Applaus für Ronny Kaufhold

Genthin l Genthiner Musikfreunde erlebten am Freitagabend im Kreishaus mit dem Klavierkonzert von Ronny Kaufhold eine Auffrischung einer gewachsenen, engen Beziehung mit dem Pianisten. Es durfte einen Solisten erleben, der es sichtlich genoss, wieder einmal vor heimischem Publikum spielen zu dürfen.

Seit 1994 konzertiert der inzwischen gefragte Musiker in eher unregelmäßigen Zeitabständen im Genthiner Kreishaus, letztmalig vor vier Jahren.

Anders als in den meisten großen Konzertsäle üblich, schlug der Pianist mit einer persönlichen Moderation den Bogen von Musikstück zu Musikstück. Kaufhold wusste dabei sein heimisches Stammpublikum durch sein gelöstes, lockeres Auftreten für sich einzunehmen.

Ronny Kaufhold verstand es auch diesmal, ein Konzertprogramm von Barock bis Romantik zusammenzustellen, das jeden Konzertbesucher mitnehmen konnte und trotzdem nicht beliebig wurde.

Ein Kaufhold-Konzert gleicht dabei nie einem vorangegangenen Kaufhold-Konzert. Diesem Anspruch stellte er sich auch am Freitagabend. In seinem diesjährigen Programm reflektierte er den 333. Geburtstag von Johann Sebastian Bach, indem er zwei Präludien auf dem „wohltemperierten Klavier“ zu Gehör brachte.

Aus Anlass des 100. Todestages von Claude Debussys spielte Kaufhold Stücke aus „Estampes“ Debussys erstes reifes Klavierwerk. Kaufhold, der die Zuhörer mit Klaviermusik auf ausnahmslos höchstem Niveau erfreute, beendete den Konzertabend mit Franz Schuberts „Wanderfantasie“, einem technisch äußerst anspruchsvollem Stück, das einem Pianisten sein ganzes Können und eine Portion Meisterschaft abverlangt.

Der Musiker hat sich mit dieser künstlerischen Herausforderung (wieder einmal) ein Stück vor seinem Genthiner Publikum verneigt.