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Tourismus Mehr Urlauber für Genthin bis 2030

Genthin ist und wird keine Touristenhochburg. Allerdings gibt es einige Ansätze, damit Genthin für Urlauber attraktiver wird.

Von Mike Fleske 24.09.2020, 06:00

Genthin l Urlaub in Genthin? Was für manchen Einheimischen im ersten Moment kurios klingt, ist für Reisende oft gar nicht so abwegig. Denn Genthin und die Ortschaften haben gute Möglichkeiten für Radler, Wanderer, Wassertouristen oder Kulturinteressierte. Immer wieder bestätigen Urlauber dies: „Wir meinen, dass dies eine sehr schöne Gegend ist“, sagten etwa Inse und Rolf Mewes aus dem niedersächsischen Oldenburg.

Mit dem Fahrrad waren sie rund um Genthin unterwegs und lobten das Grün und die leicht zu fahrenden Strecken – zumindest dort, wo Wege vorhanden waren. Es gibt aber auch Kritik. Jüngst haben andere niedersächsische Urlauber ihren Unmut über Fußwege in desolatem Zustand oder fehlende Beschilderung an Wander- oder Radwegen geäußert. „Plötzlich steht man da und wird nicht mehr weitergeleitet.“

Lob und Kritik gibt es auch für den Sportboothafen. Skipper Karlheinz Kupke aus Köln ist ein treuer Genthin-Reisender, war seit 2007 mehrfach zu Gast. Der Hafen sei schön und zentral zu Einkaufs- und Tankmöglichkeiten.

„Allerdings ist er etwas klein, man hätte von Anfang an ein wenig größer planen sollen“, findet er. Urlaub in Genthin geht, braucht aber Rückenwind. Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt hat erhoben, dass jede fünfte Übernachtung im Landkreis 2018 auf Genthin entfiel. Für die Stadt wurden dabei gut 30 000 Übernachtungen verzeichnet. Aber die Auslastung der Beherbergungsbetriebe betrug 2018 im Jahresdurchschnitt nur 25 Prozent. So gibt denn auch die Stadt Genthin im neuen Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ILEK) zu: „Der Tourismus ist noch relativ schwach ausgeprägt.“

Die Stadt hat in diesem Konzept verschiedene Handlungsfelder aufgezeigt, mit denen man sich in den kommenden Jahren auseinandersetzen will. Dazu gehört unter anderem der Bereich „Tourismus“. So wolle man als Station der „Straße der Romanik“, des „Blauen Bandes“ oder als Anrainer des „Elbe-Havel-Kanal-Radweges“ wahrgenommen und genutzt zu werden. Dafür solle künftig aktiv mit den Nachbargemeinden und dem Landkreis im Hinblick auf die Verbesserung der touristischen Infrastruktur kooperiert werden.

Eine Aufgabe für die kommenden Jahre sei zudem die Erschließung des südlichen Kanalufers für Radtouristen und Fußgänger. Einige Vorhaben: Der Bau eines Caravan-Parkplatzes auf der Südseite des Kanals, in räumlicher Nähe zur Marina und der Bau eines Fußweges von dort in die Innenstadt. Eine Erweiterung des Sportboothafens sieht das Entwicklungskonzept nicht vor, aber den Aufbau der „Knotenpunktbezogenen Radwegeführung“ auf Kreisebene. Dahinter verbirgt sich eine auf Zahlen gestützte Wegbeschilderung (Radeln nach Zahlen), die sich auch in Radwanderkarten wiederfindet und eine verbesserte Orientierung ermöglicht. Zudem sollen in den kommenden Jahren Initiativen zur Ausschilderung von Wanderwegen unterstützt werden. Eine Einbindung der Ortschaften solle es ebenfalls geben. Konkret benannt werden Landschaften um das Fiener Bruch, der Königsroder Hof oder das Schloss Dretzel.

Der Entwurf des Entwicklungskonzeptes ist hier abzurufen: https://t1p.de/zm0a.