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Stadtkulturhaus Stadträte sind für Standort-Six-Pack

Der Genthiner Stadtrat nimmt sich Zeit mit einer Entscheidung zum Standort für ein neues Stadtkulturhauses.

Von Simone Pötschke 23.11.2018, 18:17

Genthin (is) l 5 plus 1 – auf eine solche Variante einigte sich am Donnerstagbend der Stadtrat und zog damit einen Schlussstrich unter eine aufgeregte Debatte. Nachdem die Variante um einen Neubau an der Jahn-Straße geplatzt ist, schaut sich die Stadt nach anderen Standorten um. Unter nicht weniger als 18 Standorten einigte sich der Bau- und Vergabeausschuss darauf, fünf Varianten zunächst in eine engere Wahl zu ziehen. Der Ausschuss hatte in einer Vorauswahl die Sport-und Schwimmhalle (Doppelnutzung), den ehemaligen Toom-Baumarkt, den Volksgarten, die Freifläche an der B 1/B 107 Höhe Polizei in Kombination mit Rewe und die ehemalige Großbäckerei gesetzt.

Die Hausaufgaben, die der Fachausschuss in mühevoller Einzelabstimmung damit in Vorbereitung auf die Stadtratssitzung erledigt hatte, stieß nicht bei allen Stadträten auf Wohlwollen. Alexander Otto (CDU) machte Front gegen den Paket-Vorschlag des Ausschusses und setzte damit noch einmal eine Diskussionsmaschinerie in Gang.

Alexander Otto wollte die Paket-Lösung aufknacken. Zwei bis drei der Vorschläge seien schon aus heutiger Sicht nicht realisierbar, monierte er. „Ich habe Bauchschmerzen, deshalb über ein Komplettpaket abzustimmen.“

Daher forderte er eine Einzelabstimmung der eingereichten Vorschläge. Irritiert reagierte Nitz (Grüne) auf dieses Ansinnen. Der Bauaussschuss sei mit Vertretern aller Fraktionen besetzt, die über die Paket-Lösung abgestimmt hätten. „Ich frage mich, was ihr für eine Fraktionsarbeit betreibt“, verteilte Nitz einen Seitenhieb an Otto, der einräumte, nicht über das Entscheidungsprozedere von seinen Fraktionskollegen informiert gewesen zu sein. Rüdiger Feuerherdt (Wählergemeinschaft Mützel) versuchte mit einem Einwurf die Wogen zu glätten: „Der Bauausschuss hat nur vorberaten, damit ist aber kein Dogma verbunden.“

Birgit Vasen, die an der Entscheidung im Fachausschuss mitwirkte, erinnerte daran, dass parteiübergreifend abgestimmt worden sei und drückte so ihr Unverständnis gegenüber der Äußerung von Otto aus. „Der Ausschuss hat eine gute Arbeit geleistet“, redete sie nicht lange drumherum.

Letztlich brachte die Abstimmung die Entscheidung. Der Antrag von Alexander Otto, noch einmal einzeln über die fünf Varianten abzustimmen, fiel durch. Das 5er-Paket aus dem Bauausschuss setzte sich trotz einer teilweise langen Diskussion letztlich auch im Stadtrat durch.

Den einzigen, letztlich erfolgreichen, Erweiturungsvorschlag zum 5er-Paket unterbreitete Andreas Buchheister (CDU). Er konnte eine Mehrheit der Stadträte für einen weiteren, nunmehr sechsten Vorschlag, der den Standort Guerickestraße betrifft, gewinnen. Eine eher am Rande von Helmut Halupka (SPD) geäußerte Vorstellung, die SWG-Fläche an der Richard- Wagner-Straße für einen Neubau des Stadtkulturhauses zu nutzen, wurde erst gar nicht als Antrag formuliert.

Bürgermeister Matthias Günther versuchte einmal mehr, den Volkspark unter die Favoriten zu bringen und blitzte damit ab. Erfolglos war auch der Versuch von Karl-Heinz Rutkowski, das Gelände am ehemaligen Dauermilchwerk aufs Tableau zu heben. Für die 5 plus 1 Variante wurde noch kein verbindlicher Zeitplan ausgemacht. Fachbereichsleiterin Dagmar Turian hatte auf Anfrage von Alexander Otto für die einzelnen Varianten einen Fahrplan aufgemacht, welche Schritte sich bei den einzelnen Objekten abzeichnen. Die geplanten Vorabgespräche, etwa mit Grundstückseigentümern zu Verkaufsabsichten, stünden unmittelbar bevor, erläuterte sie. Diese informellen Kontakte seien kostenlos.