Kinderkrebshife Kooperation und Spende

Der Verein für krebskranke Kinder Harz und das HKK Hotel Wernigerode sind ab sofort Partner.

Von Ingmar Mehlhose 10.02.2016, 07:00

Wernigerode l Die Auseinandersetzung mit Krebs rückt immer dann in das Licht der Öffentlichkeit, wenn Prominente daran sterben, sagt Avery Kolle. So wie erst am Montag, als bekannt wurde, dass der Bestsellerautor und Fernsehmoderator Roger Willemsen diesem Leiden erlegen ist. Der Vereinschef: „Die meisten Familien müssen ihren Kampf aber allein ausfechten.“

Um für das Schicksal der Betroffenen Aufmerksamkeit zu finden, hatten der Wernige- röder und einige Gleichgesinnte am 6. Februar 2011 den gemeinnützigen Verein für krebskranke Kinder Harz gegründet. Aktuell liegt die Zahl der Mitglieder bei 87. Sie wohnen im gesamten Harzkreis, aber auch in Nordhausen, Wülperode und Osterode, berichtet Kolle.

Zahlreiche Partnerschaften konnten seither außerdem geknüpft werden. Eine weitere ist am Dienstag in Wernigerode schriftlich besiegelt worden. Das Harzer Kultur- & Kongresshotel, kurz HKK, wird den Verein künftig bei der Ausrichtung von Veranstaltungen unterstützen. „Wir haben viele Anfragen nach Sponsoring“, sagt Björn Rosenberg.

Der Direktor des Vier-Sterne-Hauses an der Pfarrstraße betont allerdings ausdrücklich: „Bei uns im Fokus stehen die Schwächeren.“ Und: „Das soll für uns keine riesengroße Marketingaktion sein, sondern es kommt von Herzen.“ Am 20. November 2015 hatte er mit seinem Team und vielen Freunden das 20-jährige Jubiläum des HKK Hotels begehen dürfen. Dabei wurde auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Spenden gebeten. Die dabei laut Rosenberg gestiftete „größere Summe“ wurde im eigenen Haus auf 5000 Euro aufgerundet.

„Das ist für uns natürlich eine gigantische Summe“, bedankt sich Avery Kolle. Damit kann der Verein in weitere Präventionsprojekte einsteigen. Dabei geht es vor allem um Nachhaltigkeit. Das ist auch das Grundanliegen der geschlossenen Vereinbarung. Geplant ist die Schaffung einer regionalen Plattform wie sie derzeit nur in Magdeburg und Halle existiert.

Der Vorsitzende: „Es gab bis 2006 ein Harzer Netzwerk gegen Krebs.“ Einmal im Jahr luden die Initiatoren zu einem Treffen in das damalige Kurzentrum nach Bad Suderode ein. Kolle: „Das ist aber schnell eingeschlafen. Warum, ist mir nicht bekannt.“ Mit dem HKK gemeinsam ergibt sich jetzt die Chance, etwas Neues aufzubauen. Allerdings wird dieser Weg „lang und steinig“. Der Vereinschef: „Wir können darauf hoffen, frühestens 2020 einen Krebskongress hierher zu bekommen.“ So lange ist ein jährlicher Wechsel solch einer Veranstaltung zwischen den beiden Großstädten vereinbart.

Bis dahin wollen Kolle und seine Mitstreiter vor allem eines: Die vielen Selbsthilfegruppen Betroffener aus ihrem Schattendasein befreien.