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Cheerleader Training in geheimer Mission

Die Nationalmannschaften des Cheerleading und Cheerdance Verbandes Deutschland trainierten in Halberstadt. Für die Weltmeisterschaft.

Von Gerald Eggert 19.11.2017, 23:01

Halberstadt l Um die Domstadt kennenzulernen, blieb den 110 aus ganz Deutschland angereisten Cheerleadern und ihren Coaches kaum Zeit. Denn diese war voll verplant für ein hartes Training zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im April 2018 in Orlando. Die Sporthallen „Völkerfreundschaft“ und die der Spiegel-Sekundarschule dienten Junior- und Seniorteams als Trainings- und Schlafquartiere. Jeweils acht Stunden am Sonnabend und am Sonntag absolvierten die jungen Leute ein Programm, mit dem sie in Florida für Germany punkten wollen.

„Wir haben uns mit den Halberstädter Sportstätten für das Trainingslager beworben und den Zuschlag bekommen“, freute sich Daniel Pinkernelle, Coach bei den Red Scorpion Cheerleader vom HT 1861 Halberstadt. Er stand den Gästen am Wochenende als Ansprechpartner zur Verfügung und zählte zu den wenigen Zuschauern auf den Rängen in der „Völkerfreundschaft“. Mit ihm saßen dort nur noch einige der begleitenden Eltern, die das Geschehen der nicht öffentlichen Veranstaltung verfolgten.

Auf einer der riesigen Übungsmatten arbeiteten die Senior Allgirl unter anderem an ihren Stuntsequenzen, auf der anderen absolvierten die Teams Junior AllGirl und Coed anspruchsvolle Übungen. „Wir sind hier zu unserem zweiten Trainingslager zusammengekommen“, berichtete Anne Tiepner, „und nutzen die guten Bedingungen dafür, dass sich unsere Aktiven ungestört, konzentriert und fokussiert auf die Weltmeisterschaft vorbereiten können.“ Die sportliche Leiterin erinnerte daran, dass der Bildung der Nationalteams eine Bewerbungsphase und ein Sichtungstraining vorausgegangen waren. Von den anfangs 180 Sportlerinnen und Sportlern sind gut 110 übrig geblieben.

„Nach Krefeld findet in Halberstadt unser zweites Trainingslager statt. Weitere werden folgen, bis wir im April nach Florida fliegen. Das heißt für alle, die verhältnismäßig wenige Zeit sehr intensiv zu nutzen“, so die wettkampferfahrene Vogtländerin. Ihr zur Seite steht ein zehnköpfiges Trainerteam, das an diesem Wochenende erneut unter Beweis stellt, dass erst nach wenigen Trainingseinheiten Teams entstanden sind, welche sowohl auf, als auch abseits der Matte harmonieren und ehrgeizig auf ihr gemeinsames Ziel hinarbeiten.

Das sehr anspruchsvolle Programm sei für alle eine große Herausforderung. „Wer es verfolgt, wird mir zustimmen, dass Cheerleading artistische Höchstleistung ist“, verweist sie auf meterhohe Würfe, spektakuläre Salti, Hebungen und Pyramiden, „besonders bei den Würfen oder Stunts muss man sich aufeinander verlassen können. Vertrauen spielt eine große Rolle. Zudem erfährt ein jeder beim Cheerleading ein ausgeprägtes Gruppengefühl. Man ist kein Einzelkämpfer.“ Am Ende eines jeden Trainingstages stand die Auswertung, bei dem die vier Teams den Tag noch einmal Revue passieren ließen. „Wir sind mit den bisherigen Leistungen sehr zufrieden“, betonte Anne Tiepner, „an beiden Tagen wurden die Programme weiter gefestigt und Unsicherheiten beseitigt.“ Sie lobte den Einsatz der Cheerleader und die Arbeit der Coaches. Galt es nach dem ersten Tag, Kräfte zu sammeln für die Fortsetzung des Trainings, folgte nach dem zweiten für alle eine lange Heimfahrt.

In vier Wochen treffen sich alle in Wolfenbüttel wieder. Nach weiteren Trainingslagern fliegt das Nationalteam im Frühjahr in die USA. Dort wird dem Programm der letzte Schliff gegeben, bevor vom 25. bis 27. April die Weltmeisterschaft über die Bühne geht.

„Alle Aktiven wollen auf den Punkt topfit sein und ihre bestmögliche Leistung abrufen und mit einer sehr guten Platzierung wieder heimkehren“, sagte die sportliche Leiterin. Und berichtete, dass mit den Nationalmannschaften in der Jugend- und der Senior-Altersklasse erstmals ein deutsches Para Performance Cheer Team, das an dem Wochenende zeitgleich in Walsrode trainierte, an der WM teilnehmen wird.