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Mühlentag Pareyer Wahrzeichen wieder dicht umlagert

Die nunmehr 31. Auflage des Events zog wieder viele Interessenten aus Nah und Fern an die Paltrockmühle nach Parey. Der Heimatverein hatte ein kleines Programm vorbereitet.

Von Bettina Schütze 23.05.2024, 16:25
Die Paltrockmühle in Parey erwies sich am Mühlentag wieder als ein Besuchermagnet.
Die Paltrockmühle in Parey erwies sich am Mühlentag wieder als ein Besuchermagnet. FOTO: BETTINA SCHÜTZE

Parey - Der Heimatverein Parey präsentierte zum 31. Mühlentag wieder die Pareyer Paltrockwindmühle. Auch Mühlenbesichtigungen waren wieder möglich.

Mühlenherr Andreas Breit stand den Besuchern auch zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung und sang Lieder zur Gitarre. Dazu wurde eine Fotoausstellung gezeigt. Und der „Kleine Pareyer Kalender 2025“ erlebte seine Premiere. „Er wurde sehr gut angenommen“, so Christine Schreiber vom Pareyer Heimatverein, die diesen Kalender erstellt hat.

1946 umgesetzt

Die Paltrockwindmühle wurde im Jahr 1946 in Frenz durch die Firma Kühn aus einer zuvor von einem anderen Ort umgesetzten Bockwindmühle gebaut. Sie wurde dann 1990/91 abgebaut und in den Jahren 1992/93 an ihrem heutigen Standort in Parey wieder aufgebaut. Zuvor befand sich an dieser Stelle bereits eine andere Paltrockmühle. Sie ging auf eine Bockwindmühle zurück, die vom Zimmermeister W. Hoppe aus Güsen errichtet worden war. 1904 gehörte sie nach mehreren Eigentümerwechseln der Familie Ogen. Müllermeister A. Ogen ließ den Mühlbock dann 1951 oder 1952 ebenfalls durch die Firma Kühn zur Paltrockmühle umbauen. Sie bot damit mehr Platz und drehte sich mittels ihrer Windrose automatisch in den Wind. Sie war die letzte gewerbliche mit Wind betriebene Mühle in der DDR. Durch einen Blitzschlag wurde sie jedoch am 1. Mai 1983 völlig zerstört und schließlich durch die heutige Mühle ersetzt.

Besonderheit der Mühle

Der Heimatverein Parey präsentierte sich unter anderem mit einem Stand und einer Fotoausstellung.
Der Heimatverein Parey präsentierte sich unter anderem mit einem Stand und einer Fotoausstellung.
Foto: Bettina Schütze

Die Bretterverkleidung des Mühlenkörpers geht fast bis zum Boden und verdeckt die Besonderheit dieses Mühlentyps, die in seiner Lagerung besteht. Die windgetriebene kleine Rosette auf dem Mühlendach dreht über eine endlose Kette, die in ein Schneckengetriebe greift, den schweren Mühlenkörper auf einem kreisrunden Fundament auf einem Rollenlager „gegen den Wind“. Die großen Mühlenflügel übertragen ihre Kraft auf die Maschinen im Inneren der Mühle, die ein Schroten von Getreide, das Mahlen zu Mehl ermöglichen. Neben der Mühle ist noch ein kleines Gebäude erhalten, in dem ein Gasmotor installiert war, um das Mahlen vom Wind unabhängig zu machen, bevor die Mühle an das Stromnetz angeschlossen wurde.

Die windgängige Mühle verfügt über ein Flügelkreuz mit Jalousienflügel. Wesentliche technische Einrichtungen wie Antriebswellen und Mahl- und Schrotgang stammen aus der im Jahr 1991 abgerissenen Paltrockmühle Rödgen. Darüber hinaus verfügt die Mühle über einen Walzenstuhl, eine Schrotmaschine, einen Wurfsichter, eine Reinigung mit Schälmaschine, Aspirateur und Trieur und Hilfseinrichtungen wie Aufzug, Transmissionen und Elevatoren.

Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist die Mühle unter der Erfassungsnummer 094 18316 als Baudenkmal verzeichnet.