Schnupperkonzert Vom einzelnen Ton zum ganzen Lied
Auf Nachwuchssuche ging der Genthiner Musik-Express mit einem Mitmach-Konzert.
Genthin l Welches sind drei typische Holzblasinstrumente in einem Blasorchester? Klarinette, Querflöte und Saxophon. Saxophon? Richtig. Obwohl das Instrument aus Metall ist, zählt es dennoch zu den Holzblasinstrumenten, was mit der Beschaffenheit des Mundstückes zusammenhängt, da dessen Ton mithilfe eines Rohrblatts erzeugt wird. Das Saxophon erklang am Mitmachnachmittag im Genthiner Kreishaus gleich dreimal. In seiner hohen Alt- , in der mittleren Tenor- und in der tiefen Baritonvariante.
Auf pfiffige Weise wurden den Besuchern die Instrumente des Ensembles nähergebracht. Da erfuhren die Zuhörer, welchen immensen Tonumfang eine Klarinette hat. Anders als von einigen Kindern erwartet, waren es weder zehn noch 20 Töne. Klarinettistin Petra Schulenburg führte es vor. „Eins, zwei drei, vier“, zählten die Besucher mit und kamen auf ganze 39 Töne von tief nach hoch. Ein Ergebnis nicht nur von regelmäßigem Üben, sondern auch der richtigen Atemtechnik.
Für das Spielen von Blasinstrumenten müsse man tief in den Bauch atmen, dadurch werde der Ton im Instrument gleichmäßiger. Was das bedeutet, führte Helene Ewert auf der Klarinette vor. Ganze acht Takte konnte sie einen Ton auf dem Instrument anhalten. Auch erfuhren die Zuhörer, dass es der Posaunist schwerer hat, als der Trompeter. Der Posaunist müsse ständig den Zug genannten Bügel seines Instrumentes bewegen, um die Töne zu verändern. Der Trompeter benötige nur flinke Finger auf den drei Ventilen.
Ein Instrument, das viele oft für eine Trompete halten, das aber keine ist, reckte Andreas Jutzi in die Höhe: Ein Flügelhorn. Zwar seien beide Instrumente miteinander verwandt, aber „der Klang der Trompete ist härter als der des Flügelhorns, es wird häufig für die Melodie eingesetzt und die Trompete setzt besondere Akzente.“ Richtig tief in den tonalen Keller entführte Sven Schulenburg die Besucher, als er ein Solo mit der Tuba anstimmte. „Mit diesem Instrument kann man ähnlich wie mit den Bass und dem Schlagzeug einen Rhythmus vorgeben. Auch interessant: Alle Instrumente werden gleich gestimmt, nämlich auf den Kammerton „A“.
Um selbst einen Eindruck des Spielens zu bekommen, durften sich die Besucher auch selbst an Saxophon und Flöte ausprobieren. Dabei gab es manchen Interessenten. „Die Musiker haben ihre Instrumente auf sehr spannende Weise vorgeführt, ich schaue mal bei einer Probe vorbei“, meinte eine Besucherin.
Das beste Alter, um im Musik-Express einzusteigen, sei zwar acht oder neun Jahre, aber es gäbe auch Jugendliche und Erwachsene, die mit dem musizieren beginnen. „Man muss zunächst das richtige Instrument für sich finden, nicht jeder kann alles spielen“, erklärte Dirigent Sven Schulenburg.
Auch müsse man Geduld mitbringen: Wer jeden Tag 20 Minuten übt und die Proben des Orchester wahrnimmt, werde etwa nach sechs Monaten, vielleicht erst nach einem Jahr, Erfolge bemerken.
Wie sich die Ergebnisse anhören, bekamen die Besucher auch vorgeführt. Der Musik-Express spielte zwischendurch Titel von Michael Jackson, Titelmelodien von TV-Serien und bekannte Hits.