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Medizin Zahl der Blutspender nimmt ab

Im Sommer wird in der Regel weniger Blut gespendet. Genthin ist aber nicht von landesweitem Mangel an Konserven betroffen.

Von Mike Fleske 13.07.2019, 01:01

Genthin/Burg l Der Aufruf eines Blutspendedienstes zum nächsten Termin in der Region hatte einen dramatischen Zusatz: „Momentan besteht deutschlandweit ein Mangel an Blutkonserven; besonders bei den Blutgruppen 0 Rhesus negativ und 0 Rhesus positiv gibt es bereits Engpässe“, war dort zu lesen. Im Sommer, das ist bekannt, geht gewöhnlich die Zahl der Blutspender zurück, viele sind im Urlaub oder scheuen aufgrund etwa der Hitze die Spende.

Gleichzeitig werden insbesondere im Sommer vermehrt Blutkonserven benötigt, um bei Unfällen, Operationen und Krankheiten zu helfen und Leben zu retten. Wie dramatisch ist die Lage und wie sieht es derzeit im Jerichower Land aus?

Andy Martius, Vorstand des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Regionalverband Magdeburg-Jerichower Land, möchte den Hinweis und die Zahlen des Mitbewerbers nicht infrage stellen, bestätigt aber: „Auch im Jerichower Land ist festzustellen, dass das Blutspenderaufkommen sinkt.“ Derzeit gibt es auch keine Termine. Der DRK-Blutspendedienst ist ab September in Genthin und Tucheim wieder vor Ort. „Gerne laden wir auch Erstspender einmal ein die Blutspende zu besuchen und die positive Erfahrung zu machen, wie es sich fühlt, ganz einfach anderen Menschen mit seiner Blutspende zu helfen.“

Marita Truetsch, leitende Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin des Zentrallabors der Helios Klinik Jerichower Land in Burg ,sieht derzeit keine Konservenknappheit: „Die Versorgung mit Blutkonserven ist in der Helios Klinik über das klinikeigene Labor gesichert.“ Es übernehme die labormedizinische Versorgung von ambulanten als auch stationären Patienten und das Zentrallabor versorge die Patienten mit Blutkonserven und anderen Spezialpräparaten, welche vom Blutspendedienst Dessau hergestellt und geliefert würden.

„Trotz der geringeren Anzahl an Blutspendern im Sommer gab es bisher keine Ausfälle.“ Dennoch sei es wichtig, dass auch im Sommer Blut gespendet wird. Denn Blut werde immer gebraucht. Im Labor gäbe es einen begrenzten Vorrat: „Wie lange ein Engpass überbrückt werden kann, ist schwer zu definieren.“ Zudem seien Blutkonserven nur etwa 30 Tage haltbar.

„Im Durchschnitt verbraucht die Burger Klinik etwa 120 Blutkonserven pro Monat.“ Eine besondere Stellung nehme die Blutgruppe 0 ein – insbesondere mit einem negativen Rhesusfaktor. „Die Blutgruppe 0 Rhesus negativ ist das sogenannte ‚Universalblut‘. Dieses kann im Notfall Personen beliebiger anderer Blutgruppen übertragen werden.“ Problem dabei: „Leider sind Null negative Blutspender sehr selten und daher sind diese Blutkonserven so willkommen.“

DRK-Vorstand Andy Martius macht auf etwas weiteres aufmerksam. Nicht nur, dass eine Blutspende anderen Menschen helfe, sie sei auch gut für einen selbst: „Neben der Spende sehe ich die Vorteile in der Verjüngung meines Blutes und dem mit der Laboruntersuchung verbundenen Gesundheitscheck.“ Sollten die Blutwerte nicht in Ordnung seien, erhalte man eine Information vom Blutspendedienst mit der man zum Hausarzt gehen könne. Und auch bei Hitze kann Blut gespendet werden, sofern man ausreichend Flüssigkeit zu sich nehme und übermäßige körperliche Anstrengungen vermeide, sagen Experten.

Die nächste Blutspende in der Region bietet die ITM Suhl am Mittwoch, 21. August, im Pareyer Vereinshaus zwischen Elbe-Parey, Vereinshaus Schollstraße, zwischen 15 und 19.30 Uhr, an.