Am Informationsstand kann das Saatgut der Rübe genau unter die Lupe genommen werden 49 Stück Zucker stecken in einer Kilo-Rübe
Der Zuckerrübe bietet die Magdeburger Börde ideale Bedingungen. Doch das Saatgut der Rübe wird aus Rohware gezogen, die in Südfrankreich und Norditalien beste klimatische Bedingungen vorfindet. Derlei Informationen gab es zur Süßen Tour in Eimersleben.
Eimersleben l Einen langen Weg legt die Rohware der Zuckerrübensaat zurück, ehe sie auf dem guten Bördeboden wachsen und gedeihen kann. Das erklärte am Sonnabend Jochen Meier anlässlich der "Süßen Tour durch die Magdeburger Börde". Der Züchter und Berater des Unternehmens Strube hatte auf dem Baxmannschen Hof in Eimersleben einen Stand mit Wissenswertem rund um das Rübensaatgut aufgebaut.
"Wieviel Stück Zucker stecken wohl in dieser Zuckerrübe?", wollte Jochen Meier von den Besuchern wissen, die das schöne Herbstwetter am Sonnabend nutzten, um den Hof und das Hofcafé aufzusuchen.
Zwischen 10 Stück und 70 lagen die Angaben der Besucher, und so mittendrin war auch die richtige Antwort zu suchen. "Es sind 49 Stück Zucker in dieser 1,2-Kilogramm-Rübe", sagte Jochen Meier. Ihr Zuckeranteil betrage rund 17,5 Prozent, zirka 15 Prozent davon könnten gewonnen werden.
"Früher mussten wir noch Rüben verziehen. Das habe ich hier auf dem Hof von Bauer Pennigsack selbst noch mitgemacht", erzählte eine Haldensleber Besucherin, die bei ihrer Großtante in Eimersleben aufwuchs. Geld gab es für die Arbeit auf dem Feld nicht, aber es gab immer leckere Stullen, dick mit Leberwurst bestrichen, erinnerte sie sich.
Bis 1953 beackerte die Familie Pennigsack mit drei Generationen den Hof, der ein Jahr später mit der Bodenreform zum Verwaltungssitz der LPG Eimersleben wurde. Nach der Wende wurde der Hof dann wieder bewirtschaftet. Mit der Familie Baxmann entstand auch das Hof-Café, das an Wochenenden und Feiertagen Anziehungspunkt für viele Besucher aus der Region geworden ist. Mit Kaffee und Kuchen wurden so auch die Besucher des Rübentages kulinarisch verwöhnt.
Wer wollte, konnte einen Bummel durch die Geschichte der Technik in der Landwirtschaft unternehmen. Hofchef Christian Baxmann ist nicht nur selbst Liebhaber und Sammler, sondern hat auch dem Heimatpflegeverein Beverspring auf seinem Dreiseitenhof Platz für seine Utensilien eingeräumt.
Doch noch einmal zurück zum Unternehmen Strube. 90000 blau glänzende Saatgutpillen auf einem Hektar sorgen für einen optimalen Feldertrag, der heute schon bei 90 bis 92 Prozent liegt, sagt Jochen Meier. Anfang der 1960er Jahre waren es gerade mal 50 Prozent Ernteausbeute. Daran könne man schon gut ersehen, dass die landwirtschaftliche Produktion sich ebenso weiter entwickelt wie alle anderen Zweige der Wirtschaft. Nach so vielen Informationen und einem frischen Kaffee nutzten viele kleine und große Besucher die Möglichkeit, eine Runde Indoor-Minigolf auf dem Boden des Hofes zu spielen.