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Sanierung Schlaglochnetz soll verschwinden

Die Schlaglöcher „In den Heinungen“ haben sich zu einem Schlaglochnetz ausgeweitet. Nun soll die Gemeindestraße endlich saniert werden.

Von Susanne Christmann 01.03.2021, 00:01

Altenplathow l Die Sanierung der Straße „In den Heinungen“ in Altenplathow wird jetzt ernsthaft in Angriff genommen. Der Bau- und Vergabeausschuss entschied am vergangenen Montag einstimmig, dass die Vorplanungen dafür vom beauftragten Planungsbüro weiter fortgeführt werden sollen. Das für die Sanierung nötige Geld – rund 150 000 Euro sind veranschlagt worden - wurden für den Haushalt der Stadt Genthin, der jüngst in der Februar-Sitzung des Stadtrates beschlossen wurde, angemeldet.

Eine lange Leidensgeschichte geht damit ihrem Ende entgegen. Die Gemeindestraße „In den Heinungen“ ist zwar nur 170 Meter lang und laut Planungsdeutsch lediglich eine Erschließungsstraße mit „einer kleinräumigen Verbindungsfunktion“. Trotzdem machte sie den Anwohnern und allen Fahrzeugen, die auf ihr entlang fahren mussten, über ein Jahrzehnt lang nicht unerhebliche Sorgen. Schlaglöcher breiteten und weiteten sich immer mehr aus. Heute überzieht die Straße ein einziges Schlaglochnetz, das sich bei Regen in eine ansehnliche Seenlandschaft verwandelt und bereits auf den Fußweg übergreift.

Autos fahren lieber über den Fußweg, als sich ihre Stoßdämpfer in den Schlaglöchern kaputt zu fahren. Diese Praxis ging und geht folgerichtig nicht spurlos am Fußweg vorüber. Doppelt tragisch, weil es nur auf einer Seite überhaupt einen Fußweg gibt.

Auch das Postauto nimmt inzwischen täglich den Fußweg, und da verwundert es auch nicht mehr, dass dieser Fußweg inzwischen selbst zu einer Schlaglochfalle zu werden droht. Einige Seen haben sich jedenfalls schon bis auf den Bürgersteig ausgeweitet. Wenn das so weitergehe, werde der Fußweg bald unbenutzbar, weil er eine einzige Sturzgefahrenquelle darstelle, klagt Anwohnerin Burghild Koch, die im November 2020 die Volksstimme auf diesen Missstand aufmerksam machte.

Der Vollständigkeit halber wollte Burghild Koch damals nicht unerwähnt lassen, dass in den vergangenen Jahre ab und an auch mal ein Bauarbeiter vorbeigekommen sei und in die Schlaglöcher ein „paar Schippen Splitt“ geworfen habe. Die seien aber sehr schnell von den Reifen der Autos wieder raus- und auf den Fußweg geschleudert worden. Von wo die Anwohner – zur Reinigung des Fußwegs verpflichtet – sie schnellstmöglich weggekehrt hätten.

Vor Jahren seien auch einmal ein paar Stellen „geflickt“ worden, erinnert sie sich. Aber Flickwerk helfe bei einem Schlaglochnetz wie „In den Heinungen“ schon lange nicht mehr. Ein kleines Kind, das durch die Pfützen springen wollte, so Burghild Koch, hätte mit seinen Gummistiefelchen bis zu den Knien in einem der Schlaglochseen gestanden. Der „Leistungsbedarf für die Straße In den Heinungen“ sei der Stadtverwaltung bekannt, antwortete damals Bürgermeister Matthias Günther schriftlich auf eine entsprechende Nachfrage der Volksstimme. Im Zusammenhang mit dem Sanierungsbedarf für die benachbarten Straßen Dorfkienen und Hubertusweg seien für „In den Heinungen“ ebenfalls „Leistungsanforderungen“ erarbeitet worden. Tatsächlich saniert worden sind dann aber nur Dorfkienen und Hubertusweg. Da der Ausbauzustand und die Ausbauart auch im Bereich „In den Heinungen“ einen größeren Sanierungsaufwand nach sich ziehen würde, so schrieb der Bürgermeister weiter, bedürfe dies eines entsprechenden Haushaltsnachweises, der nicht über die allgemeine Straßenunterhaltung abzudecken sei. Weshalb dieser Bedarf – wie schon in den vergangenen Jahren – auch wieder mit in die Haushaltsdiskussion des Stadtrates 2021 einbezogen werde.

Diesmal scheint dieses Ansinnen nicht nur eine leere Versprechung gewesen zu sein, und die Anwohner können darauf hoffen, bald wieder eine ordentlich hergerichtete und damit gefahrlos begeh- und befahrbare Straße samt Fußweg nutzen zu können. „Grundsätzliches Ziel“, heißt es in der Beschlussvorlage, ist eine fachgerechte Sanierung der Straße und der grundhafte Ausbau der Seitenräume“. Auch deshalb, weil eine Straßenentwässerung bis dato nicht vorhanden ist.

Die Maße - fünf Meter breite Fahrbahn und der ca 1,80 Meter breite begleitende Gehweg auf der Südseite - sollen beibehalten werden. Die Fahrbahn erhält einen stabilisierenden Unterbau, darüber eine Asphaltbefestigung. Nicht unwichtig: Diese Fahrbahnbreite lässt auch nach der Sanierung zu, dass Lkw und Pkw auf gleicher Höhe „im Begegnungsfall“ aneinander vorbeikommen. Und auch Müllfahrzeuge können auf ihr problemlos fahren. Der seitliche Grünstreifen soll der Versickerung des Oberflächenwassers dienen und wird „ausgemuldet“. Der Gehweg erhält durchgängig eine Betonpflasterung. Auch die Zufahrten werden in diese Gestaltung mit einbezogen und örtlich angepasst.

Granitborde, die jetzt verbaut und noch in Ordnung sind, sollen als Fahrbahnabgrenzung zum Gehweg auch für die sanierte Straße wieder verwendet werden.