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1000 Besucherinnen und Besucher feiern an der Freilichtbühne Partyband „Tänzchentee“ begeistert in Güsen

Der Auftritt der Partyband „Tänzchentee“ auf der Freilichtbühne in Güsen war am Sonnabendabend wieder ein Erfolg. Trotz Urlaubszeit waren etwa 1000 Anhänger der Band gekommen.

Von Bettina Schütze 24.07.2023, 18:22
Zum dritten Mal gastierte die Partyband „Tänzchentee“ bereits auf der Freilichtbühne in Güsen.
Zum dritten Mal gastierte die Partyband „Tänzchentee“ bereits auf der Freilichtbühne in Güsen. Foto: Bettina Schütze

Güsen - Auch in diesem Jahr verfehlte der Auftritt der Partyband „Tänzchentee“ nicht seine Anziehungskraft auf die Besucherinnen und Besucher. Rund 1000 Fans waren am Sonnabendabend an die Freilichtbühne Güsen gekommen. Und die kamen nicht nur aus dem Jerichower Land, sondern unter anderem auch aus Magdeburg, Teltow-Fläming und Stendal. Schon zum dritten Mal konnte der Heimatverein „Wir sind Güsen“ die Band für ein Open-Air-Konzert nach Güsen holen. Und die Band sprach gar von Güsen als ihrem „Lieblingsdorf“, was Konzert-Auftritte betrifft. „Wir können zufrieden sein. Viele riefen schon im Laufe des Tages an und fragten, ob es noch Karten gebe“, so Martin Müller, Vorsitzender des Heimatvereins „Wir sind Güsen“, dem Veranstalter des Open-Air-Konzertes.

Die Partyband kann schon auf eine lange Geschichte verweisen. Es begab sich zu einer Zeit, in der Musiker noch lange Haare hatten, von ihrem Handwerk nicht leben konnten und noch bei Mutti wohnten. Da beschlossen vier junge Bernburger Musiker, sich ihren Frust über leere Taschen und ausbleibenden Erfolg von der Seele zu spielen und gründeten kurzentschlossen im Alkoholrausch eine Band, wie sie es danach kein zweites Mal gab. Mit Thomas „Trompete" Börner, Silvio Jänicke, Andreas „Slapper“ Koch und Matthias „Eule" Uhl gründete man die „Original Bernburger Ficke Fucks". Mit Tonnen von Kostümen und Liedern, die die Welt nicht braucht, tingelte man durchs In- und Umland und erfreute oder verschreckte das Publikum mit einer Mischung aus Kasperletheater und ulkigen Songs mit Texten ohne tiefsinnigen Inhalt.

Die Taschen blieben leer und der Welterfolg aus, aber eines hatte diese Band wie keine zweite. Spaß ohne Ende, und man hat über sich selbst mehr gelacht als das Publikum. Die Auftragsbücher blieben leer, und die Kostüme schimmelten vor sich hin. So trennte man sich bald wieder, und jeder folgte seiner eigenen musikalischen Intuition.

Die rund 1000 Besucherinnen und Besucher an der Freilichtbühne waren guter Laune.
Die rund 1000 Besucherinnen und Besucher an der Freilichtbühne waren guter Laune.
Foto: Bettina Schütze

Doch dank einer sehr guten freundschaftlichen Verbindung der Bernburger Musikszene zu jeder Zeit verlor man sich nie aus den Augen. 1997 rauften sich Trompete und Silvio wieder zusammen und brachten mit dem Duo „Tänzchentee“ den Stein ins Rollen. Mit ihrem Konzept, tolle Musik mit viel Witz und Spaß an den Mann und die Frau zu bringen, erlangte man in kurzer Zeit Ruhm, Erfolg und endlich auch volle Taschen. Es folgten unzählige kleine und große Auftritte. Man schaffte es sogar regelmäßig auf die Bühnen hiesiger namhafter Radiosender.

Im Herbst 2000 wurde das Duo zum Bernburger Weinfest engagiert, und man wollte diesen Auftritt nutzen, um sich einen lange gehegten Traum zu erfüllen: „Tänzchentee“ einmal als große Band. Man besann sich auf alte „Ficke-Fucks-Zeiten“ und engagierte Matze und Slapper, die sich nicht lange bitten ließen, um die beiden zu unterstützen. Als Keyboarder holte man noch Gerald Peterka hinzu. Es dauerte nicht lange, und schon gab es neben dem Duo „Tänzchentee“ auch bald die Band „Big Tänzchentee“. Da allerdings noch mit Keyboarder Hardy Hirth, denn Gerald war zu dieser Zeit musikalisch anderweitig verpflichtet. Das Konzept, gute Musik mit viel Witz und Spaß zu verbinden, ging auf. So schaffte man dann endlich den lang ersehnten Aufstieg in die Profiliga, und das Hobby wurde zum Beruf.

2001 kam für Hardy wieder Gerald in die Band. 2009 jedoch beschloss Frontmann und heimliches Aushängeschild „Trompete” neue musikalische Wege einzuschlagen und verließ die Band. In zahlreichen Castings und während der Auftritte wurden etliche, sangesfreudige Zeitgenossen getestet, bis man sich letztendlich auf die Berliner Flitzpiepe Sascha Pries als neuen Frontmann einigte. 2020 entschied sich Sascha Pries, wieder in seinem Beruf als Sozialpädagoge zu arbeiten. Am Mikro folgte Rick Middelkoop. Mit der Zeit aber fand auch Sascha seinen Platz in der Band und die in vielen gemeinsamen Auftritten gesammelten Erfahrungen machten „Tänzchentee“ zu dem, was es heute ist.