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Neubau Eine „Perle“ für Genthin?

Genthin braucht eine Alternative zum Kulturhaus, da die QSG mbH es verkauft. Am Donnerstag wurde der Plan der Verwaltung vorgestellt.

Von Kristin Schulze 30.03.2017, 19:03

Genthin l Über etliche Möglichkeiten wurde vorher spekuliert, seit Donnerstag ist folgende Idee öffentlich:

Die Verwaltung empfiehlt den Neubau einer Multifunktionshalle an der Jahnstraße. Arbeitstitel: „Die Perle“. Laut Fachbereichsleiterin Alexandra Adel spricht einiges dafür: Die Innenstadt würde belebt, der Saal wäre nutzbar für Veranstaltungen aller Art, so könnten Karneval, Jugendweihen, Abiturbälle, Konzerte, Lesungen, Betriebsfeiern, Veranstaltungen der Rassegeflügelvereine und vieles mehr dort stattfinden. Bürgermeister Thomas Barz ergänzt: Zufahrt und Parkplätze wären vorhanden, die Schulen würden eingebunden.

Als Zugabe zu einem Veranstaltungssaal soll das neue Gebäude nämlich als Speisesaal für die Schulen fungieren. Schon lange wird eine Mensa für die Grundschule Stadtmitte sowie fürs Bismarck-Gymnasium benötigt. Das Ziel der Kommission „Essecke“ wäre mit dem Saal erfüllt.

Das von der Verwaltung auch als „Zentrum des Miteinanders“ betitelte Projekt wäre ein Neubau für 300 bis 350 Personen bei Reihenbestuhlung.

Stehen würde es auf dem Spielplatz der Grundschule Stadtmitte, dieser würde nach hinten verlegt.Das Konzept sieht 30 zusätzliche Parkplätze, Sanitäreinrichtungen, Wirtschafts- und Küchenbereich, ein Foyer, eine Bühne, Licht- und Tontechnik sowie Bestuhlungsmöglichkeiten für die Nutzung als Speisesaal und für Veranstaltungen vor. Betreiber wäre die Stadt Genthin.

Die Kosten werden auf 1,7 Millionen Euro geschätzt. Laut Stadtverwaltung bestünden gute Aussichten auf Fördermittel.

Das Geheimnis um den Plan ist gelüftet. Wie geht es nun weiter? (Karnevals-)Vereine, das Amateurtheater, Anbieter von Kulturveranstaltungen, Feuerwehren, Unternehmen, Schulen, Wohnungsbaugesellschaften und die Bürger sollen im Rahmen einer Ideenwerkstatt eingebunden werden.

Die Mitglieder des Stadtrates haben nun rund vier Wochen Zeit, das Thema in den Fraktionen zu besprechen. Am 27. April soll der Rat entscheiden, ob die Verwaltung die Bedarfserhebung mittels Ideenwerkstatt durchführen soll. Dann können bis Ende August Ideen eingereicht werden. So soll geklärt werden, wie der Saal genutzt werden soll und welche Bedarfe vorhanden sind.

Wenn der Stadtrat die Bedarfsfeststellung beschließt, würde es 2018 konkret. Die Verwaltung plant einen Architekturwettbewerb, bei dem Ideen und Skizzen mit Grundriss und Kostenschätzung eingereicht werden können.

Benötigt wird ein Veranstaltungssaal ab 2022. Zwar scheint der Verkauf des Stadtkulturhauses samt Gelände von der QSG mbH an die Firma Inprotec beschlossene Sache, die Stadt hat aber ein Nutzungsrecht des Kulturhauses bis 2021 ausgehandelt. Der Stadtrat hatte dem Verkauf im Dezember 2016 zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, Alternativen für einen neuen Saal zu prüfen.

Im Gespräch waren die Ertüchtigung der Sporthalle an der Berliner Chaussee als multifunktionale Halle, die Nutzung eines vorhandenen Gebäudes (zur Debatte standen Toom und Rewe) sowie der nun angestrebte Neubau.

Gegen den Umbau der Sporthalle an der Berliner Chaussee sprechen laut Bürgermeister Thomas Barz nicht nur die höheren Kosten, die auf etwa drei Millionen Euro geschätzt werden. „Wenn Kultur involviert ist, hat man Probleme, an Fördermittel zu kommen“, sagt Barz auf Volksstimme-Nachfrage. Außerdem bliebe der „Flair einer Sporthalle“.

Gegen eine Umgestaltung von Toom-Baumarkt und Rewe-Supermarkt hätte vor allem gesprochen, dass die Stadt diese Gebäude erst hätte kaufen müssen. Der Rewe-Markt in der Friedenstraße soll rund eine Million Euro kosten, Toom gebe es ab etwa 500 000 Euro. Hinzu kämen beträchtliche Kosten für die Sanierung.