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"Wegeprobleme" sind gelöst / Die historischen Gefährte können kommen Mit der Postkutsche durch den Fiener: Von Königsrode aus durch die Zeit reisen

Von Kristin Schulze 14.04.2012, 03:20

Die Fahrt mit der Postkutsche gehört eher ins vergangene Jahrhundert. Auf dem Erlebnisbauernhof Königsrode wird sie bald wieder Realität. Wann und Wie? Das verriet uns Inhaberin Sandra Hollerith.

Königsrode l "Wir müssen los, die Postkutsche kommt." Was klingt wie ein Satz aus längst vergangenen Tagen wird in Königsrode bald wieder zu hören sein.

Eingebettet ist die Aktion in das elfte Kaltblutrennen im brandenburgischen Brück. Die schweren Tiere, die sich hervorragend als Kutschpferde eignen, werden auch als Titanen der Rennbahn bezeichnet. Das diesjährige Rennen steht ganz im Zeichen historischer Postkutschen. Bevor es am 21. Juni in Brück richtig los geht, werden täglich Postkutschenfahrten durch Fläming und Fiener angeboten. Um die Fahrten durch den Fiener kümmert sich Sandra Hollerith. Eine Herzenssache für die Pferdenärrin. " So unterwegs zu sein, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Die Pferde, die Natur und das Gefühl eine Reise in eine andere Zeit zu unternehmen, faszinieren mich."

Vom 18. bis 20. Juni kann man mit den Gefährten durch die Fienerregion reisen. "Es gibt in Fläming und Fiener sieben Stationen, eine davon sind wir." Mit "wir" meint Hollerith den Königsroder Hof, den sie seit 2010 betreibt.

Auch einige Zahlen hat Sandra Hollerith zum geplanten Großereignis parat: Drei bis vier Gespanne mit jeweils vier, sechs oder acht Pferden werden auf die Anlage bei Tucheim kommen. Wegen einer vierten Kutsche verhandelt Hollerith noch. Vier Touren werden Angeboten (siehe Infokasten).

Zusteigen sei jederzeit möglich. "Anstatt den Bus nimmt man in diesen Tagen dann halt die Postkutsche."

"Für die Stadt Genthin besteht keine Möglichkeit, das Wegenetz in einen befahrbaren Zustand zu bringen."

Problematischer war die Frage, wo diese eigentlich lang fahren sollen. Die Städte Genthin und Jerichow hatten ihre Unterstützung bei der Herrichtung der Fahrwege zugesagt. Man rechnete mit einer Vorleistung des Amtes für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF). Dann die Absage: "Das ALFF wird keine Vorleistung zum Flurneuordnungsverfahren erbringen", verkündete Genthins Bürgermeister Wolfgang Bernicke Ende März im Stadtrat. "Gemeinsam mit dem ALFF und der Stadt Jerichow galt es vor allem, eine Lösung für den fast nicht mehr nutzbaren Abschnitt zwischen Königsrode und Karow zu finden", sagte Bernicke auf Volksstimme-Nachfrage. Nach der Absage des ALFF sah es für die Kutschfahrten nicht gut aus. "Damit besteht auch für uns keine Möglichkeit, das für die Postkutschenfahrten vorgesehene Wegenetz in einen befahrbaren Zustand zu bringen", so Bernicke. Der Weg wird wie geplant 2015 im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens hergerichtet. Für die Postkutschen ist es dann allerdings zu spät.

"Wir haben Alternativen gefunden. Die Routen stehen."

Sandra Hollerith fand dennoch eine Lösung. "Viele Wege führen nach Rom und so führen für die Kutschen auch viele Wege durch den Fiener." Der "Problemweg" zwischen Königsrode und Karow wurde kurzerhand aus der Route ausgeplant. "Die Kutschen werden diesen nun nicht befahren. Wir haben Alternativen gefunden. Die Routen stehen", sagt Sandra Hollerith. Die Weichen sind also gestellt, am 17. Juni erfolgt die Anreise der Kutscher in Königsrode. Am 18. Juni erfolgt die erste Rundfahrt. Die ist bereits ausgebucht, 22 Anmeldungen gibt es schon. Auf den Touren am 19., 20. und 21. Juni sind aber noch Plätze frei.

Auch Stadtrundfahrten durch Genthin wird es geben. "Endstation der Postkutschen ist jeweils der Erlebnisbauernhof Königsrode. "Hier lassen wir den Abend bei Lagerfeuer und Grillwurst ausklingen", verrät Hollerith. Wenn für die Unternehmerin am 21. Juni der "Postkutschen-Stress" zu Ende geht, kommen die Gespanne erst so richtig in Fahrt. Am Donnerstag, dem 21. Juni, finden sie sich in der Titanen-Arena in Brück ein. Dort treffen sie auf die Kutschen aus dem Fläming. "Über 40 Postkutschen werden dann in Brück auf einem Haufen zu sehen sein", schwärmt Sandra Hollerith, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen will.

Nähere Infos und Anmeldung unter (01 71) 7 70 08 43.