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Jugendforum Genthin Geld für Projekte fließt in Raten

Der fehlende Haushalt der Bundesregierung schlägt in die Kommunen durch. Die Mittel für das "Demokratie leben"-Programm sind gestückelt.

Von Mike Fleske 05.04.2018, 01:01

Genthin l „Wir haben heute eine eher kompakte Sitzung, neue Projekte können wir aktuell nicht planen, da uns derzeit das Geld fehlt“, stellte Ines Blachney in der Sitzung des Jugendforums im Thomas-Morus-Jugendhaus fest. Die Schulsozialarbeiterin betreut die Sitzungen der Jugendlichen organisatorisch.

Eigentlich sind dem Jugendforum in diesem Jahr Mittel von rund 7000 Euro aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ zugesagt. Allerdings haben die langwierigen Koalitionsverhandlungen nach der Wahl 2017 und der fehlende Bundeshaushalt dazu geführt, dass die Mittel gestückelt freigegeben werden.

Das Jugendforum kann daher im ersten Halbjahr nur über 3000 Euro verfügen. „Das restliche Geld kommt, aber die nächste Freigabe wird erst im Juni stattfinden“, fügte Ines Blachney hinzu.

Im Jugendforum dürfen die jungen Leuten selbst betreute Aktionen initiieren. Bereits umgesetzt wurden ein Fußballturnier und eine Ausstellung im Kreismuseum. „Dadurch haben wir derzeit einen leeren Finanztopf.“ Füllen werde sich dieser das nächste Mal im Juni. „Im Mai werden wir uns wieder treffen und neue Projektideen beraten.“ Jugendliche, die Ideen haben, können sich damit an das Jugendforum wenden.

In der kommenden Woche kommt der Begleitausschuss für das Programm „Demokratie leben“ im Genthiner Rathaus zusammen, um größere Projekte zu beraten. Auch hier sind in diesem Jahr bereits finanzielle Mittel, etwa für Theateraufführungen für Schulen und den Feuerwehrtag am 26. Mai, freigegeben worden.

„Wir spüren auch hier die Auswirkungen der schwierigen Regierungsbildung“, bestätigt Elke Förste, die in der Koordinierungsstelle für den Awo-Landesverband Sachsen-Anhalt das Projekt in Genthin betreut. „Auch hier wird das Geld nur sukzessiv freigegeben. Bedeutet: Derzeit stehen in Genthin, Jerichow und Elbe-Parey nur die Mittel für das erste Halbjahr zur Verfügung. Zwei weitere Auszahlungen im Sommer und im Herbst sind angekündigt. „Wir nehmen daher weitere Anträge für Demokratieprojekte an und können deren Finanzierung gewährleisten“, erklärt Elke Förste.

Alles in allem sollen im Laufe dieses Jahres mehr als 50.000 Euro für die lokale Partnerschaft von „Demokratie leben“ im Genthiner Raum zur Verfügung gestellt werden, aus der unter anderem auch der sogenannte Aktionsfonds und die Öffentlichkeitsarbeit finanziert werden. „Angekündigt ist, dass die Finanzen sogar noch einmal aufgestockt werden.“ Große Aktionen können nach wie vor mit bis zu 5000 Euro gefördert werden. „Derzeit gibt es noch Finanzierungsmöglichkeiten und größere Anträge können nach Bewilligung durch den Begleitausschuss umgesetzt werden.“

Sehr gut genutzt wurde in den vergangenen Jahren auch der Aktionsfonds für Projekte bis 400 Euro. „Hier können auch Einzelpersonen Antragsteller werden.“ Vorteil sei, so Elke Förste, dass anders als bei Großprojekten keine finanziellen Eigenleistungen beigesteuert werden müssen. „Kleinere Projekte vor oder in den Pfingst- oder Sommerferien kriegen wir auch kurzfristig noch hin.“

In der Genthiner Bibliothek hat Elke Förste von der Awo ihr Büro. Interessierte Bürger, Vereine, Initiativen und alle, die aktiv werden wollen, können sich bei ihr telefonisch unter 039 33 /94 89 240, per E-Mail: elke.foerste@awo-sachsenanhalt.de oder während der Sprechzeiten über Fördermöglichkeiten informieren.