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Wettbewerb Lesehilfe für das stille Örtchen

Genthin hat pfiffige Gymnasiasten. Beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“ platzierten sie sich.

Von Mike Fleske 01.03.2018, 00:01

Genthin/Stendal l Zum zweiten Mal nahmen Schüler der sechsten Klasse des Bismarck-Gymnasiums beim Wettbewerb „Jugend forscht“ in der Stendaler Katharinenkirche teil. Dort präsentierte die zehnköpfige Arbeitsgemeinschaft „Junge Naturwissenschaftler“ unter der Leitung von Bio- und Deutschlehrer Sebastian Ziem gleich fünf pfiffige Ideen.

Die Gruppe kehrte nicht nur mit einem Pokal zurück, sondern auch mit einem zweiten und dritten Platz sowie zwei Sonderpreisen in der Kategorie „Schüler experimentieren“.

Dabei erreichten Robert Lietsch und Tobey Heringshausen die beste Platzierung. „Wir haben Toilettenlesepult entwickelt“, berichtet Robert.

Das Pult habe unten Rollen, damit es leicht zu bewegen sei und schone sogar Hals und Wirbelsäule. Robert hatte auch eine einleuchtende Erklärung, wie die Jungs auf die Idee für ihre Entwicklung kamen: „Weil man auf der Toilette gern liest.“ Dafür gab es von den Juroren viel Lob und eine gute Bewertung.

„Die Jury ist von Stand zu Stand gegangen und man musste seine Entwicklung vorstellen“, erzählen Leonie Lehmann und Sidney Liedigk.

Die Mädchen konnten die Jury mit ihrem durch LED-Lampen beleuchtetes Skateboard überzeugen. „Wenn man damit in der Dämmerung unterwegs ist, wird man gut gesehen“, sagt Leonie. Außerdem seien die Lichter rings um das Skateboard hübsch.

Routinierte Tüftlerinnen sind Luna Nowak und Bele Kleine. Sie waren bereits im vergangenen Jahr beim Wettbewerb dabei.

Sorgte seinerzeit der Mappenschoner für Begeisterung, gingen sie diesmal mit einer Haltevorrichtung für Bücher ins Rennen.

„Damit kann man ein Buch festklemmen und im Bett lesen, ohne das Buch festhalten zu müssen“, erläutert Bele. Für diese einfache, aber verblüffend gut funktionierende Idee gab es ebenfalls viel Lob.

Die Genthiner Schüler lesen aber nicht nur viel an den unterschiedlichsten Orten, sondern schreiben auch gern.

Vielleicht sogar zu später Stunde. Da ist es praktisch, wenn Stift, Blatt und Lineal von selber leuchten, dachten sich Annalena Deinert und Alma Rasch, die genau diese Erfindung gemacht haben.

„Dann brauchen wir zum Schreiben am Abend nicht die große Lampe anzuschalten“, so die Erklärung.

Die Mädchen verrieten, dass sich damit sogar die Hausaufgaben auf den letzten Drücker im Dunkeln unter der Bettdecke machen ließen, aber natürlich machen die Mädchen ihre Aufgaben bereits am Tage.

Eine praktische Erfindung machten Cleo Gamalski und Talea Timme.

„Wir haben eine Doppelklappzahnbürste vorgestellt, mit der man die Zähne oben und unten gleichzeitig putzen kann“, beschreibt Talea.

Kurios: Während die Jury die Idee zwar lustig, aber nicht unbedingt preiswürdig fand, war die Zahnbürste bei den Besuchern ein Renner.

„Die müsste es unbedingt zu kaufen geben“, hätten sie oft gehört. Aber ganz egal, ob preisdekoriert oder nicht, Spaß hat es allen gemacht und vielleicht werden aus den „Experimentierern“ auch noch richtige Forscher, die im Wettbewerb der Jugendlichen antreten.

Für die AG gab es einen Schulpreis von 400 Euro und einen weiteren Geldpreis von 100 Euro für Sebastian Ziem. „Den habe ich für mein langjähriges Engagement für den Wettbewerb bekommen“, erklärt er.

Denn nicht nur in Genthin, sondern auch in Osterburg, wo er zuvor tätig war, hat er den Erfindergeist der Schüler geweckt. Während für den Pokal noch eine Vitrine gesucht wird, kommt das Geld der Schule und der Tüftler-AG zugute.