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Wertstoffhof Bauschutt zu Schrott, Papier und Co.

Ab Mai nimmt der Wertstoffhof in Halberstadt auch Bauschutt an. Aber nicht kostenlos.

Von Sabine Scholz 19.04.2016, 01:01

Halberstadt l Der Wertstoffhof in Halberstadt ist der größte der bislang acht, die sich im Harzkreis befinden. Neben Westerhausen und Wernigerode ist Halberstadt der dritte Standort, den die Entsorgungswirtschaft Harz (Enwi) selbst bewirtschaftet, wie Ingo Ziemann, zuständiger Abteilungsleiter der kreiseigenen Enwi, erläutert. Halberstadt ist dabei nicht nur von den räumlichen Maßen her der größte Hof, sondern auch von den hier angenommenen Mengen an Wertstoffen, wie Ziemann sagt.

Zahlen verdeutlichen diese Aussage: im ersten Quartal dieses Jahres sind 60 Tonnen Altpapier in Halberstadt abgegeben worden, 29,5 Tonnen waren es in Westerhausen und 35 Tonnen in Wernigerode. Bei kompostierbaren Abfällen liegen die Zahlen für die ersten drei Monate des Jahres bei 265, 151 und 115 Tonnen. Bei Altholz aus Sperrmüll sind es 206, 161 und 136 Tonnen. Ähnliche Mengenverhältnisse zeigen sich bei Altmetall (39, 29 und 31 Tonnen) sowie Sperrmüll (190, 150,9 und 113 Tonnen).

Nun sollen die Bürger ab Mai in Halberstadt auch Bauschutt loswerden können. Ein entsprechende Änderung in der Abfallgebührensatzung sei vom Verwaltungsrat beschlossen worden. „Das Angebot richtet sich an Bürger, die einen kleineren Umbau um Garten oder Haus vornehmen und nicht wissen, wohin mit der Wanne oder dem Eimer voll Bauschutt“, erläutert Michael Dietze, Enwi-Vorstand, das Ansinnen hinter dieser Änderung.

Im Gegensatz zu kompostierbaren Abfällen und Co. wird für mineralischen Bauschutt (also der reine Putz ohne Gewebe, die zerbrochenen Steine, Sand usw.) und Baumischabfälle eine mengenabhängige Gebühr fällig.

„Diese Gebühr wird erhoben je Eimer, Maurerkübel, Pkw-Kofferraum, Pkw-Anhänger oder anderes Transportfahrzeug“, sagt Dietze, „und liegt zwischen 45 Cent und 110 Euro. Diese Gebühr wird vor Ort bar erhoben“, erläutert der Enwi-Vorstand weiter. Mit diesem Angebot wolle man die Entsorgungsdienstleistung für die Bürger weiter verbessern.

Dem dient auch die Annahme von Schadstoffen. Zurzeit wird das mit regelmäßigen Stopps des Schadstoffmobils auf dem Wertstoffhof und entsprechend des Tourenplans in einzelnen Kommunen abgedeckt. Die Stellfläche für den Schadstoffcontainer ist auf dem Areal am Sülzegraben bereits ausgewiesen. „Wir haben aber während der Bauphase im vergangenen Jahr vom Kauf eines Containers Abstand genommen, weil die Preise für Container extrem gestiegen waren“, erklärt Michael Dietze.

Doch auch wenn es in absehbarer Zeit einen Schadstoffcontainer auf dem Halberstädter Wertstoffhof geben wird, werde man nicht täglich Schadstoffe entgegennehmen. Gedacht ist an zwei oder drei Tage in der Woche, an denen das möglich sein soll. „Wir müssen dazu Personal besonders schulen, haben bei der Stellenausschreibung ja auch explizit nach Mitarbeitern gesucht, die chemische Vorkenntnisse haben“, sagt Ingo Ziemann. Bei sechs festangestellten Mitarbeitern auf dem Wertstoffhof, davon vier in Teilzeit, müsse man mit solchem Fachwissen jedoch haushalten und es auch anderenorts nutzen.