Decken, Socken und Jacken sind Renner

Genthin/Brandenburg l Eine fröhliche Damenrunde trifft sich alle zwei Wochen in der Stadt- und Kreisbibliothek. Neben einem kleinen Schwatz und einer Tasse Kaffee wird fleißig gestrickt. „Wir verarbeiten Wollspenden aus der Bevölkerung zu Pullovern, Mützen Schals, Socken und Deckchen“, verrät Eleonore Sternberg.

Die Strickwaren gehen als Spende an die Kinderstation des Johanniter-Krankenhauses Stendal. Auch an die Rumänienhilfe gingen bereits Kleidungsstücke. Aktuell wurde eine Spende an das SOS-Kinderdorf in Brandenburg übergeben. „Diese Aktion ist ein fester Bestandteil für unsere Einrichtung geworden, wir freuen uns sehr über das Engagement des Kreativvereins Genthin“, sagt Sabrina Lamcha von der Verwaltung des Brandenburger Kinderdorfes. Die in Genthin gestrickten Sachen sind zu 100 Prozent bei den Kinderdorffamilien angekommen.

Im Foyer des Gemeindehauses wurde ein Basar aufgebaut, wo sich die Familien mit den Textilien versorgen konnten. „Die Kinder probieren Sachen an und suchen sich etwas aus“, sagt die Verwaltungsmitarbeiterin. „Jeder findet hier seine Lieblingsteile.“ Die Genthiner Strickdamen sind mittlerweile seit einigen Jahren gute Partner der Einrichtung und wissen, was benötigt wird.

„Wir sehen ja was besonders gut ankommt, wenn wir unsere Strickwaren übergeben, manchmal fertigen wir auch Dinge auf Anfrage an“, berichtet die Genthinerin Eleonore Sternberg, die die jüngste Übergabe mitorganisierte. Voll des Lobes sind die Mitarbeiterinnen des Kinderdorfes immer wieder: „Dass die talentierten Damen kreativ sind, ist nicht zu übersehen, die Farben und Muster überraschen uns immer wieder“, findet Verwaltungsleiterin Michaela Otto. „Die Qualität der Wolle ist hochwertig, sodass die Sachen komfortabel tragbar sind.“

Zum Beginn des neuen Schuljahres wird sich in mancher Zuckertüte noch ein besonderer Gruß aus Genthin befinden. „Die Stofftiere sind immer eine große Überraschung und werden zum Beispiel bei Zuckertütenfesten in die Schultüte gepackt.“ Aber auch die Stoffdecken seien sehr beliebt. „Im Winter sind es hingegen die selbstgestrickten Socken“, zählen die Mitarbeiterinnen auf.

Für die kreativen Damen der Genthiner Strickrunden sind die Übergaben ihrer Handarbeiten immer auch ein Ansporn weiterzumachen. „Wer einmal mit dem Strickvirus infiziert ist, strickt immer weiter“, sagt Eleonore Sternberg. Das SOS-Kinderdorf bedanke sich immer wieder bei den Damen. „Zu Weihnachten haben wir einen sehr netten Brief bekommen, den wir in unserer Runde vorgelesen haben.“

Natürlich wird auch in den Sommermonaten eifrig weitergearbeitet. Wer sich der fröhlichen Runde anschließen möchte, hat am Montag ab 14 Uhr die Gelegenheit dazu. Dann kommt die Handarbeitsrunde wieder zusammen. Wer nicht aktiv mitmachen möchte, kann den Damen auch Wolle zur Verfügung stellen. Wolle, sagen sie, sei immer gern willkommen, damit die Arbeit nicht ausgeht.