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Stadtverwaltung Heimatverein blickt auf Burger Entwicklung

Die "Lindenblüte" Hohenseeden hatte zu ihrem Kaffeenachmittag Burgs Bürgermeister Jörg Rehbaum eingeladen.

Von Bettina Schütze 28.04.2019, 07:00

Hohenseeden l „Die ,Lindenblüte’ ist immer einen Schritt voraus. Wir wollten heute mal über den Tellerrand hinausschauen“, stellte Vereinsvorsitzende Ute Braune fest. Jörg Rehbaum und Vorsitzende Ute Braune hatten sich bei der Bundeswehr kennengelernt. Daraus ergab sich nun die Einladung zum Kaffeenachmittag.

Burgs Stadtchef machte Ausführungen zu verschiedenen Themenbereichen. So hat die Kreisstadt heute etwa 18 500 Einwohner. Zusammen mit den Ortschaften sind es rund 24 000 Einwohner. Rund 1000 Migranten leben in Burg. Pro Jahr verliere die Stadt aktuell etwa 20 bis 30 Einwohner.

Vor ein paar Jahren waren es noch zwischen 700 und 800 jährlich. Jörg Rehbaum: „Wir verlieren vor allem junge Leute. Aber es ziehen mehr Leute zu uns als abwandern, vor allem ältere Leute.“

Die Stadt Burg hat eine gut funktionierende Wirtschaft. Im Gewerbegebiet gibt es rund 40 Unternehmen mit zirka 2000 Arbeitsplätzen. Die Gewerbesteuer lag im schlechtesten Jahr bei 3,5 Millionen Euro. Im Jahr 2018 lag sie bei zehn Millionen Euro.

Die Kreisstadt kann auf eine gute Eisenbahnverbindung in die Landeshauptstadt Magdeburg verweisen. Auch eine gute Infrastruktur, so Jörg Rehbaum, sei vorhanden. Die Sanierung von Kindertagesstätten, Schulen und der Schwimmhalle gehe stetig voran. Elf Millionen Euro zahlt die Stadt an Kreisumlage an den Landkreis, 15 Millionen Euro gehen für Personalkosten drauf. In die Landesgartenschau wurden rund 50 Millionen Euro investiert.

Mit Blick auf die Stadt Genthin meinte der Burger Bürgermeister: „Es tut mir weh zu sehen, wie sich Genthin nicht entwickelt.“

In der Burger Stadtverwaltung sind rund 330 Mitarbeiter beschäftigt, davon 130 Erzieherinnen und Erzieher. In der Kernverwaltung arbeiten zirka 100 Leute.

Der Wohnungsleerstand in der Kreisstadt liege derzeit bei sieben bis acht Prozent. Der Höchststand lag mal bei 20 Prozent.

Auch auf ein vernünftiges Freizeitangebot müsse es geben, so der Bürgermeister. So werde beispielsweise ein zweiter Jugendclub gebaut. Spielplätze und Parks laden zum Verweilen ein. „Über öffentliche Investitionen haben wir auch private Investitionen bekommen“, so Jörg Rehbaum. Ziel sei es, wieder mehr Einwohner nach Burg und in den Landkreis zu holen.

Ute Braune bestätigte, dass die Nachwuchsfrage auch bei der „Lindenblüte“ ein Thema sei. Auf dem Land gebe es zunehmend kaum noch Einkaufsmöglichkeiten und die Busverbindungen seien schlecht. Und mit Blick auf Genthin meinte sie: „Es ist schade um Genthin. Da geht es bergab.“ Und in Bezug auf Hohenseeden sagte die Vorsitzende: „Solange es unserer Agrargenossenschaft noch gut geht, geht es auch uns gut.“

Ute Braune gratulierte wie immer den Geburtstagskindern. Sie dankte Roswitha Gscheguschewski, Bärbel Runge und Doris Wallbaum für ihren unermüdlichen Einsatz bei „Kunst & Krempel“ mit einem kleinen Präsent.

Am Montag, 29. April, wird um 14 Uhr im Kulturhaus der Maikranz gebunden. Für das Reiterfest in Hohenseeden am 1. und 2. Juni werden die Frauen der „Lindenblüte“ traditionell wieder Kuchen backen und verlaufen. Und am 27. Juni beginnt um 15 Uhr das Lindenblütenfest. „Dazu wird der Kindergarten wieder ein Programm aufführen“, so Ute Braune.