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Umbau-Projekt Schafstall schafft Sprung in Leader-Förderung / Grünes Licht für Warteturm Beim Merino-Verein knallen Sektkorken

Von Dennis Lotzmann 24.05.2013, 03:08

Bei den Mitgliedern des Merino-Vereins in Langenstein können die Sektkorken knallen. Den Vereinsmitgliedern ist das Kunststück gelungen, trotz zunächst eher mäßiger Aussichten mit einem anspruchsvollen Umbauprojekt auf dem Schäferhof noch ins Leader-Förderprogramm zu rutschen.

Halberstadt/Ortsteile l Damit befinden sich die Langensteiner innerhalb des Halberstädter Stadtgebietes in guter Gesellschaft mit privaten Antragstellern, Projekten der Kirche sowie kommunalen Vorhaben. Auch die Stadtverwaltung hat nun grünes Licht für ein Projekt hoch über den Dächern von Sargstedt im Huywald.

Auf dem Schäferhof in Langenstein packen die Mitglieder des Merino-Vereins derweil schon kräftig an. Aus gutem Grund: "Nachdem wir den Zuwendungsbescheid erhalten haben, müssen wir nun den gesteckten Zeitrahmen einhalten", erinnert Holger Werkmeister vom Vorstand. Letzterer sei mit Blick auf das Gesamtvorhaben verdammt eng, sagt der ausgebildete Bauplaner, der das Projekt auf Seiten des Vereins begleitet. Bis zum 30. Oktober müssten nicht nur die Arbeiten rund um den früheren Schafstall komplett über die Bühne gehen, sondern auch alle Leistungen gegenüber den Fördermittelgebern abgerechnet sein.

Der Blick aufs Detail lässt den Umfang erahnen: Alles in allem soll der ehemalige Stall mit Hilfe von 309 400 Euro im Rahmen des Leader-Projektes in eine Kultur- und Festscheune verwandelt werden. "Angefangen beim Fußboden, über die Türen und Fenster bis hin zur gesamten Dacheindeckung reichen unsere Pläne", skizziert Werkmeister gedanklich das Vorhaben. Hinzu komme der hölzerne Zwischenboden im Dach. Dieser sei nicht Bestandteil des Förderprojektes und soll - quasi als Sahnehäubchen - allein mit Vereinsmitteln finanziert werden.

Beim Umbau wollen die Vereinsmitglieder selbst mit anpacken. Geht es aktuell darum, den Stall für die Bauarbeiten freizuräumen - der nächste Einsatz startet am Sonnabend ab 9 Uhr -, wollen sich die Vereinsleute auch später in "ihr" Projekt einbringen. Allein in der Dachetage soll mit eigenen Mitteln auf rund 580 Quadratmeter Fläche die marode Holzbeplankung erneuert werden.

Und noch ein Aspekt fällt ins Gewicht: Im Rahmen des Umbaus wollen die Vereinsmitglieder den historischen Gesamteindruck des rund 65 Meter langen Stalls ebenso erhalten wie das Ambiente des Schäferhofes. Die Art der zu nutzenden Dachziegel wird beispielsweise von der Denkmalbehörde vorgegeben. Und einen typisch ländlichen Anstrich soll der Stall auch im Inneren bekommen - "als Fußboden dienen rund 55 000 aus Abbrüchen geborgene Ziegelsteine", kündigt Werkmeister an.

Für die Vereinsmitglieder rückt mit der Aufnahme ins Förderprogramm ein langes Ziel in greifbare Nähe. Seit Jahren suchen sie nach einer Lösung für den ehemaligen Stall - nun fließen immerhin 195 000 Euro Fördermittel. Hinzu kommen 65 000 Euro Eigenmittel und auf diesen Gesamtbetrag noch einmal 19 Prozent Umsatzsteuer.

Zufriedenheit auch im Rathaus der Kreisstadt: Für eines der beiden beantragten Leader-Projekte ist dieser Tage ebenfalls der Zuwendungsbescheid ins Haus geflattert. "Wir haben grünes Licht für unser Vorhaben am Sargstedter Warteturm", bestätigt Abteilungschef Jens Klaus. Nachdem der historische Turm vor einigen Jahren von der damals eigenständigen Gemeinde Sarg-stedt saniert worden war, soll er nun ein schützendes Dach erhalten. Jene Krönung der Sanierung des Denkmals werde rund 35 000 Euro Kosten veranschlagt.

Beim zweiten, aktuell beantragten Projekt stehe der Bescheid indes noch aus. Es geht um eine Baulücke im Ortsteil Klein Quenstedt. Hier soll ein eingestütztes Haus beseitigt und die Fläche zum dörflichen Marktplatz gestaltet werden. "Wir hoffen auch hier auf Leader-Mittel", sagt Jens Klaus.