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Parken Sympathie für den „Alternativen“

Weitere Parkplätze am Bahnhof in Genthin - und es gibt einen alternativen Vorschlag.

Von Simone Pötschke 01.06.2017, 06:00

Genthin l Nachdem ein Ingenieurbüro zwei Varianten vorgelegt hatte, beschäftigte sich der zuständige Fachausschuss mit dem Alternativvorschlag von Gerd Mangelsdorf (CDU). Er hielt Exemplare eines dreiseitigen Papieres im Verlaufe der Ausschusssitzung parat, um es den Fraktionen zukommen zu lassen. Erklärungen, Skizzen, Aufmaße: Es handelte sich um seinen Alternativvorschlag zur Schaffung von Parkplätzen am Genthiner Bahnhof. „Wir waren aufgefordert, Ideen zu unterbreiten. Dies tue ich nun“, sagte der Stadtratsvorsitzende, der mit seiner Teilnahme am Vor-Ort-Termin der Stadtsenioren bereits sein Interesse an dem Thema bekundet hatte.

Gerd Mangelsdorfs Variante verwirft die beiden Vorschläge der Planer, Parkplätze mitten in der Grünanlage des angrenzenden Parkes anzulegen. Für den studierten Bauingenieur und jetzigen Ruheständler ist denkbar - unter Abriss des Kiosks - parallel zur Poststraße - eine Fläche zur Anlage von Parkflächen zu nutzen. Er belegt dies mit dem unterbreitetem Material.

Zudem schlägt er vor, den östlichen Gehweg im abgetrennten Fahrbahntunnel der Poststraße, gegenüber dem Tunneleingang, als Parkfläche herzurichten. Mangelsdorf erläuterte dies salopp als „Stummellösung“. „Im Endeffekt werden wir auf die gleiche Anzahl der Parkplätze kommen“, sagte Mangelsdorf, der sich sehr gut vorbereitet der Diskussion stellte.

Die Ausschussmitglieder aller Fraktionen vergaben an den Vorschlag Mangelsdorfs Sympathiepunkte, wollten allerdings ohne den Rückenwind aus den Fraktionen kein endgültiges Votum abgeben, was übliche parlamentarische Praxis ist.

Der Grüne Lutz Nitz begrüßte den Mangelsdorf-Vorschlag ausdrücklich. Er interpretierte die Initiative des CDU-Mannes als Beispiel dafür, dass nicht alles wie leider zu oft in der Genthiner Kommunalpolitik als „alternativlos“ abgetan werden solle. „Es gibt immer eine Alternative.“

Mangelsdorfs Vorschlag sei zudem ein Beispiel der Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg. Wie es in den ersten Jahren nach der Wende noch üblich gewesen sei. Es zeige, dass die Parteien nicht immer aufeinander prügeln müssen.

Birgit Vasen (Die Linke) signalisierte, dass sie sich mit dem Mangelsdorf-Altenativvorschlag anfreunden könne. Sie könne sich auch vorstellen, Teile der jetzigen Grünfläche an der Bahnhofstraße, an der jetzt der Schlenker eingebaut ist, für Parkflächen zu nutzen. Birgit Vasen betonte allerdings, dass sie dies nur als ein Laie ins Gespräch bringen könne.

Die Varianten-Diskussion nahm dann allerdings auch die Verwaltung in den Schwitzkasten. Lutz Nitz wollte von Sachgebietsleiterin Dagmar Turin wissen, in welcher Höhe die Stadt an das beauftragte Ingenieurbüro Kosten für die Parkplatz- Planungsvarianten entrichten wird. Dagmar Turian bestätigte daraufhin lediglich, dass Kosten anfallen würden. Konkrete Zahlen konnte sie jedoch nicht nennen.

Nachfragen gab es auch bezüglich der Mitnutzung der fünf Parkplätze, die die Avacon von der Bahn mietet. Man habe die Bahn angeschrieben, aber es liege noch keine Rückantwort vor, sagte Turian vor dem Ausschuss. Das Schreiben sei so formuliert, dass die Bahn diese Parkplätze ihren Bahnkunden und ihrer Kundschaft zur Verfügung stellen könnte.

Stadtrat Nitz merkte an, dass insbesondere die 5. Parkfläche und der Bereich von den Fahrradständern bis zur nächsten Grundstücksgrenze Parkplatzkapazitäten bieten würden.

Klaus Voth erwiderte: „Das sind alles Vorschläge, die wir sammeln“. Nitz setzte daraufhin eins drauf: „Ich glaube, es besteht Konsens darin, dass die Parkflächen mitten im Park vom Tisch sind.“

Ausschussvorsitzender Norbert Müller (CDU) reagierte darauf etwas gebremst: „Jetzt gehen die Vorschläge zunächst in die Fraktion und dann werden wir uns abschließend positionieren.“