrollen dann zu den einzelnen Lieferwagen. Nach der Auslieferung treten die rund 1700 Zusteller in Aktion und sorgen dafür, dass morgens um 7 Uhr die Zeitung im Briefkasten liegt. "So geht das bei Wind und Wetter", machte Frischbier deutlich.
"Die Schüler werden sich im Deutsch- und Wirtschaftskundeunterricht mit dem Besuch in Barleben beschäftigen", erläutert Lehrerin Sabine Nickl. Dort gehe es dann besonders um Berufe und Berufsbilder im Bereich des Druckereiwesens.