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Tag des offenen Denkmals Was man in Jerichow alles erleben kann

Zum Tag des offenen Denkmals, der am Sonntag, 10. September, bundesweit stattfindet, gibt es in Jerichow gleich mehrere Angebote. Der Heimatverein und die Stiftung freuen sich auf jede Menge Gäste.

Von Anke Hoffmeister 06.09.2023, 16:35
Die Holländerwindmühle in Jerichow steht am Sonntag als architektonisches Denkmal und Kulturort im Mittelpunkt.
Die Holländerwindmühle in Jerichow steht am Sonntag als architektonisches Denkmal und Kulturort im Mittelpunkt. Foto: A. Hoffmeister

Jerichow - Die Mühle in Jerichow gehört zur Geschichte des Ortes dazu. Am Sonntag wird sie im Rahmen des Tages des offenen Denkmals im Mittelpunkt des Interesses stehen – und das gleich im doppelten Sinne.

Die Mitglieder des Förder- und Heimatvereins Stadt und Kloster Jerichow öffnen die Mühle erstmals aus diesem Anlass und packen noch ein Bonbon oben drauf.

Wenn sich am Sonntag, 10. September, die Türen zur Holländerwindmühle öffnen, dann wird Christel Woitzick aus der Klosterstadt erstmals ihre ganz eigene Ausstellung eröffnen, ihre eigene Vernissage haben.

Kunst anschauen und Mühlengeschichte erleben

Von 10 bis 17 Uhr bietet der Förder- und Heimatverein Stadt und Kloster Jerichow ihr hier die Möglichkeit, für die Menschen der Stadt und der Region öffentlich präsent zu sein. „Nur an diesem Tag wollen wir in Verbindung mit dem Tag des offenen Denkmals diese Ausstellung zeigen“, berichtet Yvette Below, die Vereinsvorsitzende.

Neben den Mühlenfreunden sind deshalb auch Kunstinteressierte willkommen. Um 10 Uhr findet die Eröffnung mit einem kleinen Sektempfang statt. Danach stehen Ulrich Rode und Joachim Müller den Besuchern für Fragen zur Verfügung. Sie sind es, die zum Tag des offenen Denkmals über die Geschichte des Objektes berichten können.

Christel Woitzick freut sich, in der Holländerwindmühle zeigen zu können, was sie im Ruhestand seit 2020 alles geschaffen hat. „Ich bin keine Menschenmalerin“, sagt sie. Das bedeutet: Sie liebt das Abstrakte. Sie probiert und experimentiert. Am liebsten male sie frei weg, arbeite gern mit Spachtelmasse. Deshalb werden Abstraktes und Stillleben die Ausstellung in der Mühle bestimmen.

Welche ihrer vielen Arbeiten sie mit in die Mühle nehmen wird und wie viele es am Ende sein werden, das kann sie noch nicht sagen. Das wird sie entscheiden, wenn der Mühlenraum sich ihr öffnet und sie einen Tag vor dem Tag des offenen Denkmals alles für ihre erste Vernissage vorbereiten wird.

Im Übrigen werden die Werke nach dem Tag des offenen Denkmals wieder abgenommen. Wer sich also ein Bild von den Kunststücken machen möchte, sollte sich den 10. September für einen Besuch in Jerichow vormerken.

Für den Förder- und Heimatverein Stadt und Kloster Jerichow ist die Kombination aus Geschichte und Kunst eine Premiere und zugleich auch etwas Besonderes. „Wir freuen uns sehr, auf diese Weise das Spektrum unseres Vereinsangebotes erweitern zu können“, sagt Yvette Below. Und sie freut sich über den spontanen Beitrag, den Ulrich Kriehn am Sonntag an diesem Ort bieten wird. Er möchte die Vernissage musikalisch begleiten.

Programm im Kloster live und erstmals auch online

Zeitgleich gibt es in der großen Klosteranlage am Ortseingang aus Richtung Tangermünde kommend am 10. September weitere Attraktionen. Führungen, Schaubrennen, Backsteinvorführungen und ein Konzert zum Ausklang des Tages stehen unter anderem auf dem Programm.

Ein besonderer Höhepunkt, den die Stiftungsmitglieder vorbereitet haben, ist die erstmalige Live-Führung auf der Plattform Instagram, die um 11 Uhr unter dem Titel „Hinter den Kulissen“ stattfinden wird. Lisa Firlus, Kulturvermittlerin des Klosters Jerichow, wird online durch normalerweise verschlossene Bereiche führen.

„Das diesjährige Motto ,Talent Monument“ passt hervorragend zur Historie Jerichows“, wie Museumsdirektor Philipp Jahn betont.

Er verweist auf die Bedeutung des ältesten Backsteinbaus Norddeutschlands und die talentierten italienischen Baumeister, die den monumentalen Kirchenbau errichteten. Um 14 Uhr lädt er unter dem Titel „Italien an der Elbe“ zu einer architekturhistorischen Sonderführung ein.

Backsteinbrennen und Alkohol herstellen

Wie überhaupt im Mittelalter die Backsteine geformt und hergestellt wurden, ist von 10 bis 18 Uhr bei den handwerklichen Vorführungen hautnah zu erleben. Und auch die Brennerei im Kloster hat von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Dabei ist die Anlage in Aktion zu bestaunen. Die Alkoholherstellung war für Jerichow nach der Auflösung des Klosters eine wichtige Einnahmequelle.

Das Duo Westklang, Daniel Ahlert (Mandoline) und Nicola Yasmin Stock (Gitarre), nehmen die Besucher des Klosters am Sonntag ab 19 Uhr mit auf eine musikalische und künstlerische Reise nach Spanien. Sie bilden damit den Ausklang des Tages.

Der Eintritt zum Tag des offenen Denkmals kostet sieben Euro (ermäßigt vier Euro), Kinder bis zum 6. Geburtstag haben freien Eintritt.

Wer das Abschlusskonzert besuchen möchte, zahlt 20 Euro.