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Jugendarbeit Aus Holzpaletten werden Euromöbel

Neue Möbel gefällig? Wie man aus Euro-Paletten eine schmucke Sitzecke zaubern kann, zeigten Mitarbeiter der Solvay GmbH im Morus-Haus Genthin.

Von Nadin Hänsch 29.11.2017, 02:00

Genthin l Mit etwa 35 bis 45 Besuchern pro Tag ist das Morus-Haus in Genthin für Kinder und Jugendliche ein beliebter Anlaufpunkt, weiß André Eikel. Und weil dort eben viel Zeit verbracht wird, ist es auch wichtig, dass sich die jungen Besucher wohlfühlen. Daher kam es André Eikel und seinen Schützlingen sehr gelegen, die alte Polstersitzecke, an der der Zahn der Zeit sichtlich schon genagt hat, gegen eine moderne und außergewöhnliche Konstruktion auszutauschen.

Am Dienstag waren Mitarbeiter der Solvay GmbH im Jugendhaus, das sich in Trägerschaft der katholischen St. Marien Gemeinde befindet, zu Gast.

Personalreferentin Adrienne Gaczensky, Marcel Wittfoth, Betriebsratsvorsitzender am Standort Genthin, Werksmitarbeiter Alexandre Bertoncini und Elodie Nikolas kamen nicht mit leeren Händen. 35 Euro-Paletten, Stichsägen, Akku-Bohrer, Schleifpapier, Schrauben und eine tolle Idee hatten die Vier im Gepäck.

Der wichtigste Mann war wohl an diesem Nachmittag Marcel Wittfoth, denn der hatte den Bauplan, wie man aus Euro-Paletten eine schöne Sitzecke zaubert, im Kopf, scherzte seine Kollegin Adrienne Gaczensky. Ärmel hochkrempeln und anpacken, hieß es dann für die Jugendlichen.

Die Beteiligung an diesem Projekt war natürlich freiwillig. Doch schnell fanden sich viele Helfer, die mitmachen wollten. Das Unternehmen Solvay stellt seit 2014 hautfreundliche Spezialtenside her, die für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel sowie für Körperpflegeprodukte benötigt werden und versorgt Märkte in Zentral- und Osteuropa.

Wie der Kontakt zum Jugendhaus zustande kam, erklärte Adrienne Gaczensky. „Wir als Unternehmen wollen uns sozial engagieren und das mit Einbindung unserer Mitarbeiter.“ Man habe gezielt nach Projekten gesucht, um sich einzubringen. „Wir haben natürlich überall angefragt und geschaut, wo Bedarf besteht“, so die Personalreferentin. Auch das Morus-Haus sei per E-Mail angefragt worden. Den entscheidenden Tipp habe Wilmut Pflaumbaum gegeben, der als freischaffende Sicherheitsfachkraft am Solvay-Standort in Genthin tätig ist. „Er kennt hier alle sozialen Einrichtungen und hat uns den Kontakt vermittelt.“

Morus-Haus-Leiter André Eikel war sofort Feuer und Flamme von der Idee. „Ich finde das Projekt und das soziale Engagement sehr gut, auch weil wir eine soziale Einrichtung sind“, lobte er. Zudem sei es auch pädagogisch wertvoll. „Wir planen eine Spielekonsole anzuschaffen, dafür passt die neue Sitzecke natürlich perfekt.“ Da die Jugendlichen sich auch am Werkeln beteiligen, würden sie den Wert der neuen Möbel mehr zu schätzen wissen, so der Leiter.

Wer arbeitet, braucht auch eine Stärkung. Für die sorgte Wilmut Pflaumbaum, der für die großen und kleinen Helfer Kuchen mitgebracht hatte. Pflaumbaum stand den Jugendlichen beim Bauen zur Seite, gab Tipps und achtete auf einen sicheren Umgang mit den Werkzeugen.

Am Ende wurden 15 Paletten versägt, geschraubt, abgeschliffen und zu einer schicken Sitzecke verbaut.