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Schützenkönige Am Schießstand hat es gefunkt

Sachsen-Anhalts treffsicherstes Paar stammt aus Schwanebeck. Landesschützenkönig André Böhme und seine Frau Caroline verbindet der Sport.

Von Holger Manigk 13.05.2016, 12:52

Schwanebeck l Konzentration ist in seinem Sport alles. „Jeder Wettkampf ist eine neue Herausforderung“, sagt André Böhme. Wie der Landesschützenkönig vom SV Schwanebeck erklärt, gehören viel Ehrgeiz, Fleiß und Training dazu, damit der Bewegungsablauf am Schießstand immer wieder perfekt funktioniert.

Recht gibt ihm seine Frau Caroline. Sie belegte in der Damenkonkurrenz beim Landesschützentag Platz zwei. „Da war ich schon etwas enttäuscht, aber immerhin konnte ich auf André stolz sein“, sagt die Schwanebeckerin.

Kennengelernt haben sich die beiden – selbstverständlich – beim Training auf dem Schießstand in der Schwanebecker Sporthalle. „Als sportlicher Leiter unseres Vereins sollte ich mich um Caroline kümmern“, erinnert sich An­dré Böhme mit einem Schmunzeln. So gebe es nie Zoff im Hause Böhme um das Hobby mit dem Luftgewehr. „Wir fahren immer beide zum Wettkampf – auch wenn es nicht der eigene ist“, berichtet die 28-Jährige.

André Böhme, der beim diesjährigen Königsschießen in Wolmirstedt erstmals die Krone errang, betreibt seinen Sport seit 1986. „Meine beiden älteren Brüder haben bei der GST Gröningen geschossen, das wollte ich damals mit 14 Jahren auch ausprobieren.“ So sei Böhme beim Schießsport hängen geblieben. Eine andere Sportart sei für ihn nie in Frage gekommen.

Inzwischen trainiert der 44-Jährige zweimal pro Woche beim SV Schwanebeck mit Luftgewehr und Kleinkaliber-Waffe. „Jedesmal feuere ich 80 Schuss ab“, sagt André Böhme. Regelmäßig nehme er an den Landesmeisterschaften teil. Beim Wettkampf um den Deutschen Meistertitel war er seit 1997 – mit einer Ausnahme – immer dabei. Und das mit Erfolg: „Dreimal habe ich mit der Mannschaft die Bronzemedaille gewonnen“, sagt der Sportschütze.

Der Erfolg beim Königsschießen auf Landesebene habe ihn überrascht. „Normalerweise bin ich ein reiner Freischütze, bei diesem Wettbewerb wird das Luftgewehr auf einer Auflage abgestützt“, erklärt André Böhme. Den ungewohnten Anschlag habe vor dem Landesschützentag „nur ein-, zweimal geübt“.

Beim rund 60 Mitglieder starken Schützenverein in Schwanebeck kümmert sich André Böhme um den sportlichen Nachwuchs. „Wir sind einer der wenigen Schützenvereine, den keine Nachwuchssorgen plagen“, sagt Böhme. 15 Kinder und Jugendliche würden auf dem Schießstand regelmäßig üben.

Wichtig sei für jeden Anschlag – egal ob stehend, liegend oder knieend – das richtige Fundament aufzubauen. „Das ist das Grundrezept. Dazu kommt die richtige Ausstattung mit Schießhose, - jacke und Brille sowie speziellen Schuhen“, so der Sportschütze. „Gerade bei Jugendlichen ist gut sitzende Kleidung wichtig, sonst kann es schnell Schäden an der Wirbelsäule geben.“ Wer selbst den Schießsport ausprobieren will, dem empfiehlt André Böhme, freitags in die Sporthalle in der Schwanebecker Goethestraße zu kommen. Dann findet ab 19 Uhr das Kleinkaliber-Training statt.