1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Weihnachten mal nicht am Strand

Besuch Weihnachten mal nicht am Strand

Katja Mewes lebt seit sieben Jahren in Auckland (Neuseeland). Über die Feiertage besuchte sie ihre Eltern in Güsen.

Von Mike Fleske 30.12.2018, 05:00

Genthin/Güsen/Auckland l Eine weitere Anreise in die Heimat zu den Feiertagen hatte in der Region Genthin in diesem Jahr niemand: Katja Mewes ist aus Auckland zu Besuch. „Ich hatte immer schon ein Reise-Gen, das wussten alle in der Familie“, berichtete sie im Gespräch mit der Volksstimme.

Fast zehn Jahre sei sie nach ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau als Rezeptionistin und Stewardess zur See gefahren. An Land ging sie vor zehn Jahren in Neuseeland. „Ich habe mich sozusagen in die Gegend verliebt.“ Seit sieben Jahren lebt Katja Mewes in Auckland.

Eine Stadt, die im Sommer bei einer Wahl der Städte mit der höchsten Lebensqualität hinter Wien und Zürich auf Platz drei gelandet ist. Die Einwohner von Neuseeland bezeichnen Auckland nicht umsonst als „Eine junge Schönheit mit 100 Liebhabern“.

Weitläufige Parkanlagen, eine moderne City mit Bars und Cafés und die Küste mit ihren Segelbooten verleihen der Stadt ein besonderes Flair, dem auch Katja Mewes verfallen ist.

Mit dem Pazifik in der Nähe ist die Arbeit im maritimen Bereich fast unausweichlich, daher ist es wenig verwunderlich, dass Katja Mewes als Cruise Operations Managerin für eine Reederei tätig ist und dort für die Planung und Kundenbetreuung verantwortlich zeichnet. Seit zwölf Jahren ist sie zum ersten Mal wieder über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr in ihrer alten Heimat.

„Eigentlich ist in Neuseeland gerade Sommer und für uns Hauptsaison, daher gibt es an und für sich eine Urlaubssperre.“ In diesem Jahr gab es aber eine Ausnahme und die frühere Güsenerin konnte zum Jahresende wieder in die alten Heimat reisen. Rund 30 Stunden habe der Flug von Auckland nach Berlin mit Zwischenstopps gedauert. „Ich bin die winterliche Kälte trotz milder Temperaturen in Deutschland gar nicht mehr gewohnt“, schmunzelt die Besucherin. An ihrem neuen Wohnort seien es derzeit 15 bis 20 Grad.

Aber nicht nur die Temperaturen sind anders. „In Deutschland gibt es eine ganz andere Adventsstimmung, die Fenster sind beleuchtet, überall finden Weihnachtsmärkte statt, man trinkt Glühwein.“ In Neuseeland gäbe es zu Weihnachten ein Barbecue zu Haus und dann gehe man an den Strand. Bescherung sei am 25. Dezember am Morgen. „Das ist der alte englische Brauch.“ An diesem Tag treffe sich in Familie und am 26. Dezember sind auch schon die Geschäfte wieder offen.

Natürlich sei sie mit ihren Eltern auf dem Genthiner Weihnachtsmarkt gewesen. „Leider war das Wetter etwas schmuddelig“, fanden Renate und Bernhard Mewes, die trotzdem jede gemeinsame Minute genossen und mit Glühwein auf die Tochter anstießen. Ihre Tochter war auch auf den Märkten in Dresden und Wernigerode.

„Da gab es auch etwas winterlichen Schnee.“ Auch wenn Katja Mewes demnächst wieder rund 20 000 Kilometer von ihrem früheren Zuhause entfernt sein wird, ist sie doch irgendwie daheim. „Die digitalen Medien sind dafür ein echtes Geschenk, so kann ich via Whatsapp oder Skype Anteil am Leben der Familie haben.“ Auch sei es heute leichter, sich im Internet über das Geschehen in der Heimat zu informieren.

Und so verwundert es nicht, das Katja Mewes von der Volksstimme-Aktion erfuhr, in der die Besucher mit der weitesten Anreise zu Weihnachten gesucht wurden. Diese Aktion hat sie locker gewonnen.