Sieben Monate gesperrt

Halberstadt l Eine zentrale Verkehrsader, die Schwanebecker Straße (B 81) in Halberstadt, verwandelt sich in der Zeit von Juni bis Dezember dieses Jahres in eine Großbaustelle, informierte Manfred Wegener während der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Donnerstagabend. Der Abteilungsleiter Tiefbau der Stadtverwaltung Halberstadt erläuterte den Stadträten das in zwei Abschnitten aufgesplittete Bauvorhaben, das ein Gemeinschaftsprojekt von Landesstraßenbaubehörde, Halberstadtwerken, Abwassergesellschaft und Stadt Halberstadt ist.

Die Stadt Halberstadt lässt für etwa 245.874 Euro die Fuß- und Fahrradwege sowie die Beleuchtung (24 Laternen) erneuern. Laut Planung sollen davon 97.000 Euro über Anliegerbeiträge und 119.000 Euro über Fördermittel finanziert werden. Der Eigenanteil der Kommune beträgt 29.874 Euro.

Durch den Neubau eines beidseitig angelegten getrennten Geh- und Radweges wird das Radwegenetz im Verlauf der B 81 an dieser Stelle geschlossen, heißt es in der Beschlussvorlage für den Stadtrat. Der erste Bauabschnitt in diesem Jahr erstreckt sich von der Kühlinger bis zur Schützenstraße, der zweite im Jahr 2017 von der Kühlinger in Richtung Friedrich-Ebert-Straße. In diesem Bereich wird allerdings nur die Straßendecke erneuert, Geh- und Radwege sowie die Beleuchtung nicht.

Während der etwa sieben Monate dauernden Bauzeit wird der Straßenverkehr – etwa 16.000 bis 17.000 Fahrzeuge pro Tag – über die Richard-Wagner- und Erich-Weinert-Straße umgeleitet, informierte auf Anfrage Manfred Wegener.

Für Diskussion sorgte der Fakt, dass sieben Großbäume in der Schwanebecker Straße laut Stadtverwaltung nicht mehr zu retten sind. Das Fällen der Bäume kritisierte Kristine Paul von Bündnis 90/Die Grünen. Die Bäume seien bereits stark durch Pilzbefall und Fäulnis geschädigt, begründete Robert Truthmann von der Abteilung Stadtgrün die Entscheidung. Die anstehenden Bauarbeiten würden das Wurzelwerk beschädigen, sodass von einer weiteren Schädigung der Bäume auszugehen sei und die grünen Riesen in Folge Passanten und Verkehr gefährden würden. Neun weitere Bäume, die erst vor zwei oder drei Jahren an der Schwanebecker Straße gepflanzt wurden, will man umsetzen. „Ziel ist, nach Beendigung der Sanierung eine neue Baumallee anzupflanzen“, informierte Manfred Wegner. Auf Anfrage von Kristine Paul, wie breit der Grünstreifen künftig sei, sagte Manfred Wegner: auf der einen Straßenseite 2,30 Meter, auf der anderen bis zu 3,60 Meter.

Am Verlauf der Bundesstraße 81 werde sich nichts ändern. Die alte Straßendecke wird abgefräst und eine neue Asphaltdecke aufgebracht. Außerdem müssen die Gossensteine ausgetauscht werden, weil sie so kaputt sind, dass sie das Regenwasser nicht mehr ableiten. Die Halberstadtwerke verlegen mehrere hundert Meter Trinkwasser- und Gasleitungen, die Abwassergesellschaft saniert den Mischwasserkanal sowie Schachtbauwerke in der Straße. Die Gesamtkosten des Vorhabens würden sich auf etwa 1,2 Millionen Euro belaufen, sagte Manfred Wegner.

Dem Ausführungsbeschluss zum Ausbau der Nebenanlagen an der Schwanebecker Straße segnete der Stadtentwicklungsausschuss einstimmig ab.