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Corona-Virus Nach Skifreizeit: Harzkreis bleibt virusfrei

Das Corona-Virus hat den Harzkreis noch nicht erreicht. Das Gesundheitsamt gibt nach einem ersten Verdacht in Ballenstedt Entwarnung.

Von Dennis Lotzmann 09.03.2020, 00:01

Wernigerode/Ballenstedt l Nach der Rückkehr einer Schulklasse des Ballenstedter Wolterstorff-Gymnasiums aus einer Skifreizeit im italienischen Südtirol gibt es vorsichtige Entwarnung: Eine Schülerin, die am Freitagabend mit Erkältungssymptomen zurückgekehrt war, sei am Wochenende negativ auf das Corona-Virus getestet worden, so Dr. Sheila Holler, Vizechefin im Kreis-Gesundheitsamt. Ebenso sei ein Mitschüler aus ihrer Klasse negativ auf das neuartige Virus getestet worden, so die Medizinerin am Sonntag auf Anfrage. Auf das Laborergebnis eines weiteren Mitschülers werde noch gewartet, hieß es am Sonntagabend.

Die drei Schüler gehören zu einer Ballenstedter Klasse mit insgesamt 26 Schülern sowie vier Lehrern, die zur Skifreizeit in Südtirol waren. Die norditalienische Provinz gilt seit Donnerstagabend als Risikogebiet für die Ausbreitung des Corona-Virus. Deshalb und wegen der Erkältung der Schülerin befinden sich nach Angaben der Vize-Amtsärztin alle 30 Personen weiterhin in Quarantäne.

Das Mädchen gelte aufgrund der Erkältungssymptome, die mit Symptomen der Corona-Erkrankung vergleichbar seien, als Verdachtsfall. Alle Mitschüler und Lehrer würden wiederum als Kontaktpersonen eingestuft. Ihnen allen sei eine 14-tägige Quarantäne im häuslichen Privatbereich mit möglichst minimalen Kontakten zu anderen Personen auferlegt worden, so Holler weiter. Die Frist sei festgelegt worden, weil beim Corona-Virus von einer 14-tägigen Inkubationszeit ausgegangen werden müsse. Seitens des Gesundheitsamtes blieben die Schüler und Lehrer in diesem Zeitraum unter Beobachtung. „Wir hatten am Sonntag mit allen telefonisch Kontakt“, so Sheila Holler. Niemand sei schwerer erkrankt, die allermeisten Eltern hätten für die verfügte Quarantäne Verständnis aufgebracht.

Die Info-Hotlinie, die das Kreis-Gesundheitsamt seit Samstag täglich von 8 bis 20 Uhr unter der Rufnummer (03941) 59 70 55 55 geschaltet hat, sei am Wochenende rund 20 mal kontaktiert worden, so die Vize-Chefin der Behörde. Im Kern sei es um Bürgeranfragen von Rückkehrern aus Risikogebieten wie Südtirol oder dem benachbarten Österreich gegangen. „Es ging vor allem darum, wie sich Personen, die beispielsweise erkältet sind, verhalten sollen.“

Und – was sollten sie konkret tun? „Wer erkältet ist, sollte zu Hause bleiben, damit er keine anderen Personen ansteckt. Ansonsten gilt: Den weiteren Krankheitsverlauf beobachten und strenge Hygiene einhalten“, so Dr. Holler. Soll heißen: Distanz zu anderen Personen halten, kein Händeschütteln, zudem häufig die Hände waschen. Und: Den Besuch von Großveranstaltungen sollte man kritisch und mit Augenmaß hinterfragen.

Neben besagter Klasse befinde sich noch ein Mann aus dem Raum Thale in Quarantäne. Er war im Ausland, sein Gastvater ist an Corona erkrankt, er gilt als Kontaktperson. Dr. Holler betonte am Wochenende ausdrücklich: Anordnungen des Gesundheitsamtes seien verbindliche Vorgaben, die einzuhalten seien.