"Börderado" öffnet in Hermsdorf
Die Kinderstadt "Börderado" hat erneut ihre Tore geöffnet. Mehreren Dutzend Grundschüler aus der Hohen Börde spielten zwei Tage Stadt.
Hermsdorf l Mitten in Hermsdorf, nämlich zwischen Mehrgenerationenhaus, Grundschule und Hort ist in den vergangenen zwei Tagen eine eigenständige Stadt entstanden. "Börderado" stand auf dem Ortsschild. Und hier hatten ausschließlich die Kinder das Sagen, denn "Börderado" war eine Kinderstadt für zwei Tage.
Das Gemeinwesen ähnelte einer richtigen Stadt. So gab es ein Rathaus, in dem sich alle Bürger, die in die Stadt kamen erst einmal anmelden mussten und einen Ausweis bekamen. Sie durften sich einen Beruf aussuchen, mit dem sie ihre "Bördis" verdienen konnten. Die "Bördis" waren die Zahlungsmittel, die nur in "Börderado" Gültigkeit hatten und mit denen die Kinder hier einkaufen konnten. Eine frisch gebackene Waffel zum Beispiel. Die Waffelbäckerei kümmerte sich ebenso um die Versorgung der "Börderado"-Bewohner wie der Getränkeshop oder die Beach- bar, die Fruchtspieße anbot.
Die Grundschüler konnten sich aber ebenso beispielsweise im Fotostudio, im Rechtswesen, im Tourismusbüro, im Fitnessstudio, im Pressebüro, bei der Feuerwehr, als Müllentsorger oder als Künstler ausprobieren. Welche Tätigkeit sie gerade ausübten, war deutlich auf ihren T-Shirts zu lesen. "Manche halten es nur eine Viertelstunde in einem Job aus, kommen dann wieder und suchen sich eine neue Tätigkeit aus", erklärte Anne Jeske, die zeitweilig gemeinsam mit der siebenjährigen Enni die Jobbörse betreute. Das Begrüßungsgeld und das in den Jobs verdiente Geld zahlte die Sparkasse aus. Auch eine Fahrschule und eine Autovermietung durften in der Kinderstadt nicht fehlen. Und am Donnerstag übte auch die Polizei ihren Dienst aus.
Dass alles in geordneten Bahnen verlief, darüber wachte Hennes (9) als Bürgermeister. Das Volk hatte ihn gleich nach Eröffnung der Kinderstadt aus sechs Kandidaten als Stadtoberhaupt gewählt. Und so durfte er auch gemeinsam mit der Standesbeamtin Lea Sophie (10) diejenigen Bewohner seiner Stadt trauen, die ihre Freundschaft auf immer und ewig besiegeln lassen wollten.
"Wir haben Unterstützung von einigen Ehrenamtlichen, Jugendlichen und der Feuerwehr aus Ackendorf", erklärte Anja Sandt vom Jugendbüro der Gemeinde Hohe Börde. Rechtsanwalt Frank Rose führte sogar auf Grundlage des Märchens Hänsel und Gretel einen Schauprozess durch, der den Kindern sehr gefallen hat. Das Jugendbüro und der Hermsdorfer Hort hielten die Fäden der Organisation für das Projekt gemeinsam in der Hand. Alles in allem war auch die zweite Auflage von "Börderado" trotz der wetterbedingten Verschiebung ein Erfolg. "Die Kinder konnten dabei auch viele Erfahrungen sammeln, die für das Leben außerhalb der Kinderstadt nützlich sind", so Anja Sandt.