Bebertaler Taufengel stürzt auf den Kirchenboden
Abgestürzt ist der Bebertaler Taufengel bei Vorbereitungsarbeiten für den Tag des offenen Denkmals. 2006 war der Engel Markenzeichen der Ausstellung "1000 Jahre Taufen in Mitteldeutschland" im Magdeburger Dom gewesen.
Bebertal l Am Sonnabendnachmittag ist das Unglück in der barocken Dorfkirche St. Godeberti passiert. "Mitglieder der Kirchengemeinde wollten die Kirche für den bevorstehenden Tag des offenen Denkmals am 8. September vorbereiten. Damit kein Besucher den relativ tief hängenden Engel während der Führungen anstößt, wollten wir ihn etwas höher hängen. Plötzlich sauste der Engel auf den Boden", berichtete Pfarrer Wolfram Steinacker.
Sachverständige sollen die genaue Ursache ermitteln
Steinacker ergänzte: "Die Haltevorrichtung auf dem Kirchenboden war wohl beschädigt. Wir konnten das Seil trotz Bemühungen nicht mehr halten." Die genaue technische Ursache des Engelssturzes werden Steinacker zufolge demnächst kirchliche Sachverständige ermitteln. Über die Höhe der möglichen Kosten für eine Reparatur könne er deshalb erst nach Abschluss dieser Untersuchungen etwas sagen.
Vor allem die vorderen Bereiche des Engels, seine Hände und die Taufschale sind beschädigt worden.
Die letzte Restaurierung des Bebertaler Taufengels ist noch gar nicht so lange her. 2006 - in Vorbereitung der großen Ausstellung "1000 Jahre Taufen in Mitteldeutschland" im Magdeburger Dom - hatte Restauratorin Helma Konstanze Groll die hölzernen Skulptur aufwändig saniert. Wegen seiner Schönheit war der Bebertaler Engel aus den insgesamt 31 im Dom ausgestellten Taufengeln ausgewählt und zur Werbefigur der Schau gekürt worden. Die Kirche und Spendenmittel der ÖSA hatten damals die Restaurierung ermöglicht.
Die Bebertaler Kirchengemeinde ist entsetzt über den Engelssturz. Seit Jahren bemüht sie sich zusammen mit dem engagierten Kirchenförderverein um die schrittweise Sanierung der barocken Taufkirche St. Godeberti. Die Restaurierung des Engels vor sieben Jahren hatte damals die Initialzündung für die Konstituierung des Fördervereins gegeben. Schritt für Schritt wurde seither die barocke Godeberti-Kirche mit prächtiger Innenausstattung saniert. Sie soll - wie einst - als Taufkirche, aber auch als Radfahrkirche für auswärtige Gäste genutzt werden. Der Engel war neben der barocken Innenausstattung das Zugpferd für Radtouristen gewesen.
Förderverein bittet umSpenden für die Reparatur
Der zerstörte Engel ist ein heftiger Rückschlag. Pfarrer Wolfram Steinacker, gleichzeitig Vorsitzender des Kirchenfördereins St. Godeberti, bittet deshalb alle Freunde der Kirche um Spenden. "In der Vergangenheit haben die Bebertaler mehrmals bewiesen, wie sehr ihnen gerade diese Kirche am Herzen liegt. Wir brauchen Hilfe", betonte Pfarrer Steinacker.
Spendenkonto: 3003005722 bei der Kreissparkasse Börde (BLZ: 81055000), "Taufengel Bebertal"