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Restauratorin informiert über Deckensanierung Schlagenthiner Engel erhalten frische Farben

Von Mike Fleske 21.12.2013, 02:10

Während des Weihnachtsmarktes an der Schlagenthiner Kirche informierte Restauratorin Jutta Brumme über die laufende Sanierung der Engeldecke in dem historischen Gebäude.

Schlagenthin l Trotz etwas unangenehmer Witterung verbreitete der kleine Weihnachtsmarkt hinter der Schlagenthiner Kirche beste Adventsstimmung. Leise Weihnachtsmusik war zu hören und aus den kleinen Holzhäuschen duftete es nach gebackenen Leckereien und Glühwein.

"Die Getränke zum Aufwärmen sind heute der Renner", bestätigte Rüdiger Schnapp, Vorsitzender des Fördervereins für die Schlagenthiner Kirche. Am Stand von Monika und Yvonne Pilz vom Förderverein gab es selbst gebastelte Geschenke. "Wir verkaufen unseren Schlagenthiner Heimatkalender mit historischen Ansichten am besten", erzählte Monika Pilz. Die Motive werden in jedem Jahr liebevoll zusammengestellt. "Es gab schon ein Jahr mit alten Ansichten aus der Luft", erinnerte sich Pilz. Im Jahr 2014 werden Gebäude, Ereignisse und Straßen abgebildet. Besonders begehrt waren auch die Schlagenthiner Spirituosen, die am Stand der Pfarrerfamilie Möcker angeboten wurden.

"Wir sind heute extra aus Magdeburg zu Besuch gekommen", sagte Doreen Teßmer. Gemeinsam mit ihren in Schlagenthin lebenden Eltern hatte das Ehepaar Teßmer eine Patenschaft für einen der Engel an der Decke der Schlagenthiner Kirche übernommen. Den hatte vor einiger Zeit Teßmers Neffe Nils ausgesucht.

"Ich habe mich für einen Engel mit Posaune entschieden", erzählt der Schüler. Seit dem Sommer waren sogenannte Patenschaften für die insgesamt 58 Engel an der Decke der Schlagenthiner Kirche vergeben worden. "Ein Großteil dieser Patenschaften ist mittlerweile vergeben", teilte Rüdiger Schnapp mit. Für einen festgelegten Spendenbetrag konnten sich Interessierte einen Engel sichern und damit die Restaurierung finanzieren.

Nicht nur die Paten, sondern auch viele Ortsbewohner nutzten den Tag, um sich von der Brandenburger Restauratorin Jutta Brumme über den Fortgang der Restaurierungsarbeiten informieren zu lassen. Während einer Führung erläutertete sie die weiteren Schritte der Maßnahmen. Im Moment sei das erste Drittel der Engel eingerüstet.

"Hier ist ein Vorteil, dass die Engel nie übermalt worden sind", so die Expertin. Daher schätze sie, dass die Arbeiten zügig vorangehen werden. Dabei gehöre nicht nur die Wiederherstellung der Engelbilder zu ihren Aufgaben, sondern auch die Sanierung der Zwischenräume in die die historischen Malereien eingefasst sind. Somit wird sich die Decke nach der Restaurierung in einem aufgefrischten Gesamtbild präsentieren.

Die Restauratorin wird auch in den Wintermonaten vor Ort sein und ihre Arbeiten fortsetzen, sofern die Temperaturen nicht zu eisig werden. Bei einer milden Witterung wie in den vergangenen Wochen sei ein Fortgang der Arbeiten möglich, schätzte sie. "Bis Pfingsten soll die Sanierung fertig werden", setzte Pfarrer Johannes Möcker ein ehrgeiziges Ziel.

Die Konfirmationen im kommenden Jahr sollen dann schon unter der neuen Engeldecke gefeiert werden.