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Seniorenvertretung Vermittler zwischen Bürgern und Rat

Bald wird der Genthiner Stadtrat die Stadtseniorenvertretung neu berufen. Dann sind die ersten fünf Jahre des Gremiums seit Gründung vorbei.

Von Mike Fleske 12.09.2019, 01:01

Genthin l „Wir machen weiter und gehen in die kommenden fünf Jahre“, machte die stellvertretende Vorsitzende der Genthiner Stadtseniorenvertretung Karla Hahm während der jüngsten Sitzung deutlich. Derzeit gehören dem Gremium neun Mitglieder an. Sie organisieren und begleiten verschiedene Veranstaltungen, vom Seniorenbowling bis zur Schulung von Verkehrsteilnehmern. Zudem werden in Arbeitsgemeinschaften unter anderem auch die Gegebenheiten in der Stadt unter dem Aspekt der Nutzerfreundlichkeit in Augenschein genommen.

So werden die Zustände von Gehwegen und Verkehrszuwegen angesehen und Eindrücke in Fachausschüssen und im Gespräch mit der Verwaltung weitergegeben. Deutlich verändert hat sich die Selbstwahrnehmung der im Gremium befindlichen Mitglieder.

„Wir verstehen uns mittlerweile viel stärker als Sprachrohr der Bürger und melden uns etwa in den Einwohnerfragestunden der Ausschusssitzungen oder im Stadtrat zu Wort“, sagt der Vorsitzende des Gremiums Heinz Köppe. Das sei laut Satzung so vorgesehen und am Anfang von den Mitgliedern nicht immer wahrgenommen worden.

So mussten die Senioren zeitweise mit den Ruf kämpfen, nur Bowling- und Kinonachmittage zu organisieren. „Das Seniorenkino ruht mittlerweile, die Bowling-Veranstaltungen haben ihre Berechtigung, aber wir wollen zeigen, dass wir mehr bewegen können“, meint Köppe.

Damit zielt er zum Einen auf die Bürger ab, die das Gremium als Ansprechpartner nutzen sollten und auch auf die Stadträte, die auf gewisse Themen aufmerksam gemacht werden sollen. „Wenn sich die Stadträte eine Meinung zu bestimmten Themen bilden sollen, müssen sie auch Eindrücke von außen bekommen.“ Die Senioren möchten, dass sich in der Stadt wieder mehr bewegt. „Man kann sich nicht mit dem Stillstand arrangieren und alles auf fehlende Haushaltsmittel schieben“, meint Köppe. So wolle man sich auch künftig zu Wort melden.

Angefangen hatten die Stadtsenioren vor rund sechs Jahren auf Betreiben des Genthiners Karl-Heinz Koszior, der sich zu diesem Zeitpunkt bei den Kreissenioren engagierte und Seniorenvertretungen auch in den Kommunen verankern wollte. Dass es in vielen Kommunen im Jerichower Land örtliche Seniorenvertretungen gibt, geht ebenfalls auf das Engagement Kosziors zurück.

In Burg, Möser und Gommern gehörte er zu den Mitbegründern. Mit dem damaligen Genthiner Bürgermeister Thomas Barz fand Koszior einen Unterstützer, der auch immer wieder Gast in den Sitzungen des Gremiums war.

Eine Gepflogenheit, die sein Nachfolger Matthias Günther übernommen hat. „Das zeigt uns, dass wir seitens der Stadtverwaltung als Gremium wahrgenommen werden“, findet Heinz Köppe, der immer wieder betont, dass die Stadtsenioren Mandatsträger seien, die vom Stadtrat bestellt wurden.

Noch in diesem Monat wird man sich dort mit dem Gremium beschäftigen. „Am 26. September wird es in der Stadtratssitzung einen Tagesordnungspunkt zu den Stadtsenioren geben“, kündigte Sabine Zwies von der Stadtverwaltung an.