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Müll Wellasbest verschandelt die Natur

Illegal entsorgter Müll in Tucheim muss vom Landkreis eingesammelt werden. Die Kriminalpolizei ermittelt nach den Verursachern.

13.05.2020, 10:35

Tucheim (ie) l Über illegal abgelegten Müll im Fiener ärgerten sich kürzlich Anwohner in Tucheim. Am Verbindungsweg zwischen Fienerode und der Verbindung Tucheim-Karow wurden im Wald größere Mengen Wellasbest, Dachpappe und anderer Müll entsorgt.

„Ich würde mir wünschen, dass mal ein Verursacher solcher Schweinereien geschnappt wird“, meinte Anwohner Peter Bodamer gegenüber der Volksstimme. Er verurteile ein solches Treiben zutiefst. Zumal es legale Möglichkeiten gäbe, anfallenden Müll entsorgen zu lassen. Nicht nur er, auch andere Anwohner hatten den Umweltfrevel gemeldet. Das Ordnungsamt in Genthin gab die Umweltverschmutzung an die Polizei weiter. Am Fundort sei die Kriminalpolizei im Einsatz gewesen und habe dort Spuren gesichert und den Umfang der Ablagerungen dokumentiert. Mittlerweile ist der Landkreis in den Vorgang involviert.

„Diese Anzeige hat die Polizei am 8. Mai zuständigkeitshalber an den Landkreis Jerichower Land abgegeben“, teilte der Beigeordnete des Landkreises Jerichower Land Thomas Barz (CDU) auf Anfrage der Redaktion mit. Er bestätigt: „Es handelt sich um verbotswidrig abgelagerten Abfall, welcher im Wald abgelegt wurde.“ Einen Verursacher habe man nicht ermitteln können.

Mittlerweile ist die Abfuhr laut Abfallgesetz veranlasst worden. Dieses schreibt vor, dass der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger, zu dessen Gebiet das Grundstück gehört, den Müll auf eigene Kosten einsammeln und entsorgen muss, wenn Maßnahmen gegen die verursachende Person nicht hinreichend erfolgversprechend erscheinen, keine andere Person aufgrund eines bestehenden Rechtsverhältnisses verpflichtet ist und die Abfälle wegen ihrer Art oder Menge das Wohl der Allgemeinheit beeinträchtigen.

Das Problem, dass der Landkreis illegal entsorgten Müll wegräumen muss, ist durchaus kein geringes und auch ein kostenaufwendiges. 2018 etwa sind laut Kreisverwal- tung rund 32 Tonnen sogenannte gemischte Siedlungsabfälle, also Hausmüll, rund fünf Tonnen Asbest, 430 Reifen und viele andere Abfälle aus dem Wald und der übrigen freien Landschaft eingesammelt und entsorgt worden. Dabei entstanden dem Landkreis Kosten in Höhe von rund 18.000 Euro. Kosten, die am Ende alle zu tragen haben.