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Zwei Alpakas neu in der Klosterstadt Zuwachs für kleinen Zoo in Jerichow: Gehege für zwei Alpakas

Das Gehege des Heimverbundes auf dem Gelände des AWO-Fachkrankenhauses in Jerichow ist um eine Alpaka-Attraktion reicher.

Von Simone Pötschke Aktualisiert: 11.03.2024, 20:58
Mitarbeiter des Heimverbundes und Bewohner mit den Alpakas Dieter und Karl auf einer Ehrenrunde durch das Gehege.
Mitarbeiter des Heimverbundes und Bewohner mit den Alpakas Dieter und Karl auf einer Ehrenrunde durch das Gehege. Foto: Simone Pötschke

Jerichow. - Karl und Dieter sind die Neuen in Jerichow. Die beiden Alpaka-Hengste haben in der vergangenen Woche ihr neues Quartier in der Klosterstadt bezogen.

Speziell für sie wurde auf dem Gelände des Awo-Fachkrankenhauses, mitten im Grünen, ein separates Gatter eingerichtet. Im Gehege-Komplex, der vom Awo-Heimverbund unterhalten wird, laufen die beiden „Südamerikaner “ - zumindest in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft - den alteingesessenen Ziegen und Schafen den Rang ab und ziehen viele neugierige Blicke auf sich.

Echte Sachsen-Anhalter

Über den großen Teich wurden Karl und Dieter allerdings nicht verschifft, um in der Klosterstadt bestaunt und umsorgt zu werden. Denn die beiden dreijährigen Hengste sind waschechte Sachsen-Anhalter und wuchsen auf dem Therapiehof Sottershausen (Mansfeld-Südharz) auf. Im August vergangenen Jahres sei eine Anfrage des Therapiehofes an den Awo-Heimverbund gerichtet worden, ob die Alpakas in Jerichow ein neues Zuhauses finden könnten, berichtet Nancy Böhme, Leiterin der Tagesförderung Awo fair.leben Integrations- und Heimbetriebe GmbH. Das wollte gut überlegt sein, erinnert sie sich. Karl und Dieter wurden in Sottershausen zunächst beäugt und sammelten allen anfänglichen Bedenken zum Trotz bei den Jerichowern schnell Sympathiepunkte. Schon im Oktober legten zwei Mitarbeiter dann einen „Alpaka-Führerschein“ ab. Bei der Prüfung müssen die angeleinten Tiere in einer vorgeschriebene Zeit sicher über einen Parcours geführt werden.

Bauliche Voraussetzungen

„So manche Ängste, ob Karl und Dieter die Mitarbeiter in Jerichow möglicherweise überfordern würde, konnten uns Dank des engen Kontaktes nach Sottershausen genommen werden“, blickt Nancy Böhme auf die vergangenen Wochen und Monate zurück. „Dort gab es immer ein offenes Ohr für unsere Fragen.“

Zeitlich ging es Schlag auf Schlag, um den Umzug von Karl und Dieter vorzubereiten. Schon im Januar wurden in Jerichow die baulichen Voraussetzungen in Angriff genommen, so dass die beiden „Halbstarken“ artgerecht gehalten werden können. So wurde der Stall für die Alpakas ausschließlich in Eigenleistung, mit tatkräftiger Unterstützung der Bewohner und der Hausmeister des Otto-Baer-Hauses, gebaut und ein 2000 Quadratmeter großes Gehege für die beiden Herdentiere eingezäunt. Es wird ihnen reichlich Auslauf garantieren. Sicherlich werden auch ausgiebige, gemütliche Spaziergänge mit den Tieren geplant.

Kraftfutter zur Belohnung

Als Futter gibt es für Karl und Dieter ausschließlich Gras und Heu, Kraftfutter als Belohnung und nur in ganz kleinen Mengen. Die Körperpflege der Neuzugänge hält sich in Grenzen. Einmal im Quartal geht es zur Pediküre, dann müssen die Zehennägel geschnitten werden. Einmal im Jahr, bis spätestens im Juni, steht eine Schur an. Ein „Friseurtermin“ ist für Karl und Dieter bereits am 24. Mai gesetzt, berichtet Nancy Böhme.

Karl und Dieter können in ihrem Gehege sowohl von Patienten als auch von Besuchern in aller Ruhe beobachtet werden, das Gelände des Awo-Fachkrankenhauses ist frei zugänglich. Nancy Böhme macht jedoch darauf aufmerksam, dass es sich bei den Alpakas um Fluchttiere handelt, die sich gewöhnlicherweise nicht streicheln lassen, wenn sie auch gern schnuppern. Lieb kraulen oder sanft massieren ist mit Karl und Dieter also nicht zu machen, füttern ohnehin nicht.

Den Umzug in der vergangenen Woche haben die beiden Halbstarken, die von einer Ergotherapeutin und ihrem Hund begleitet wurden, übrigens bestens gemeistert. „Unsere Aufregung im Vorfeld war völlig unbegründet. Karl und Dieter erwiesen sich als Musterschüler“, berichtet Nancy Böhme.