1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Begegnungsstätte für 1,5 Millionen Euro

Projektidee Begegnungsstätte für 1,5 Millionen Euro

Architekt Bastian Herbst hat das Projekt einer Begegnungsstätte für Schwanebeck vorgestellt. Doch wie realistisch sind die Pläne?

Von Christian Besecke 04.02.2016, 00:01

Schwanebeck l Das Arbeitstreffen, zu dem der CDU-Landtagskandidat Daniel Szarata am gestrigen Mittwoch eingeladen hatte, lockte eine ganze Reihe von Bundes- und Kommunalpolitikern der Union sowie der Wählergruppe Buko (Bürger unseres Landkreises ohne Parteibuch) an. Szarata verwies in seiner Begrüßungsrede auf den Anspruch der Schwanebecker auf eine zentrale kulturelle Begegnungsstätte, die es bislang nicht gebe.

Sebastian Gerloff ergriff danach das Wort und erläuterte ein Projekt, welches die Brüder Sebastian und Stefan gemeinsam mit der CDU-Ortsgruppe entwickelt haben. Es sieht den Ausbau der vorhandenen Halle in Schwanebeck vor. „Wir wollen den Ort attraktiver gestalten und die Leute damit in der Stadt halten“, sagte er. „Es gibt eine gute Infrastruktur mit den Schulen, Geschäften, Ärzten und den ortsansässigen Unternehmen. Aber die 15 Vereine haben im Prinzip keinen Ort an dem sie sich treffen oder Veranstaltungen anbieten können. Meist erfolgen die Aktivitäten in den Hinterzimmern von Privatleuten.“

Mit dem Ausbau der Sporthalle solle sich das Angebot ändern. Schwanebeck sei mittlerweile ein Ort, in dem im sportlichen Bereich Bürger aus acht Orten der Umgebung zusammenkämen und somit ein echtes Zentrum.

Architekt Bastian Herbst verdeutlichte im Anschluss das Projekt mittels einiger Planungsskizzen. „Es geht darum, die vorhandene Halle vom Haupteingang gesehen nach links zu erweitern“, berichtete er. „Der Neubau wird insgesamt eine Fläche von 675 Quadratmetern haben, der zu errichtende Saal nimmt 206 Quadratmeter ein.“ Als Bruttokosten veranschlagte er rund eine Million Euro. Zusätzlich könne man den an die Halle angrenzenden Teil in eine Tribüne verwandeln. Das würde noch einmal eine Bruttosumme von 440 000 Euro kosten. Damit würde man aber 168 Sitzplätze schaffen.

Danach eröffnete Daniel Szarata die Diskussion. Henning Rühe, der Vorsitzende des Kreissportbundes, erinnerte daran, dass die Halle in Schwanebeck einst als erste im Landkreis Halberstadt errichtet worden sei. Seinerzeit galt sie als sehr modern, mittlerweile habe man sicher andere Ansprüche. Der Kreissportbund könne den Bau in eine Prioritätenliste aufnehmen und Unterstützungsarbeit leisten, aber kein Geld beisteuern.

Verbandsgemeinde-Bürgermeisterin Ute Pesselt (Buko)begrüßte die Initiative der Schwanebecker und äußerte sich positiv zu dem Vorhaben. Im Haushalt der Verbandsgemeinde seien vordringlich die Sanierung der Wegelebener Schule, der örtlichen Kindertagesstätte (Kita) sowie der Kita in Groß Quenstedt zu berücksichtigen. Das bestätigte Landrat Martin Skiebe (CDU).

Verkehrsminister Thomas Webel stieg an diesem Punkt in die Diskussion ein. „Als Landrat im Ohre- und Bördekreis sind unter meiner Ägide 24 moderne Sporthallen entstanden“, berichtete er. „Es war früher sehr viel einfacher, in den ländlichen Bereich zu investieren.“ Er empfahl das Förderprogramm für kleine Städte und Gemeinden. Hier sei eine 66-prozentige Förderung zu erreichen. Ute Pesselt verwies auf das Leaderprogramm, bei dem man auf 80 Prozent kommen könne.

Ideen steuerten auch die CDU-Landtagsabgeordnete Frauke Weiß und die Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer (CDU) bei. Schwanebecks Bürgermeister Benno Liebner (CDU) wertete das Projekt als „eine tolle Sache“, erinnerte aber daran, dass ein entsprechender Eigenanteil zu erbringen sei. „Auch die Vorsitzenden der Schwanebecker Vereine sollten darüber informiert werden“, sagte er. Einen geeigneten Termin dafür werde er demnächst bekannt geben.